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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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finden.«
    »Und wenn doch?«
    »Dann gehen wir beide drauf.«
    Ramirez schnaubte verächtlich. »Dieser Teil des Plans gefällt mir nicht.«
    »Hast du 'ne bessere Idee?«
    Als Ramirez keine Antwort gab, fuhr Ethan fort: »Ich kenne Cox. Er wird damit rechnen, dass ich irgendetwas aus der Trickkiste zaubere, aber er wird auf keinen Fall damit rechnen, dass ich diesmal einfach durch die Vordertür hereinspaziere.«
    Acht Jahre lang hatte Avery Cox über Ethans Team befohlen. Er kannte Ethans Standardstrategien, seine Fähigkeit, sich in eine Sicherheitszone einzuschleichen, ohne entdeckt zu werden. Deshalb musste Ethan diesmal das Unerwartete tun. »Cox wird die gesamte Insel überwachen lassen und mit Posten besetzen. Jeder Fleck, an dem ein Boot oder ein Taucher landen könnte – entlegene Plätze, seichte Strände, unzugängliche Klippen –, wird besonders streng überwacht.« Darüber hatte Ethan bereits auf der langen Fahrt nachgedacht; er hatte sämtliche Faktoren berücksichtigt und wusste nun, dass dieser Plan die besten Aussichten auf Erfolg versprach. »Denn er wird annehmen, dass ich an einer solchen Stelle an Land gehe.«
    Ramirez schien nicht überzeugt.
    »Außerdem haben wir noch einen anderen Vorteil. Niemand, schon gar nicht Avery Cox, wird damit rechnen, dass wir zusammenarbeiten. Schon vor der katastrophalen Razzia vor drei Jahren waren wir nicht gerade die besten Freunde.«
    Ramirez' Augen sprühten Funken. »Da hast du allerdings Recht.«
    Die Spannung zwischen ihnen verdichtete sich – die Erinnerung daran, dass der Waffenstillstand nicht von Dauer war. Die Vergangenheit war nicht vergessen. Der alte Hass schwelte noch immer unter ihnen.
    »Wenn sie mich vom Boot herunterholen«, brach Ethan das Schweigen, »kommt dein Einsatz. Zuerst brauche ich eine Ablenkung – dafür ist das C4 gedacht. Dann wirst du ein Gleichgewicht der Kräfte herstellen.« Er machte eine Bewegung zum Remington-Gewehr. »Dafür ist deine kleine Freundin da.«
    Ramirez lachte auf.
    Ethan holte Dannys Karte hervor, die einen groben Überblick über die Anlage der Insel gab, und erklärte seine Strategie. Ramirez lauschte gespannt, bis Ethan geendet hatte. »Und kommen wir von dem Felsen auch wieder runter?«
    »Tja, nun kommt meine Lebensversicherung ins Spiel.« Ethan lächelte gezwungen. »Falls mir irgendwas passiert, hängst du hier fest. Falls du nicht versuchen willst, mit der Sea Devil rauszufahren, was dir unter den gegebenen Umständen schwer fallen dürfte. Also schlage ich vor, du sorgst dafür, dass ich am Leben bleibe, indem du hier draußen für reichlich Wirbel sorgst. In der Zwischenzeit hole ich Sydney und das Mädchen und genug Beweise, um Cox ein für alle Mal das Handwerk zu legen.«
    »Und dann?«
    Ethan zeigte auf eine Stelle der Karte, dicht hinter dem Hauptgebäude. »Wir treffen uns hier und verlassen alle zusammen die Insel.«
    Ramirez' Augen hatten nun einen harten, kalten Ausdruck angenommen. »Das ist ein verrückter Plan.«
    »Liegt doch genau auf deiner Linie!«
    »Und auf deiner, amigo.«
    »Wir sind keine Freunde.« Ethan rollte die Zeichnungen auf, streifte Gummibänder über die Rollen und warf sie neben die Beutel mit dem Sprengstoff. »Wenn ich die Wahl hätte, würde ich dich auf der Stelle erschießen.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    »Sieht ganz so aus.« Ethan wies auf die Luke. »Und ich will, dass du an Deck gehst, wo ich dich im Auge behalten kann, bis wir nahe genug an die Insel herangekommen sind.«
    »So viel zum gegenseitigen Vertrauen«, brummte Ramirez, kletterte aber die Treppe hinauf.
    Ethan folgte ihm auf Deck, löste die Leinen und stieß das Boot vom Steg ab. Er nahm seinen Platz hinter dem Steuer ein, zog die Drossel in den Rückwärtsgang und manövrierte das Boot aus dem Anleger.
    »Da ist noch was, das du wissen solltest«, sagte er, während er aufs offene Wasser zusteuerte.
    Ramirez warf ihm nur einen kurzen Blick zu, als ob es ihn nicht kümmere.
    »Mein Team hatte damals nicht den Auftrag, dich zu töten«, sagte Ethan. »Mein Befehl lautete, dich lebend zu fassen. Und ich wusste nichts von dem Mädchen.«
    Ramirez' Blick war auf das schwarze Wasser gerichtet.
    Sie ließen den Jachthafen hinter sich, doch Ethan fuhr immer noch mit stark gedrosseltem Tempo. Trotz der Seekarten und der modernen Bordelektronik wollte er vorsichtig sein, da er sich in unbekannten Gewässern befand.
    Als Ramirez endlich das Schweigen brach, war seine Stimme von tödlicher

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