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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Lomillialor zu spüren, um dich der Wahrheitsprobe zu unterziehen. Auch du hast Grund zur Furcht davor, Wütrich Turiya . Das Hehre Holz wird dich bis ins Innerste versengen.«
    »Narr!« Der Wütrich lachte auf. »Du sitzt schon so lang in diesem Loch, daß du dir nicht länger darüber im klaren bist, was Macht bedeutet.« Furchtlos kam er auf die beiden Männer zu.
    Mit einem scharfen Aufschrei schüttelte Triock Betäubung und Grauen ab. Er riß das Schwert aus der Scheide und stürzte dem Wütrich entgegen. Jeurquin warf ihn ohne Anstrengung zur Seite, so daß er rücklings an die Höhlenwand torkelte und mit dem Hinterkopf gegen sie stieß. Dann begann Turiya mit dem Freischüler zu kämpfen.
    Pein durchschoß Triock, flutete seinen Geist mit Blut. Kaltes Weh raste in seiner Brust, wo ihn der Hieb des Wütrichs getroffen hatte. Doch einige Augenblicke lang vermochte er der Besinnungslosigkeit noch zu widerstehen, sich hochzuraffen. Gequält beobachtete er das Hin und Her des Ringens zwischen Turiya und dem Freischüler, beide ans Hehre Holz gekrallt. Da heulte der Wütrich voller Siegesgewißheit auf. Blitze aus krankhaft rot-grünen Kräften fuhren die Arme des Freischülers hinauf und zerrissen ihm die Brust.
    Als Triock ins Dunkel der Bewußtlosigkeit sank, hatte der Wütrich sein Opfer bereits zu zerstückeln begonnen. Dabei lachte er unablässig.

8
     

Winter
     
     
    Von Schnee umwirbelt, als ob um ihn greifbarer Nebel walle, verließ Thomas Covenant in Begleitung Salzherz Schaumfolgers und Lenas, Atiarans Tochter, Steinhausen Mithil. Das Gefühl der Zielstrebigkeit spornte ihn an – er hatte das Empfinden, all seine vielschichtige Wut endlich auf einen wirksamen Zweck gerichtet zu haben –, und er nahm den nordwärtigen Weg über die mit Schnee behäufte Landstraße so ungeduldig, als wäre er sich seiner nach wie vor unverheilten Stirn und Lippe nicht mehr bewußt, ebensowenig des beeinträchtigten Zustands seiner Füße und seiner Müdigkeit. Er stemmte sich beim Voranschreiten in den Wind wie ein Fanatiker.
    Aber es ging ihm schlecht, es war unmöglich, für längere Zeit die Täuschung aufrechtzuerhalten, es gehe ihm gut. Schneeflocken umwehten ihn wie feine graue Schnipsel von Lord Fouls Bösartigkeit, darauf bedacht, ihm die Wärme seines Lebens zu entziehen. Und er fühlte sich durch Lenas Gegenwart belastet. Die Mutter Elenas, seiner Tochter, stapfte stolz an seiner Seite dahin, als sei es für sie eine Ehre, ihn zu begleiten. Ehe er nur eine halbe Länge in die Richtung der Talmündung zurückgelegt hatte, schlotterten ihm die Knie, und sein Atem fauchte unregelmäßig über seine wunden Lippen. Er sah sich dazu gezwungen, stehenzubleiben und zu verschnaufen.
    Schaumfolger und Lena musterten ihn ernst und sorgenvoll. Doch sein zuvor gefaßter Vorsatz, Hilfe anzunehmen, galt ihm nichts mehr, er war zu verdrossen, um sich tragen zu lassen wie ein Kind. Mit einer Grimasse lehnte er das taktvolle Angebot in Schaumfolgers Augen ab. Der Riese befand sich selbst in keiner allzu vorteilhaften Verfassung – seine Wunden schmerzten –, und er verstand allem Anschein nach die Beweggründe hinter Covenants Weigerung. »Mein Freund«, erkundigte er sich ruhig, »kennst du den Weg« – er zögerte, als suche er nach einer möglichst kurzen Bezeichnung – »den Weg nach Ridjeck Thome, Fouls Hort?«
    »In dieser Beziehung muß ich mich auf dich verlassen.«
    Schaumfolger runzelte die Stirn. »Ich kenne den Weg – ich habe ihn meinem Herzen jenseits alles Vergessens eingeprägt. Sollten wir jedoch getrennt werden ...«
    »Wenn wir getrennt werden, habe ich keine Chance«, erwiderte Covenant leise, aber in ätzender Schärfe. Er wünschte, er könne den Unterton von Leprose aus seiner Stimme fernhalten, aber die Krankheit war viel zu weit in ihm herangereift, um sich unterdrücken zu lassen.
    »Trennung?« mischte sich vorwurfsvoll Lena ein, ehe Schaumfolger antworten konnte. »Wer spricht von Trennung? Schweig von so etwas, Riese. Wir werden keine Trennung dulden. Ich habe Treue bewahrt ... ich werde mich nicht von ihm trennen oder trennen lassen. Du bist alt, Riese. Du entsinnst dich nicht länger daran, wie in der Liebe das Leben Leben schenkt – andernfalls tätest du nicht von Trennung sprechen.«
    Auf irgendeine Weise drehten ihre Worte am tiefsitzenden Messer von Schaumfolgers Pein. »Alt, ja.« Doch im nächsten Moment zwang er ein verzerrtes Lächeln auf seine Lippen. »Und du bist ganz und gar

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