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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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ja gesehen, was in deiner Wohnung passiert ist.«
    »Aber dort wurden sie überrascht. Wenn wir sie vorher warnen…«
    »Macht das keinen Unterschied. Der Mann im Mercedes war der Bursche, der heute Morgen auf deinem Balkon war.« Ethan hielt inne und überlegte, wie viel er ihr offenbaren konnte. »Sein Name ist Marco Ramirez. Die Behörden können nicht an ihn heran.«
    »Warum nicht?«
    »Er ist ein Killer im Dienst der Regierung. Selbst wenn die Cops ihn verhaften – was nicht sehr wahrscheinlich ist –, dürfen sie ihn nicht festhalten.«
    »Das ist doch Unsinn! Die Regierung hält sich keine Killer, das ist illegal…«
    Ethan gab ihr keine Antwort, ließ sie selber darauf kommen. Ob legal oder nicht, die Firma hatte ihre Geheimnisse, und Sydney war klug genug, das zu erkennen.
    »Okay«, sagte sie schließlich. »Nehmen wir an, ich glaube dir. Was will dieser Mann? Warum hat er die beiden Polizisten umgebracht?«
    »Die waren nicht das Ziel, sie standen nur zufällig im Weg.«
    »Wer ist dann sein Ziel?«
    Ethan zögerte, doch nun konnte er ihr die schreckliche Wahrheit nicht länger vorenthalten. Wenn sie es wusste, konnte es vielleicht ihre Rettung bedeuten. »Du.«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen, dann richtete sie sich auf, instinktiv zum Kampf bereit. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich habe die Kugel aufgefangen, weil ich dich decken wollte.«
    Er fühlte, wie ein Zittern sie durchfuhr. »Das beweist noch gar nichts.« Aber nun waren die Zweifel in ihrer Stimme zu hören.
    »Willst du es wirklich darauf anlegen?«
    Eine ganze Weile sagte Sydney nichts. »Was ist mit diesem anderen Wagen?«, fragte sie schließlich.
    »Ich weiß es nicht genau.« Plötzlich fielen ihm die Kinder wieder ein, die zweifellos aufmerksam zuhörten. »Ich weiß nicht, wer sie waren oder wonach sie gesucht haben.« Er hatte zwar eine Ahnung, kannte aber das Motiv nicht. »Ich hatte gehofft, du könntest es mir sagen.«
    »Ich? Ich weiß überhaupt nichts über diese Sache.«
    »Erinnerst du dich an Anna Kelsey?« Er zog das Handy aus der Tasche. »Sie hat mit mir zusammengearbeitet, bei der Firma.«
    »Natürlich kann ich mich an sie erinnern.«
    »Das hier«, er gab ihr das Handy, »gehörte ihr. Drück mal die Wahl Wiederholung.« Als Sydney zögerte, drängte er: »Mach schon, hör's dir an.«
    Sie gehorchte widerwillig. Als sie die Bandansage ihres eigenen Anrufbeantworters hörte, riss sie vor Schreck die Augen auf. »Das verstehe ich nicht…«
    »Ich auch nicht.« Ethan nahm das Handy, klappte es zu und steckte es wieder in die Tasche. »Hast du mit ihr gesprochen? Oder eine Nachricht von ihr bekommen?«
    »Nein, ich habe sie ja kaum gekannt. Warum sollte sie mich anrufen? Hast du sie gefragt?«
    »Hätte ich schon…« Er brach ab. »Aber Anna ist tot, Sydney. Ermordet. Und dieser Anruf war ihr letzter.«

8.
    Ermordet?
    Einen Moment lang verschlug es Sydney die Sprache. Sie hatte Anna Kelsey nur einmal getroffen, vor Jahren, wusste aber nicht mehr, wann und wo das gewesen war. Und sie erinnerte sich nur deshalb, weil man eine so schöne Frau nicht so schnell vergaß, besonders, wenn sie mit dem eigenen Mann zusammenarbeitete. Und nun war Anna tot, ermordet, und sie hatte Sydney kurz vor ihrem Tod noch angerufen.
    Hier musste ein Irrtum vorliegen.
    Oder nicht? Irgendwo war da eine verschwommene Erinnerung, eine Information, die sie vergessen hatte. Aber was? Fast wäre sie darauf gekommen, doch dann war es wieder verschwunden.
    »Ethan, was geschieht hier?«
    Er verlagerte sein Gewicht auf dem rissigen Sitzbezug und packte das Lenkrad fester. »Ich hatte gehofft, du könntest es mir sagen oder wenigstens ein bisschen Licht in diese Angelegenheit bringen.«
    Doch sie konnte es nicht, weder in Bezug auf Anna noch auf die anderen Dinge, die in den vergangenen Stunden geschehen waren.
    »Vielleicht weißt du mehr, als du glaubst«, mahnte er. »Aber lass uns erst mal an einen sicheren Ort kommen, dann können wir reden.«
    Ein sicherer Ort.
    Vor wenigen Stunden noch hatte Sydney Sicherheit als etwas Selbstverständliches erachtet. Nun musste sie Sicherheit suchen, musste sie erkämpfen – oder bei dem Versuch sterben.
    Dann, ganz plötzlich, tauchte die Erinnerung wieder auf: Charles hatte gestern Abend ihren Anrufbeantworter abgehört… »Gestern waren ein paar Anrufe auf meinem Anrufbeantworter, aber es wurde immer wieder aufgelegt.«
    Ethan sah sie an. »Ist das so ungewöhnlich?«
    Sie zuckte die

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