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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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aus, doch sie wich zurück. Wie sollte es auch anders sein, da er sie das letzte Mal, als sie seine Annäherung gestattete, geküsst hatte? So etwas Verrücktes! Hätte er auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht, er hätte es niemals getan. Doch es war einfach passiert.
    »Lass uns hineingehen«, sagte Sydney. »Ich muss dir etwas erzählen.«
    Im Haus ließ Sydney sich auf den rustikalen Holzstuhl sinken. Ethan blieb an der Tür, obwohl es ihm schwer fiel, Abstand zu wahren. Zu gern hätte er Sydney in die Arme genommen. Er hatte an kaum etwas anderes gedacht, seit sie weggefahren war. Ein flüchtiger Kuss, und schon waren seine Gedanken in eine Richtung gedriftet, die sie nicht einschlagen durften. Es war nicht gerade das Klügste gewesen, besonders jetzt, da er alle Konzentration brauchte, um sie und die Kinder zu beschützen.
    »Wie geht es Callie? Hat sie noch viel gehustet?«
    »Ja, ich habe ihr noch Hustensaft und ein paar Aspirin gegeben.«
    »Ich mach mir Sorgen um sie.«
    »Kinder werden nun mal krank.«
    »Das stimmt.« Doch Sydney sah nicht überzeugt aus. Sie wirkte erschöpft, hatte die Ellbogen auf die Armlehnen und den Kopf in die Hand gestützt. »Es mag sich vielleicht seltsam anhören, aber ich glaube nicht, dass Danny mit Timothy Mulligan so falsch lag.«
    »Du meinst, dass Mulligan lügt?«
    »Nicht ganz.« Sie massierte ihre Schläfen und berichtete ihm von dem Gespräch mit Mulligan. Als sie erzählte, dass sie ihn gefragt habe, ob er einmal Samen gespendet hätte, begriff Ethan, dass sie eine Entdeckung gemacht hatte.
    »Am verräterischsten war«, sagte sie, »dass er sich so verhielt, als hätte man ihn mit der Hand im Honigtopf erwischt.«
    »Das könnte eine Menge erklären, zumindest, warum sein Name in den Dateien des Haven-Computers aufgetaucht ist.«
    »Ich weiß noch mehr, obwohl es auf reiner Annahme beruht.« Wieder rieb sie sich die Schläfen. »Sagt dir der Name James Cooley etwas?«
    »Hat der nicht eine der ersten Internetfirmen gegründet und sie dann für ein Butterbrot verkauft? Ein richtiger Exzentriker.«
    »Genau der.« Sydney nahm ein Aspirinfläschchen aus ihrer Tasche. »Er ist Millionen, vielleicht sogar Milliarden schwer.« Sie stand auf und ging zur Kommode, wühlte in der Kühlbox herum und holte eine Flasche Wasser heraus. »Keiner weiß genau, wie viel Geld er gemacht hat. Ich weiß nicht mal, ob er überhaupt noch lebt.« Sie schluckte das Aspirin und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken.
    Ethan stellte sich hinter sie und ließ die Hände unter ihr Haar gleiten. Zuerst versteifte sich Sydney, entspannte sich dann aber, als er begann, sanft ihren Nacken zu massieren. Kein Wunder, dass sie Kopfschmerzen hatte. Sie war so angespannt, dass sie fast durchdrehte. Erst bei Ethans behutsamen Berührungen ließ sie mit einem Seufzer den Kopf nach vorn sinken.
    »Mein Gott, du hattest schon immer begnadete Hände.«
    Ethan grinste. Wie oft hatten sie dieses Ritual nach einem ihrer anstrengenden Arbeitstage zelebriert? Sie hatten damit angefangen, als Sydney noch studierte, und es in der Schwangerschaft fortgesetzt; selbst als Sydney ihre eigene Praxis hatte, ließ sie sich immer noch gern von Ethan massieren. Sie kam völlig erschöpft nach Hause, und er begann an ihrem Nacken und arbeitete sich langsam bis zu Armen und Beinen vor, bis sie Wachs in seinen Händen war.
    »Ich vermisse das«, sagte er leise. »Ich vermisse dich.«
    Sofort versteifte sich ihr Nacken. Die Barrieren schlossen sich wieder, und sie entzog sich seinen Händen. »Es war dein eigener Entschluss, dass du gegangen bist.« Ihre Stimme klang kalt.
    Als hätte es einer Erinnerung bedurft, wie sehr er sie verletzt hatte. »Sydney…«
    »Wir waren bei James Cooley stehen geblieben.« Sydney stand auf und lehnte sich an die Kommode. »Sollen wir weitermachen?«
    Ethan hatte keine andere Wahl, als die von ihr aufgestellten Regeln zu akzeptieren. Von jetzt an würde er seine Hände bei sich behalten. »Wenn du willst.«
    »Ja, will ich.« In ihren Augen war ein Funken Trotz zu lesen, aber auch noch etwas anderes. Einsamkeit? Verlangen? Er konnte es nicht sagen. Dann fuhr sie fort, als hätte er sie eben nicht berührt, als wolle sie ihn und sich ermahnen, dass manche Dinge besser in der Vergangenheit blieben. »Anfang der Achtziger gründete Cooley eine Samenbank, die nur Spenden von hochintelligenten Männern nahm. Auch in der Auswahl der Mütter war man sehr wählerisch. Die Frauen mussten eine

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