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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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bist sehr mutig, und dein Vater war ein König«, sagte Nim und zeigte auf Beltan. Dann zeigte sie auf Travis. »Und du bist ein großer Magier.«
    Travis schaute auf den geschmolzenen Teller, sein Magen verkrampfte sich.
    »Nim«, sagte Vani, kniete neben ihr nieder und berührte ihre Arme. »Warum gehst du nicht eine Weile ins Schlafzimmer spielen?«
    Der Mädchen seufzte dramatisch; offensichtlich allein für Travis und Beltan. »Das bedeutet, sie will euch Dinge sagen, die ich nicht hören soll.«
    »Ja«, sagte Vani, und ihre goldenen Augen blitzten auf, »das tut es.« Sie drehte Nim um und gab ihr einen sanften, aber energischen Schubs in Richtung Korridor. Nim ging mit absichtlich schleppenden Schritten, dann verschwand sie im Schlafzimmer. Die Tür schloss sich hinter ihr.
    »Und jetzt?« Travis' Stimme klang hart.
    Vani und Beltan starrten ihn an.
    Travis hatte sich immer vorgestellt, dass, sollte dieser Augenblick jemals kommen, er eine unvorstellbare Freude empfinden würde. Und einen Augenblick lang war das auch so. Es war gut, Nims Namen zu erfahren, zu wissen, dass sie gesund und schön war. Aber jetzt war der Augenblick vorbei, und Travis verströmte heißen Zorn wie Blut aus einer wieder aufgerissenen Wunde.
    »Das kannst du nicht tun, Vani.«
    »Was denn?«
    »Was du tust.« Er ballte die Hände zu Fäusten und trat einen Schritt auf die T'gol zu. »Verstehst du nicht? Wir sind hier glücklich gewesen. Drei Jahre sind wir sehr gut ohne dich ausgekommen.«
    »Travis …«, sagte Beltan und legte ihm eine Hand auf die Schulter, aber Travis schüttelte sie ab.
    »Wir hatten keine Wahl«, fuhr er fort und kam näher, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von dem ihren entfernt war. »Und weißt du auch, warum? Weil du uns verlassen hast.«
    »Ich hatte meine Gründe«, erwiderte sie kühl. »Hast du nicht den Brief gelesen, den ich euch auf Burg Todesfaust zurückgelassen habe?«
    Travis stieß ein bitteres Lachen aus. Und ob er ihn gelesen hatte, wieder und wieder … Und jedes Mal hatte er weniger Sinn ergeben als zuvor. »Es spielt keine Rolle, warum du es getan hast. Du bist gegangen, und du hast etwas weggenommen, das wir nie zurückbekommen werden, nicht einmal jetzt, wo du Nim mitgebracht hast. Das war die Wahl, die du getroffen hast, und ich weiß nicht, was du in London machst oder wie du überhaupt auf die Erde gekommen bist, aber du kannst nicht einfach zur Tür reinspazieren, als wäre nie etwas gewesen. Dazu hast du kein Recht. Das hast du in der Nacht verwirkt, in der du einfach gegangen bist, ohne dich zu verabschieden.« Er war immer lauter geworden, und ihr Körper hatte sich angespannt, ihre Augen funkelten. Sie war T'gol; sie konnte zugreifen und ihm das Genick brechen, bevor er überhaupt hätte blinzeln können. Tatsächlich sah sie in diesem Moment so aus, als wollte sie auch genau das tun. Beltan griff nach ihr, aber sie schloss die Augen und wandte sich ab, verschränkte die Arme.
    »Ich weiß«, sagte sie. Und dann noch einmal, leise und gebrochen. »Ich weiß.«
    Travis wollte sein Herz verschließen, die Trauer in ihrer Stimme nicht hören, das Bedauern, die Qual. Aber hatte er nicht so viel aufgegeben, um genau dagegen zu kämpfen? Gegen jene, deren Herzen aus kaltem Eisen waren statt aus schwachem, sterblichem Fleisch?
    Die Wut strömte aus ihm heraus wie das Abwasser aus dem Spülbecken und ließ ihn leer und zittrig zurück. Er fühlte, wie Beltans starke Arme ihn umfingen, und legte den Kopf auf die Schulter des blonden Mannes.
    »Vielleicht solltest du uns besser sagen, warum du gekommen bist«, sagte Beltan rau, und Vani nickte.

6
    Zehn Minuten später saßen sie am Küchentisch und tranken Kaffee, den Beltan gemacht hatte. Nim war jetzt im Wohnzimmer, lag auf dem Boden und malte mit Bleistift und Papier, das Beltan im Schreibtisch gefunden hatte. Bevor Travis in die Küche gegangen war, hatte er einen Augenblick lang verharrt und ihr zugesehen. Der Bleistift schien viel zu groß für ihre Finger zu sein, aber sie führte ihn mit überlegten Bewegungen über das Papier und streckte die Zunge heraus, während sie sich konzentrierte.
    »Sie erscheint älter als drei Winter«, sagte Beltan. »Sie sieht wie fünf aus, und sie spricht, als wäre sie noch älter.«
    Vani legte die Hände um die Tasse. »So ist sie schon immer gewesen. Sie wurde nach nur sieben Monden geboren, als hätte sie es eilig, herauszukommen und etwas über die Welt zu erfahren.« Sie

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