Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
wenn ich betrunken bin. Deswegen habe ich Missy verletzt. Und während er so redete und ich immer weiter trank, wurde ich immer wütender. Und als er sagte, ein Tritt in den Hintern wäre nicht genug, leuchtete mir das ein. Er meinte, es müsse dauerhaft sein. Du hättest meine Männlichkeit getötet, genau das hättest du getan, und ich könne sie nur zurückgewinnen, wenn ich dich umbringen würde. Da er dankbar dafür wäre, würde er mir fünftausend Dollar geben. Als Belohnung, sagte er. Die Hälfte hat er mir sofort in die Hand gedrückt.«
    »Er hat dir Geld gegeben?«, fragte Brooks.
    »Ja, ich habe es auch genommen. Ich schäme mich, es zu sagen, aber es war Bargeld, und ich habe es genommen. Aber ich habe es nicht behalten. Lindy hat es. Was er sagte – Mr Blake – war, ich solle nach Hause gehen und mein Gewehr holen. Ich solle warten, bis es dunkel wäre, und mich hier draußen auf die Straße setzen. Dann sollte ich dich anrufen und sagen, es gäbe Ärger. Und wenn du angefahren kämest, sollte ich dich einfach erschießen. Ich ging nach Hause, um mein Gewehr zu holen. Missy war nicht da, weil sie ihre Schwester besucht. Ich holte mein Gewehr und lud es, und dabei dachte ich, warum zum Teufel Missy nicht zu Hause war. Ich begann zu denken, dass sie dafür wirklich ein paar Ohrfeigen verdient hätte. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich hörte mich diese Dinge denken, und mir wurde ganz schlecht. Ich bekam Angst. Ich rief Lindy an, und er kam zu mir.«
    »Du hast das Richtige getan, Ty.«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich habe den Whiskey getrunken, und ich habe das Geld genommen.«
    »Und du hast Lindy angerufen.«
    »Sie sind krank, Mr Crew«, sagte Abigail. »Er hat Ihre Krankheit ausgenutzt und gegen Sie verwendet.«
    »Lindy hat das Gleiche gesagt, danke, Ma’am. Ich schäme mich nur, es Missy zu erzählen. Sie ist immer noch sauer auf dich, Brooks, aber sie ist froh, dass ich nicht trinke. Zwischen uns läuft es besser, und das weiß sie auch. Noch wütender würde sie, wenn du mich ins Gefängnis stecken würdest. Aber Lindy hat gesagt, das tust du nicht.«
    »Lindy hat recht. Aber ich brauche das Geld, Lindy.«
    »Es ist in meinem Truck.«
    »Und du musst mit auf die Wache kommen und eine offizielle Aussage machen, Ty.«
    »Missy wird sauer sein.«
    »Sie wird vielleicht ein bisschen sauer sein wegen dem Whiskey, aber wenn sie die ganze Geschichte von Anfang bis Ende erfährt? Ich glaube, dann wird sie sehr stolz auf dich sein.«
    »Glaubst du?«
    »Also, ich bin jedenfalls stolz auf dich. Ich bin froh, dass du nicht versucht hast, mich zu töten.«
    »Ich auch. Was wirst du jetzt tun, Brooks?«
    »Ich werde deine Aussage aufnehmen, und dann werde ich Blake wegen Anstiftung zum Mord an einem Polizeibeamten festnehmen.«

29
    Der nächste Schritt, dachte Abigail, als sie nach Hause kam. Sie hatte gerade Bert zu Sunny gebracht. Es fühlte sich seltsam an und ein wenig traurig, ohne Bert im Haus zu sein. Aber es ist ja nur für kurze Zeit, rief sie sich ins Gedächtnis. Eine kurze Reise – die alles veränderte.
    Wenn Brooks nach Hause kam, würden sie zum Flughafen fahren, das Privatflugzeug nach Virginia nehmen und im Hotel in getrennte Zimmer einchecken. Sie hatte reichlich Zeit, um Kameras und Aufnahmegeräte aufzubauen.
    Allerdings auch reichlich Zeit, um zu grübeln, sich Sorgen zu machen und alles noch einmal zu überdenken, wenn sie es zuließ. Also würde sie es nicht zulassen. Sie konzentrierte sich auf ihre aktuelle Aufgabe und begann sich in Catherine Kingston zu verwandeln.
    Als Brooks kam, rief er: »Wo ist meine Frau?« Sie musste lächeln.
    Sie war die Frau von jemandem.
    »Ich bin oben. Ist alles in Ordnung?«
    »Bestens. Blake hat seine Anwälte aufgescheucht, und ich erwarte, dass er auf Kaution freikommt. Möglicherweise kommt er sogar um eine Gefängnisstrafe rum, da Ty ja selbst zugegeben hat, dass er nicht mehr ganz nüchtern war, aber selbst dann ist er in dieser Stadt erledigt. Ich erwarte nicht …« Er verstummte, als er über die Schwelle trat und sie erblickte.
    »Ich wiederhole: ›Wo ist meine Frau?‹«
    »Das habe ich gut gemacht«, stellte sie fest und musterte sich zufrieden im Spiegel.
    Die Frisur und das Make-up betonten ihre Kinnlinie. Kontaktlinsen machten das Grün ihrer Augen dunkler. Die sorgfältig angebrachten Polster verwandelten ihre schlanke Figur in üppige Kurven.
    »Wahrscheinlich werden sie im Hotel Sicherheitsmaßnahmen ergreifen,

Weitere Kostenlose Bücher