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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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hinterher. bis dann!

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    14. SEPTEMBER
    Amelia Baron
    spielt mit dem Feuer
Carter Rose geil
Sylvia Golde wie bitte? tut mir leid, aber das soll wohl ein witz sein, oder?
Carter Rose dreckiges gelaber
Sylvia Golde verpiss dich carter

Amelia
    14. SEPTEMBER
    Als ich zum Picnic House im Prospect Park kam, sah ich sie ganz in der Nähe bei einer Baumgruppe im Pulk zusammenstehen. Zumindest nahm ich an, dass sie es waren, und es überraschte mich irgendwie, sie dort zu sehen. Ich war mir ziemlich sicher gewesen, dass ich Sylvia anlügen und zum Park gehen konnte, weil ich dort sowieso kein Schwein antreffen würde. Als wäre das Ganze ein großer Witz. Aber da waren sie, alles Mädchen, wie es aussah, und sie standen unter den alten, knorrigen Bäumen und warteten.
    Die Magpies. Sie mussten es sein.
    Vier der alten Clubs gab es jetzt wieder. Die Maggies, nur Mädchen, Wolf’s Gate, nur Jungs, und zwei gemischte, Devonkill und die Tudors. Und alle machten ein Riesengeheimnis daraus, wer Mitglied war und was sie so trieben. Aber es wurde überall in der Schule und auf Facebook über sie getratscht, und auch auf g R a C e FULLY . Es hieß, die Maggies würden Wettstreite veranstalten, wer die meisten Blowjobs schafft, und die Jungs von Wolf’s Gate wären in die Schule eingebrochen, um iPads zu klauen. Aber die Leute waren vorsichtig mit dem, was sie so erzählten. Keiner wollte es sich mit den Clubs verscherzen. Es gab nämlich auch Gerüchte darüber, was dann passieren würde.
    Wahrscheinlich stimmte nur die Hälfte davon. Doch das reichte. Hauptsächlich taten die Leute in den Clubs das, was man so erwarten würde– sie trafen sich, gaben Partys, hatten Sex und redeten darüber, wen sie in den Club aufnehmen wollten und wen nicht. Meistens taten sie eigentlich nichts anderes. Wolf’s Gate und die Maggies waren für Grace Hall das, was an anderen Schulen die Footballspieler und die Cheerleaders waren– die coolsten Kids der Schule. Die Kids von Devonkill und die Tudors waren eher zweite Liga.
    Nicht, dass ich scharf darauf gewesen wäre, in einen der Clubs aufgenommen zu werden. Die Leute in den Clubs waren ziemliche Penner, zumindest die meisten, außerdem hatten Sylvia und ich uns ja geschworen, keinem Club beizutreten. Es sei denn, wir überlegten es uns beide anders, und dann auch nur, wenn wir beide gefragt würden. Denn einem Club, der uns nicht beide aufnahm, würden wir sowieso nicht angehören wollen. Und dass ich neugierig war und hinging, änderte nichts daran.
    Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ausgerechnet ich ausgewählt werden würde– wenn es denn überhaupt darum ging. Schon gar nicht von den Maggies. Deswegen hatte ich kein so ganz schlechtes Gewissen, dass ich Sylvia nichts von der Sache erzählt hatte. Ich war immer noch davon überzeugt, dass es sich um einen schlechten Scherz handelte. Aber ich musste es wissen. Nicht, dass es mir wichtig gewesen wäre, cool zu sein, aber es fühlte sich irgendwie gut an, wegen etwas ausgewählt worden zu sein, das nichts damit zu tun hatte, wie intelligent ich war oder wie schnell ich laufen konnte. Wenn die Maggies mich wollten, dann war es, weil sie mich so mochten, wie ich war.
    Außerdem schleppte Sylvia mich schließlich auch nicht jedes Mal mit, wenn sie einen neuen Freund hatte, und ich nahm ihr das nicht übel. Aber vielleicht brauchte ich diesmal nicht rumzusitzen und Däumchen zu drehen, bis ihr derzeitiger Typ sie sitzen ließ. Denn Sylvia wurde immer irgendwann sitzen gelassen. Und dann kam sie immer zu mir gelaufen, um sich von mir wieder aufbauen zu lassen.
    Ich blinzelte in die grelle Sonne und schob die Hände tief in meine Taschen. Meine Hände zitterten. Ich wusste nicht, warum. So nervös war ich nun auch wieder nicht.
    Als ich näher kam, sah ich ungefähr zwanzig Mädchen– nur Mädchen, genau, wie ich gedacht hatte–, die auf dem Boden hockten oder an den Bäumen lehnten und plauderten. Aus der Entfernung konnte ich immer noch keine Gesichter erkennen, aber eine von ihnen zeigte in meine Richtung. Ein paar andere drehten sich zu mir um. Eine hob eine Hand. Es war eher ein Signal als ein Winken.
    Offenbar warteten sie auf mich. Die Magpies– Elstern. Schöne, boshafte Vögel, dafür bekannt, dass sie einem die Augen aushackten.
    Ich bemühte mich, nicht schneller zu gehen. Es sollte nicht so aussehen, als hätte ich es eilig, zu ihnen zu kommen. Nein, ich war entspannt und cool und kein bisschen gestresst. Denn es war eine

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