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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Zauberer muss seinen Blutfluss kontrollieren«, sagte Vani. »Er hat das nicht, also haben sich die von ihm gerufenen Morndari gegen ihn gewandt.« Sie hob Nim hoch. »Geht es dir gut, Tochter?«
    Nim nickte ernst. »Mein Vater Travis ist ein mächtiger Zauberer.«
    Travis fühlte Vanis goldenen Blick auf sich ruhen.
    »Ja«, sagte die T'gol, »das ist er.«
    »Was war im Schlafzimmer?«, fragte Deirdre, die aussah, als müsste sie sich anstrengen, sich nicht gleich zu übergeben.
    »Ein Stein durch das Fenster«, sagte Beltan. »Ein Ablenkungsmanöver. Es hat beinahe funktioniert. Ich hätte wissen müssen, dass die Scirathi so einen Trick versuchen. Es sind schlaue Hunde.« Er wandte sich Vani zu. »Ich frage mich, wie sie wissen konnten, dass du und Nim hier seid.«
    Travis verschränkte die Arme über der Brust, versuchte nicht daran zu denken, wie sein eigenes Blut durch seine Adern floss. »Ich habe eine bessere Frage. Wieso sind die Zauberer überhaupt auf der Erde? Sareth hat das eine Tor-Artefakt, und das andere ging beim Einsturz der Etherion verloren.«
    »Vielleicht hat man es gefunden«, meinte Vani.
    Beltan schob die Gewänder der Zauberer über ihre Gesichter. »Und vielleicht hatten sie noch etwas von dem Elfenblut. Ich meine, Sindars Blut. Er hat sich den Scirathi ergeben, damit er zur Erde und dich finden konnte, Travis, um dir den Stein des Zwielichts zu geben. Die Zauberer könnten etwas von seinem Blut verwahrt haben.«
    Travis konnte ein grimmiges Lächeln nicht unterdrücken. Wie gewöhnlich erkannte Beltan die einfache Lösung, die sie alle übersehen hatten. »Das erklärt, wie die Scirathi hergekommen sind, aber woher haben sie gewusst, dass du hier bist, Vani?«
    »Für diese Antwort würde ich viel geben«, sagte die T'gol. »Ich kann nicht glauben, dass sie mir gefolgt sind.«
    Das konnte Travis auch nicht. Die T'gol konnte sich buchstäblich unsichtbar machen, wenn sie wollte. Niemand hätte ihr folgen können, nicht einmal ein Zauberer. Trotzdem hatten sie irgendwie gewusst, dass Nim und sie hier waren.
    Beltan hob die Goldmaske auf, die zu Boden gefallen war. »Vani, greifen die Scirathi für gewöhnlich immer in Zweiergruppen an?«
    Die T'gol schüttelte den Kopf. »Es werden noch mehr von ihnen da sein. Wir müssen gehen.«
    »Wohin?«, fragte der blonde Ritter.
    »Ins Stiftungshaus der Sucher«, sagte Deirdre und ergriff Travis' Arm. »Es gibt keinen Ort in der Stadt, der über solche Sicherheitsmaßnahmen verfügt. Nicht einmal der Buckinghampalast.«
    Beltan warf die Maske weg. »Wir nehmen mein Taxi.«
    Vani trat in den Korridor. »Wir gehen die Feuertreppe herunter und dann durch die Gasse. Die Vorderseite könnte überwacht werden.« Aber als sie um die Ecke der Gasse spähten, war die Straße dunkel und still.
    »Siehst du was?«, flüsterte Beltan Travis zu.
    Travis konnte in der Dunkelheit noch besser als selbst Vani sehen; das gehörte zu den Dingen, die der Stein des Feuers in ihm verändert hatte. Aber da war nichts. Tatsächlich hatte er die Straße noch nie so leblos gesehen. Jedes Fenster war dunkel, selbst die Straßenlaternen erschienen matt und ihre Lichtkreise kleiner.
    Beltan bedeutete den anderen, ihm zu folgen, und führte den Weg zu seinem Taxi an. Sie stiegen ein – Beltan und Vani vorn, Travis, Deirdre und Nim hinten. Beltan stieß den Schlüssel in die Zündung und drehte um.
    Nichts geschah. Beltan gab ein Knurren aus tiefer Kehle von sich. »Bei den Großen Klöten des heiligen Bullen, was …«
    Vani gab ihm eine Ohrfeige.
    Er warf ihr einen verletzten Blick zu. »Wofür war das denn?«
    »Ich glaube, das war fürs Fluchen in der Anwesenheit von Kindern«, sagte Deirdre und hielt Nim auf ihrem Schoß fester.
    »Nein«, sagte Vani, dann überlegte sie kurz. »Nun, ja, jetzt, wo du es erwähnst. Aber es war hauptsächlich deswegen.«
    Sie öffnete die Hand. Auf der Handfläche lag etwas, das auf den ersten Blick wie ein Stück zerknüllter Goldfolie aussah.
    »Aus dem Wagen!«, befahl Travis. »Sofort!«
    Sie stiegen blitzartig aus dem Taxi. Travis packte Deirdre, drehte sie im Kreis, suchte nach Anzeichen von ihnen an ihr oder Nim.
    »Soll ich mich übergeben?«, fragte die Sucherin und taumelte.
    »Goldspinnen«, erwiderte Travis. »Siehst du irgendwo Goldspinnen an dir oder Nim? Die Scirathi erschaffen sie. Sie bewegen sich, als wären sie lebendig, aber sie sind es nicht. Sie sind eher wie kleine Maschinen, mit Gift gefüllt. Ein Biss, und du

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