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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wenn sie wissen, wo ich absteige. Bis dahin sind wir zwar längst da, aber sie werden überprüfen, wann ich eingecheckt habe und ob ich alleine gekommen bin. Deshalb nehmen wir zwei getrennte Taxis vom Flughafen, damit wir zu unterschiedlichen Zeiten einchecken.«
    »Du siehst größer aus.« Er musterte sie und trat dann zu ihr, um sie zu küssen. »Definitiv größer.«
    »Ich habe Keile in den Schuhen. Es sind nur zwei Zentimeter, aber es trägt zur Illusion bei. Wenn irgendwas zu einem der Maulwürfe der Volkovs durchsickert, dann können sie mich nicht finden. Abigail ist nicht im System, und das macht es schwierig, Catherine Kingston oder Elizabeth Fitch mit Abigail Lowery in Verbindung zu bringen. Ich bin jetzt fertig. Ich richte mich ganz nach dir.«
    »Ich hole die Reisetaschen.«
    Er war noch nie privat geflogen und dachte, dass er sich daran gewöhnen könnte. Keine Fluglinien, keine Verspätungen, keine Menschenmengen, und der Flug selbst verlief glatt und ruhig.
    Am besten gefielen ihm die breiten Ledersitze. Er saß Abigail – oder eher Catherine – gegenüber und sah, wie das Licht auf ihrem Gesicht spielte, als sie Richtung Norden flogen.
    »Sie haben eine neue Akte über Cosgrove und Keegan angelegt«, erzählte Abigail ihm. Sie arbeitete an ihrem Laptop. »Sie haben Durchsuchungsbefehle beantragt, um ihre Rechner und Telefone überprüfen zu können. Möglicherweise finden sie etwas. Vor allem Cosgrove neigt dazu, sorglos zu sein. Er spielt«, fügte sie hinzu, »online und in Spielkasinos.«
    »Und wie macht er sich da so?«
    »Er verliert mehr, als er gewinnt, wie ich durch seine Finanzen und sein Spielmuster erfahren habe. Seine Spielsucht – und die Verluste – haben es den Volkovs ermöglicht, ihn dazu zu bringen, für sie zu arbeiten, als ich unter Zeugenschutz stand.«
    »Spielsüchtig«, meinte Brooks. »Und er knickt unter Druck ein. Wie würde er auf eine anonyme Quelle reagieren, die behauptet, Informationen über seine Verbindung zu den Volkovs zu haben?«
    Sie blickte ihn über den Rand der großen Sonnenbrille an, die sie aufgesetzt hatte, um ihr neues Erscheinungsbild zu vervollkommnen. »Das ist eine interessante Frage.«
    »Wenn er unter Druck nachgibt, dann könnte Erpressung ihn dazu bringen, einen Fehler zu machen.«
    »Er ist nicht so klug wie Keegan, deshalb ist er auch nicht so schnell befördert worden – weder bei den Marshals noch in der Organisation der Volkovs. Ich hätte gedacht, die Volkovs hätten ihn mittlerweile eliminiert, aber anscheinend hat er doch einen gewissen Wert für sie.«
    »Bist du jemals angeln gewesen?«, fragte Brooks sie.
    »Nein. Ich halte das für einen langweiligen Zeitvertreib. Ich verstehe nicht, was Angeln mit Cosgrove oder den Volkovs zu tun hat.«
    Er zeigte auf sie. »Eines Tages werde ich dich zum Angeln mitnehmen, und dann wirst du den Unterschied zwischen erholsam und langweilig erkennen. Und manchmal fängst du einen kleinen Fisch, der dich dann zu einem größeren Fang führt.«
    »Ich glaube nicht … oh. Das ist eine Metapher. Cosgrove ist der kleine Fisch.«
    »Genau. Es könnte sich lohnen, ihn an die Angel zu kriegen.«
    »Ja, möglich. Gier reagiert auf Gier, und seine Hauptmotivation ist Geld. Eine Drohung, die gerade so viel an Informationen enthält, dass klar ist, dass die Quelle Beweise hat. Und wenn er über seinen Computer oder telefonisch zu kommunizieren versucht, dann hätten sie etwas in der Hand, um ihn zu verhören.«
    »Was wiederum zu einem größeren Fisch führen könnte. Und es gibt deiner Zeugenaussage mehr Gewicht.« Er hielt ihr eine Tüte mit Salzbrezeln hin, die er gerade geöffnet hatte, aber Abigail schüttelte den Kopf. »Was ist dein Köder? Selbst für den kleinsten Fisch braucht man einen.«
    Er nickte und biss in eine Brezel. »Warte nur, bis du deinen ersten Wurm versenkt hast.«
    »Mir gefällt nicht einmal, wie sich das anhört. Auf jeden Fall war da eine Frau im Zeugenschutzprogramm, nachdem sie gegen ihren früheren Freund, einen kleinen Gangster, der etwas mit dem Prostitutionsring der Volkovs in Chicago zu tun gehabt hatte, ausgesagt hatte. Man hat sie in Akron, Ohio, gefunden, vergewaltigt und zu Tode geprügelt, drei Monate nachdem er verurteilt worden war.«
    »War Cosgrove der für sie zuständige Polizist?«
    »Nein, er hatte nichts mit ihr zu tun, aber alles, was ich damals herausfinden konnte, deutete darauf hin, dass er derjenige war, der dem Kontaktmann der Volkovs die

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