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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Steinbogen abstammen. Legt man die Annahme zugrunde, dass diese Ableitungen akkurat sind, kann ich einigen der Symbole aus der Probe, die Sie mir gegeben haben, eine vorläufige Bedeutung zuordnen.«
    Deirdre schwirrte der Kopf. »Das bedeutet?«
    »Das bedeutet, ich konnte ein paar der Worte auf dem Bogen übersetzen.«
    Sie versammelten sich um den Tisch.
    »Los geht's«, sagte Jacoby und hielt ein Foto des Torbogens in die Höhe. »Diese Schriftzeichen bedeuten Sonne. Das hier bedeutet Entfernung oder Reise.« Er nahm ein anderes Foto. »Die meisten hier kann ich nicht entschlüsseln, aber dieses Wort erscheint auf der Tontafel – Blut – , und diese Gruppe Schriftzeichen bedeuten mit ziemlicher Sicherheit Tod. Allerdings weiß ich nicht, was das Symbol, das davor platziert ist, bedeutet. Es könnte die Bedeutung des Wortes verändern.«
    »Ist das alles?«, fragte Anders.
    »Nein, da ist noch mehr.« Jacoby nahm mit offensichtlicher Aufregung ein anderes Foto. Eine Symbolreihe war mit einem roten Kreis markiert. »Es ist mir gelungen, hier einen ganzen Satz übersetzen zu können – natürlich immer unter der Voraussetzung, dass die Resultate meiner diachronischen Analyse korrekt sind. Dort steht Die Flamme und die Ehrfurcht.«
    Das war alles. Mehr hatte Jacoby nicht übersetzen können, allerdings wollte er weitermachen.
    »Absolut faszinierend, nicht wahr?«, sagte Jacoby und sammelte seine Papiere ein. »Wir haben immer geglaubt, dass Linear A eine der ältesten bekannten Schriften ist. Aber es hat den Anschein, als wäre die Sprache auf dem Torbogen noch älter.« Er schob die Brille auf der Nase hoch. »Sie lassen mich doch wissen, wenn Sie weitere Proben dieser früheren Schrift finden, ja?«
    »Natürlich, Paul«, sagte Deirdre. »Vielen Dank für Ihre Arbeit.« Sie versuchte ehrlich zu klingen, aber nachdem Jacoby gegangen war, konnte sie ein Seufzen nicht unterdrücken.
    »Nicht gerade das, worauf Sie gehofft hatten, Kollegin, oder?«
    Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und starrte auf die Kopien, die Jacoby dagelassen hatte. »Ich bin mir nicht sicher, was ich mir erhofft hatte.«
    »Ich hoffe auf Frühstück«, sagte Beltan. »Dann ist es Zeit, den Schlussstein zu holen.«
    »Kommen Sie, Kumpel«, sagte Anders und nahm Beltan am Ellbogen. »Ich helfe Ihnen zumindest mal beim Ersten. Kommen Sie, Deirdre?«
    Sie schenkte ihm ein müdes Lächeln. »Essen Sie was für mich mit.«
    Nachdem die beiden Männer den Raum verlassen hatten, senkte sie den Kopf über die Fotos des Steinbogens. Aber die Symbole ergaben für sie keinen Sinn. Sie schob die Fotos umher und betrachtete die Wörter, die Jacoby mit rotem Filzstift geschrieben hatte.
    Sonne. Reise. Blut. Die Interpretation fiel ihr leicht. Die Erbauer des Torbogens waren aus der Wüste auf Eldhs südlichem Kontinent gekommen, und sie waren Zauberer gewesen, wirkten Blut und Tod. Aber das wussten sie alles bereits. Deirdre schaute sich das andere Foto an und die Wörter, die Jacoby niedergeschrieben hatte. Einen Augenblick lang starrte sie sie bloß an.
    Dann sprang sie von ihrem Stuhl auf. Flammen und Ehrfurcht. Jacoby hatte für seine Übersetzung diese Worte gewählt. Aber er hätte genauso gut Synonyme nehmen können, oder? Wörter, die das Gleiche bedeuteten …
    »Feuer und Staunen«, murmelte sie.
    Sie kramte in den Papieren herum, dann fand sie sie: die Nachricht des Philosophen. Er hatte behauptet, sie hätte etwas vergessen, ein Geheimnis aus der Zeit vor diesem Geheimnis.
    »Denk nach, Deirdre«, knurrte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Denk nach.«
    Mit welchen Forschungen hatte sie sich beschäftigt, bevor sie von Thomas Atwater und der Schenke und dem Schlussstein erfahren hatte? Wonach hatte sie vor seiner ersten Kontaktaufnahme gesucht? Die letzten Stücke des Puzzles setzten sich in ihrem Kopf neu zusammen. Langsam ließ sie sich wieder auf den Stuhl sinken.
    Feuer und Staunen. Das war der erste Suchbegriff gewesen, den sie in den Computer getippt hatte, nachdem sie ihre Echelon-Sieben-Zugriffsberechtigung erhalten hatte. Die seltsame Kindgöttin Samanda hatte ihr einst diese Worte gesagt. Die Suche hatte eine einzige Datei ergeben, die in genau dem Augenblick aus dem System gelöscht worden war, in dem ihre Suche sie entdeckt hatte.
    In den verrückten Tagen, die darauf folgten und die mit dem Angriff auf die Stahlkathedrale in Denver endeten, hatte sie das Geheimnis der verschwundenen Datei völlig vergessen. Aber er hatte

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