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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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aussieht, Blödmann?«, fuhr der Sheriff ihn an. »Was denkst du denn, was sie tun könnte? Wie sind zu viert. Steck das Ding weg!«
    Kenny schob mit sichtlichem Trotz seine Pistole ins Halfter.
    Ethan nahm den Finger vom Abzug. Wenn er die Cops nicht töten wollte, musste er näher heran. Er rutschte seitwärts zum Ende des Baumstamms und wartete.
    »Hören Sie«, begann Sydney. »Wir verschwenden nur Zeit. Danny und Callie sind wahrscheinlich schon längst oben an der Straße und versuchen einen Wagen anzuhalten.«
    »Da kommen wir gerade her.« Der Sheriff hakte die Daumen in den Gürtel. »Wir haben auf der Straße keine Kinder gesehen, die per Anhalter fahren wollten.«
    Ethan sah seine Chance gekommen.
    Tief geduckt huschte er vom Baumstamm zu einem dichten Brombeergebüsch. Es war die letzte Deckung zwischen ihm und den County-Bullen, doch noch immer war die freie Fläche viel zu groß.
    »Vielleicht irren sie im Wald umher«, gab Sydney zu bedenken, »oder sind schon per Anhalter irgendwo mitgefahren.« Sie sprach betont langsam, als wäre der Sheriff zu begriffsstutzig, selbst darauf zu kommen. »Wie auch immer, wir müssen sie finden. Sie sind erst zwölf und sieben Jahre alt.«
    Alles, was Ethan brauchte, war ein Mann, an den er nahe genug herankommen konnte. Wenn er ihm die Glock an die Schläfe setzte, würden die anderen Sydney widerstandslos gehen lassen. Schließlich hielten sie ihn, Ethan, für einen skrupellosen Polizistenmörder.
    Der Sheriff hatte Sydneys Ironie herausgehört und starrte sie finster an. »Machen Sie sich mal keine Sorgen! Wenn diese Kinder irgendwo herumirren, kriegen wir sie.« Er gab dem Deputy Callies Rucksack. »Wollen Sie mir jetzt endlich sagen, wo wir Ihren Exmann finden können? Ja oder nein?«
    »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt. Ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Wie Sie wollen.« Der Sheriff nahm Sydneys Arm und wollte sie zu einem der Streifenwagen bringen.
    Ethan spannte alle Muskeln an und hob die Glock auf Schulterhöhe, bereit, sich auf den vierten Mann zu stürzen, den Schweigsamen, der sich gegen den Wagen lehnte.
    »Da Sie unsere Fragen anscheinend nicht beantworten wollen«, sagte der Sheriff, »müssen wir Sie mitnehmen.« Als Sydney Widerstand leistete, meinte er: »Muss ich Ihnen Handschellen anlegen, Dr. Decker?«
    Sie starrte ihn entsetzt an, ließ sich dann zum Wagen führen.
    »Kenny, du begleitest Dr. Decker in die Stadt.«
    Ethan senkte seine Waffe. Ihm war ein anderer Einfall gekommen, der bessere Aussicht auf Erfolg versprach. Wenn Sydney aus dem Weg war, konnte er die anderen entwaffnen, den Explorer nehmen und hinterherfahren. Und niemand musste dabei verletzt werden.
    Der Deputy machte eine der hinteren Türen des Streifenwagens auf und half Sydney beim Einsteigen.
    »Hal und ich durchsuchen das Blockhaus«, sagte der Sheriff. »Du, Larry«, er machte eine Handbewegung zum vierten Mann, »bleibst bei ihrem Wagen.«
    Die Officers stiegen ein. Der Deputy mit Sydney wendete und fuhr in Richtung Highway davon, während die anderen tiefer in den Park eindrangen.
    Ein, zwei Sekunden widmete Ethan dem Gedanken an seinen Matchsack im Blockhaus. Er wollte ihn ungern verlieren. Und der Inhalt würde ihn überführen, das war klar. Aber er hatte keine Zeit, sich darüber Sorgen zu machen. Er musste Sydney folgen, und dazu brauchte er den Explorer. Alles andere konnte warten.
    Ethan trat hinter dem Busch hervor, duckte sich hinter den Streifenwagen und zählte langsam bis drei. Der Deputy trommelte auf die Stoßstange und summte ein paar Takte von ›Let it be‹. Ethan sprang auf, huschte um die Motorhaube herum und drückte dem Mann die Glock an die Schläfe. »Ganz ruhig.«
    Der Deputy verlor seine gesunde Gesichtsfarbe. »Schießen Sie nicht, ich habe Frau und Kinder.«
    »Wirf deine Waffe weg.«
    »Bitte, Mister…« Die Hand des Mannes bewegte sich zentimeterweise zum Halfter.
    »Sei kein toter Held. Wirf sie einfach auf den Boden.«
    Mit zitternden Händen gehorchte der Mann.
    »So ist es gut. Jetzt die Autoschlüssel und die Handschellen.«
    »Was?«
    »Möchtest du lieber tot sein?«
    Der Deputy gab ihm seine Schlüssel, zerrte dann ungeschickt die Handschellen vom Gürtel. »Und jetzt?«
    »Schließ sie um eine Hand, dann leg beide Hände auf den Rücken.« Ethan trat ein wenig zurück, um besser reagieren zu können, falls der Mann auf dumme Gedanken kommen sollte.
    Doch er hatte zu viel Angst. Ethan ließ die Handschellen im Rücken des Mannes

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