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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Information zuspielte. Ich weiß genug über ihn, um eine glaubhafte Drohung für ihn zusammenstellen zu können.«
    »Noch ein Kiesel im Fluss.«
    »Was für ein Fluss? Der mit dem Fisch?«
    Lachend stieß er mit der Schuhspitze gegen ihren Fuß. »Könnte sein, außer wenn du keinen Kiesel werfen willst, um bei der Metapher zu bleiben. Es würde unter Umständen die Fische erschrecken.«
    »Ich bin verwirrt.«
    »Wir werfen Kieselsteine in diesen metaphorischen Fluss, weil wir Unruhe erzeugen wollen.«
    »Oh. Also ein Kieselstein.« Sie überlegte einen Moment, dann begann sie zu schreiben.
    Anya Rinki sagt am 7. Juli 2008 gegen Dimitri Bardov aus. Sie kommt ins Zeugenschutzprogramm. Neue Identität: Sasha Simka. Neuer Wohnort: Akron, Ohio. Arbeitet als Verkäuferin in Moniques Boutique .
    Der Fall wird dem Deputy U.S. Marshal Robyn Treacher übertragen. Akten wurden am 12. und am 14. Oktober 2008 eingesehen von William Cosgrove – kein Eintrag und keine offizielle Anfrage zur Einsicht der Akten.
    Im Anhang Kopie einer E-Mail von William Cosgroves persönlichem Account auf den Account von Igor Bardov, Bruder von Dimitri, gesendet am 15. Oktober 2008.
    Auf dem Konto von William Dwyer, d. i. William Cosgrove, gehen am 16. Oktober 2008 15000 Dollar ein.
    Anya Rinki alias Sasha Simka wird am 19. Oktober 2008 vergewaltigt und ermordet aufgefunden.
    Diese Daten werden innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden an den Administrator Wayne Powell geschickt, wenn Sie nicht zur Zahlung von 50000 Dollar bereit sind. Details der Geldübergabe erfolgen in der nächsten Nachricht.
    »Ich finde, das ist ein sehr hübsch geformter Kieselstein«, sagte sie und drehte den Monitor zu Brooks, damit er es lesen konnte.
    Lächelnd blickte er vom Bildschirm zu ihr. »Gute Form, gutes Gewicht. Hattest du all diese Daten im Kopf?«
    »Sie sind korrekt.«
    »Wie lautet die E-Mail, die du anhängen wirst?«
    »Darin stand nur: Sasha Simka, Akron, 539 Eastwood, Apartment 3-B. «
    Brooks’ Lächeln erlosch, und er drehte den Laptop wieder zu ihr um. »Dann hat Cosgrove sie für fünfzehntausend ermordet.«
    »Ja. Dass er sie nicht persönlich zu Tode geprügelt hat, macht ihn nicht weniger schuldig. Ich glaube, darauf wird er reagieren. Ich glaube auch, dass er in die Zahlung einwilligt. Sobald ich weiß, dass sie mit der Überwachung angefangen haben, schicke ich die Nachricht.«
    »Was haben sie ihm für dich bezahlt?«
    Sein Tonfall war hart und kalt, und sie beschäftigte sich einen Moment lang damit, ihren Laptop herunterzufahren. »Er hatte fünfzigtausend Dollar Spielschulden. Ilya kaufte Cosgroves Schuldscheine und benutzte sie dann, um ihm zu drohen.«
    »Und als du nicht … eliminiert wurdest?«
    »Sie erließen ihm die halbe Schuld, und den Rest musste er abarbeiten. Obwohl ich überlebte, war das Honorar viel höher als bei Anya Rinki. Daraus kann man schließen, dass Korotkii Sergei Volkov wesentlich mehr wert ist als Dimitri Bardov.«
    Ganz ruhig und mit großer Gewissheit sagte Brooks: »Dafür, was sie dir, Anya Rinki und all den anderen angetan haben, werden sie bezahlen, Abigail. Ich schwöre es dir.«
    »Ich möchte nicht, dass du etwas schwörst, was sich vielleicht deiner Kontrolle entzieht.«
    Er blickte sie unverwandt an. »Was auch immer es kostet, wie lange es auch dauern mag.«
    Es berührte sie, machte ihr jedoch gleichzeitig auch Angst. Verlegen blickte sie aus dem Fenster. »Wir beginnen mit dem Landeanflug.«
    »Nervös?«
    »Nein.« Sie überlegte kurz. »Nein, ich bin nicht nervös wegen dem, was auf mich zukommt. Es ist wirklich überraschend, wie absolut überzeugt ich war, dass ich das nie tun könnte. Und jetzt bin ich genauso absolut davon überzeugt, dass ich es kann und muss. Und der einzige Unterschied ist …« Sie ergriff seine Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. »Das. Einfach nur das.«
    »Das«, er drückte ihre Hand, »ist verdammt wichtig.«
    Sie checkte eine halbe Stunde vor Brooks ein, so dass sie schon alle Kameras und Mikrofone in der Executive Suite des Hotels angebracht hatte, als er an ihre Tür klopfte. In seinem Zimmer – zwei Türen weiter auf der anderen Seite des Flurs – stellte sie die Monitore auf und verband die Geräte miteinander.
    In einer knappen Stunde hatte sie alles eingerichtet und getestet.
    »Sobald wir Kontakt aufnehmen, werden FBI -Leute hier sein«, sagte Brooks zu ihr.
    »Ich weiß. Je eher, desto besser.« Jetzt war nichts mehr zu tun, dachte sie.

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