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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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zuschnappen. Dann packte er ihn, zog ihn zum Kofferraum des Streifenwagens und stieß ihn hinein. »Herzlichen Glückwunsch, du wirst weiterleben«, sagte er, bevor er den Deckel zuklappte.
    ***
    Sydney war noch nie so gedemütigt worden.
    Sie verstand nicht, warum der Sheriff und seine Männer sie so behandelten. Sie war doch keine Verbrecherin. In den Nachrichten war sie das Opfer einer Entführung genannt worden.
    Und was war mit Danny und Callie?
    Falls Ethan sie nicht im Wald aufspürte, waren sie irgendwo auf der Straße – allein. Sydney verzweifelte beinahe, als sie den Polizisten wieder und wieder den Ernst der Lage klar zu machen versuchte, aber offenbar hörte ihr keiner zu. Sie schienen nur darauf aus, Ethan zu fassen.
    »Deputy, wir müssen nach den Kindern suchen.« Sie beugte sich vor, krallte die Hände in das Gitter. »Vielleicht sind sie in ernster Gefahr.«
    »Wir finden sie schon, machen Sie sich mal keine Sorgen.« Der Deputy warf ihr einen Blick zu. »Und diesen Polizistenmörder kriegen wir auch noch.«
    »Ethan hat die beiden Polizisten nicht umgebracht!«
    »Ich dachte, Sie wissen nicht, wo er steckt?«
    »Das weiß ich auch nicht. Aber ich weiß, dass er die beiden Männer nicht getötet hat. Ich war dabei. Da war noch ein Mann, auf dem Balkon…«
    »Ja, natürlich!« Der Deputy lachte auf. »Deshalb sind Sie ja auch geflüchtet.« Er öffnete seinen Sicherheitsgurt, beugte sich vor, klappte das Handschuhfach auf und holte einen Schokoriegel heraus. »Ja, Gnädigste, das wissen wir doch alles schon. Ich kann Ihnen nur flüstern, Sie stecken in Schwierigkeiten. Am besten packen Sie aus und machen einen Deal mit dem Staatsanwalt.« Er warf ihr wieder einen Blick zu. »In der Zwischenzeit könnten Sie ruhig mal Ihren Gurt anlegen.«
    Sydney wollte etwas erwidern, besann sich dann aber. Es war reine Zeitverschwendung. Dieser Mann würde ihr sowieso nicht glauben.
    »Wissen Sie was, Dr. Decker?« Er betrachtete sie im Innenspiegel. »Es wär einfacher, wenn Sie uns sagen würden, wo Ihr Ex ist.«
    »Ich hab Ihnen die Wahrheit gesagt! Ich weiß es nicht.« Es hatte wohl keinen Sinn zu leugnen, dass sie vorher zusammen gewesen waren. »Wir haben uns getrennt, um nach den Kindern zu suchen.«
    »Nun, ich nehme an…« Plötzlich riss er die Augen weit auf. »Mein Gott!«
    In diesem Moment wurden sie von hinten gerammt.
    Der Streifenwagen machte einen Satz nach vorn und geriet ins Schlingern. Es gelang dem Deputy gerade noch, den Wagen auf der Straße zu halten. »Ist der Kerl verrückt? Der versucht doch tatsächlich, 'nen Streifenwagen zu rammen, der Wahnsinnige!« Der Deputy streckte die Hand nach dem Funkgerät aus.
    Sydney fuhr herum und sah einen offenbar frisierten schwarzen Laster dicht hinter ihnen. »Er versucht es noch einmal!«
    Der zweite Stoß ließ sie nach vorn kippen; schmerzhaft schnitt der Gurt in Sydneys Hals. Der Wagen verlor die Spur und drehte sich mit kreischenden Reifen um sich selbst. Erde und Himmel wischten in einer rasenden Kreisbewegung an Sydney vorbei. Vor Angst und Aufregung wurde ihr schlecht. Sie schossen über den Seitenstreifen und jagten einen Hang hinunter auf ein grasbewachsenes Flussufer zu.
    Sydney unterdrückte einen Schrei, als der junge Fahrer das Steuer wild nach links drehte und aufs Gaspedal trat. Der Motor heulte auf. Die Räder rutschten, griffen dann wieder. Kiesel wurden emporgeschleudert, und der Wagen jagte wieder zurück auf die Straße – und auf eine Brücke zu.
    Entsetzt sah Sydney einen Betonstützpfeiler vor der Windschutzscheibe auftauchen. Im nächsten Augenblick kreischte Metall, als sie am Geländer entlangschrammten und in rasendem Tempo die Brücke passierten.
    »So ein Arschloch!« Mit zitternder Hand versuchte der Deputy wieder, ans Funkgerät zu kommen. »Das hat der mit Absicht gemacht. Er will uns von der Straße drängen!«
    Sydney konnte nichts dazu sagen, selbst wenn sie ein Wort herausgebracht hätte.
    Beinahe gegen ihren Willen blickte sie wieder zum Rückfenster hinaus.
    Konnte das Ramirez sein?
    Erneut wurden sie von dem Pick-up gerammt. Ein stechender Schmerz schoss Sydney durch den Nacken. Der Stoß warf auch den Deputy nach vorn, und sein Kinn traf mit voller Wucht aufs Lenkrad. Blut drang aus einer Schnittwunde. Er wirkte erschrocken, hob eine Hand zum Gesicht und starrte auf seine blutüberströmten Finger.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Sydney voller Panik. Wenn der Mann ohnmächtig wurde, war es um sie beide

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