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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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bist …« Er verstummte, sich des Blicks aus Nims großen Augen bewusst.
    »Ich mag keine Spinnen«, sagte das Mädchen und sprach das Wort wie Fpinnen aus. »Sie haben zu viele Beine.«
    »Da sind wir einer Meinung«, sagte Deirdre betont fröhlich. »Aber sieh – sie sind alle weg.«
    Soweit Travis das sagen konnte, stimmte das, aber es konnten noch immer mehr im Taxi sein, in allen möglichen Ecken lauern, darauf warten, hervorzukriechen, wenn eine Hand in die Nähe kam. Aber es spielte keine Rolle. Der Wagen sprang nicht an.
    »Wir müssen gehen«, sagte Vani scharf.
    Travis wollte etwas erwidern, dann erstarrte er. Er sah sie lange vor den anderen, konnte die buckeligen Umrisse ausmachen, die sich aus der Dunkelheit schälten. Sie trabten die Straße entlang, bewegten sich schnell auf Füßen und Knöcheln. Einen Augenblick später fluchte Beltan, und Vani duckte sich zusammen. Also hatten sie die Kreaturen auch gesehen.
    »Lauft«, sagte Travis. »Los.«
    Sie drehten sich um und stürmten die Straße entlang. Travis murmelte durch die zusammengebissenen Zähne die Runen von Zwielicht und Schatten. Sie schienen nur die Hälfte der Zeit zu funktionieren, und wenn sie es taten, dann waren sie erbärmlich schwach, aber er musste einfach hoffen, dass ihre Magie sie alle verbarg. Denn den Kreaturen, die hinter ihnen her waren, konnten sie nicht weglaufen.
    Beltan nahm Deirdre das Kind ab und hielt es beim Laufen mühelos unter einem Arm.
    »Sind die Dinger da hinten das, was ich glaube?«, stieß Deirdre zwischen zwei abgehackten Atemzügen hervor.
    »Das sind sie, wenn du sie für Gorleths hältst«, erwiderte Vani. »Ich bin mir nicht sicher, wie viele uns da folgen.«
    Travis versuchte, die Schatten zu zählen, die er gesehen hatte. »Zu viele«, sagte er und rannte schneller. Die Gorleths waren von den Scirathi erschaffene Ungeheuer, aus dem Fleisch und Blut verschiedener Geschöpfe zusammengestückelte Kreaturen. Ihre Stärke, ihr Hunger und ihre Mordlust kannten keine Grenzen.
    »Wo gehen wir hin?«, wollte Beltan wissen, als sie um eine Ecke bogen.
    Travis streckte den Arm aus. »Dahin. Zur U-Bahn-Station. Wir können eine Bahn zum Stiftungshaus erwischen.«
    Sie liefen die letzten hundert Meter zum Eingang der Station, und Travis murmelte unentwegt eine Litanei der Runen, während sie die Treppe hinunterpolterten. Es war spät, und in der Kabine neben den Drehkreuzen war kein Schalterbeamter. Deirdre blieb stehen, suchte in ihren Taschen nach einem Fahrschein.
    Travis starrte sie an. »Was tust du da?«
    »Ich suche nach einem Fahrschein. Ah.« Sie zog ein Ticket aus der Tasche, schob es in den Schlitz und passierte das Drehkreuz.
    Vani sprang hinter ihr darüber, Beltan reichte der T'gol Nim, dann folgte er ihrem Beispiel, genau wie Travis.
    Deirdre zog eine Grimasse. »Hätte ich gewusst, dass wir schwarzfahren, hätte ich mir das Ticket gespart.«
    »Komm schon«, sagte Travis und ergriff ihre Hand.
    Sie stürmten die Stufen herunter, die zum südlichen Bahnsteig der Linie Jubilee führte. Sie konnten die Bahn nach Westminster und dann entweder die Strecke District oder Circle nehmen, um zur Station Blackfriars zu kommen. Von dort waren es wenige Blocks bis zum Stiftungshaus.
    Und was ist, wenn die Scirathi wissen, wo das Stiftungshaus ist? Was ist, wenn sie es überwachen?
    Travis stellte die Frage zur Seite. Darüber konnten sie sich auf dem Weg dorthin Sorgen machen. Sie blieben am Bahnsteigrand stehen. Travis beugte sich vor und spähte in den lichtlosen Tunnel, hoffte den Luftschwall zu fühlen, der einen eintreffenden Zug signalisierte.
    »Wie lange dauert es, bis ein Vehikel kommt?«, sagte Vani, die Nim auf dem Arm hatte. Das Mädchen schien nicht blinzeln zu können oder zu wollen.
    Travis warf einen Blick auf das elektronische Anzeigeschild über dem Bahnsteig. Es zeigte nichts an. Es waren keine anderen Passagiere in Sicht; der Bahnsteig war verlassen.
    »Ich sehe nirgendwo einen Fahrplan«, sagte Deirdre. »So spät am Abend fahren die Bahnen nicht mehr so oft.«
    »Oder möglicherweise gar nicht«, sagte Beltan. Er bückte sich und hob ein Stück gelbes Plastikband vom Fliesenboden auf – die Art Band, die für Polizei- oder Bauabsperrungen benutzt wurde. Er hielt es hoch. Worte waren zu lesen. Eintritt verboten. Wartungsarbei …
    »Der Große Geist beschütze uns«, murmelte Deirdre und griff nach der Bärenklaue, aber Travis wusste, dass es dafür zu spät war, dass sie jetzt nichts

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