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Die letzten ihrer Art

Die letzten ihrer Art

Titel: Die letzten ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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irgendwelchen verständlichen Aussagen bewegen konnte. Chris kommt aus Edinburgh und ist unverkennbar Angehöriger einer nordischen Rasse: rothaarig, bleichhäutig und selig, wenn er, in etwas gehüllt, das wie ein großer, toter Hase aussieht, einen DAT-Recorder und ein Mikrofon durch die schottischen Moore schleppen darf, während Wind und Regen gegen seine zusammengebissenen Zähne klatschen. Die Savanne entspricht nicht ganz seinem Naturell. Inzwischen zog er immer kleiner werdende Kreise, sprach über immer unvernünftiger werdende Dinge und leuchtete wie eine Ampel. Mark wurde rot und einsilbig.
Die beiden Frauen, die uns begleiteten, hielten uns für totale Nieten. Es handelte sich um Kes Hillman-Smith, eine Nashornexpertin, und Annette Lanjouw, eine Schimpansenexpertin.
Kes Hillman-Smith löste mich auf dem Termitenhügel ab. Kes ist eine Expertin für weiße Nashörner, war aber überfordert hinsichtlich des momentanen Aufenthaltsortes der verbliebenen zweiundzwanzig Exemplare in einem Nationalpark, der so groß ist wie Schottland.
Es kann sein, daß ich nicht ganz richtig informiert bin. Was die Größe des Garamba-Nationalparks angeht, scheinen meine Informationen im Widerspruch zu denen anderer Leute zu stehen. Falls es tatsächlich stimmt, daß er nur fünftausend Quadratkilometer groß ist, müßte ich natürlich zugeben, daß er nur so groß wie ein Teil von Schottland ist, aber immerhin groß genug, um zweiundzwanzig Nashörner ausgesprochen wirkungsvoll zu verstecken.
Kes war, wie es sich für eine weltweit anerkannte Nashornexpertin gehörte, von Anfang an sehr skeptisch hinsichtlich des Termitenhügels gewesen, hatte aber, da es die einzige Erscheinung in dem weit entfernten Hitzeflimmern gewesen war, die einem Nashorn zumindest entfernt ähnelte, und wir schon so weit marschiert waren, trotzdem vorgeschlagen, einfach mal hinzugehen.
Kes ist eine imponierende Frau und wirkt, als sei sie gerade aus einem etwas zweifelhaften Abenteuerfilm gesprungen: hager, durchtrainiert, auffallend hübsch und normalerweise mit einem alten Kampfanzug bekleidet, dem eine ganze Reihe von Knöpfen fehlt. Sie kam zu dem Schluß, es sei langsam an der Zeit, sich ernsthaft mit der Karte zu befassen, einer eher holprigen Darstellung der eher holprigen Landschaft. Sie legte unwiderruflich fest, wo der Landrover zu sein hatte, und zwar mit einer derartigen Unbarmherzigkeit, daß der Landrover es kaum wagen konnte, nicht genau dort zu sein – wo wir ihn dann nach einem meilenweiten Marsch auch tatsächlich hinter einem Busch entdeckten, hinter dem er sich mit einer Thermoskanne Tee auf der Rückbank versteckt hatte.
Nachdem wir uns mit einem Becher Tee von der Sorte, die die Wüste zum Blühen und die Engel zum Singen bringt, wiederbelebt hatten, ratterten und rollten wir zurück zu unserer Basis, einem kleinen, nur durch einen schmalen Fluß vom Garamba-Nationalpark getrennten Hüttendorf für Besucher. Wir waren die einzigen Besucher des Parks, der, wie ich bereits sagte, so groß ist wie ein Teil von Schottland. Das ist insofern etwas überraschend, als der Park einer der schönsten von ganz Afrika ist. Er liegt im Nordosten von Zaire, an der Grenze zum Sudan, und ist nach dem Garamba-Fluß benannt, der den Park von Osten nach Westen durchschneidet. Die Vegetation besteht aus einer Mischung aus Savanne, Galeriewald und Papyrussümpfen und beherbergt zur Zeit 53000 Büffel, 5000 Elefanten, 3000 Flußpferde, 175 Kongo-Giraffen, 270 Vogelarten, um die 60 Löwen und einige riesige Elen-Antilopen mit Korkenzieherhörnern. Daß diese riesigen Elen-Antilopen sich überhaupt im Park aufhalten, wissen wir nur, weil wir eine gesehen haben. Zuletzt hatte in den fünfziger Jahren jemand eine dieser Antilopen gesehen. Wir waren hochzufrieden.
Daß der Park nur so spärlich besucht ist, liegt vermutlich zum einen an dem alptraumartigen Verwaltungsirrsinn, der auf jeden Zaire-Besucher einstürmt, zum anderen aber auch daran, daß er vom nächstgelegenen Flughafen, Bunia, mit dem Wagen eine Dreitagesreise weit entfernt ist und sich deshalb nur die wirklich entschlossenen Besucher überhaupt auf den Weg machen.
Wir hatten Glück. Der Senior Management Adviser des Garamba-Rehabilitations-Projekts, Charles Mackie, holte uns mit einer Cessna, die normalerweise zum Verfolgen von Wilddieben eingesetzt wird, vom Flughafen ab. Die unmittelbar neben dem Park gelegene Piste, auf der wir landeten, war nicht mehr als ein flachgeklopftes Stück

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