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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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sie nicht.
    Sakera kam mit einem Tablett auf dem ihr Frühstück befand ins Zimmer und stellte es vor ihn auf den Tisch.
    Toast, Aufschnitt, Butter und Muosnusscreme dazu Tee und Saft. Schlicht, aber lecker.
    „Und, was gibt es Neues in den Nachrichten?“
    Sie setzte sich neben ihn auf die Couch und er zog sie an sich, bevor er antwortete.
    „Nicht viel. Proteste auf Rateri II, friedlich. Dafür gab es heute Nacht hier einen Brandanschlag auf eine Bank. Jemand hat die Leiche eines Bankers vor das Regierungsgebäude geworfen.“
    „Dass das ‚nicht viel‘ ist, ist einfach traurig.“
    Er drückte sie fester an sich.
    „Ich weiß. Und es wird schlimmer werden, bevor es besser wird.“
    Sie griff nach der Fernbedienung, schaltete den Holoprojektor aus und klopfte ihm mit der flachen Hand auf den Oberschenkel.
    „Zeit fürs Frühstück.“
    „Okay.“
    Bevor er sie losließ küsste er sie noch lang und zärtlich, dann machten sie sich ans Frühstück.
     
     
    Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri I
     
    Das Gefühl, der Einheit mit dem gesamten Universum dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann befand sich Zetoras an Bord der
Hagner
. Das Gefühl das nicht verging, war dass er das erste Mal seit Jahren wieder glücklich war. Er hoffte, dass er es den Tag über behalten konnte, während er seine Zeit mit einem Job verbrachte, den er nicht haben wollte.
    „Kapitän an Deck!“ donnerte die Wache als er aus dem Sprungtor trat.
    Wie sehr ich das
nicht
vermisst habe…
    Er verließ den Raum, ohne die Wache eines Blickes zu würdigen. Als er zwei Meter vom Sprungraum entfernt war, überlegte er es sich anders und drehte um.
    „Für die Zukunft: Kein Mensch braucht die Ankündigung, dass ich den Raum betreten habe. Außerdem will ich die Schichtleitung und ihre Vertretung der einzelnen Wachschichten in zwei Stunden in meinem Büro sehen. Das gilt auch für die, die derzeit keinen Dienst haben.“
    Die Wache salutierte. „Jawohl, Sir!“
    Er rieb sich die Schläfen.
    Ich muss dringend etwas gegen die Förmlichkeit tun, sonst platzt mir spätestens morgen der Schädel.
    Auf dem Weg in sein Büro stellte er fest, dass die Nachtschicht ganze Arbeit geleistet hatte. Die meisten Wände waren verkleidet und nur noch an kritischen Stellen lagen die Kabel offen. Als er an den ersten Arbeitern vorbeikam, erklärte sich ihr plötzlicher Fleiß. Es waren nicht seine Arbeiter.
    In seinem Büro wurde sein Verdacht von den Unterlagen auf seinem Computer bestätigt. Das Militär hatte beinahe sein komplettes Personal ausgetauscht. Offenbar hatte die versuchte Sabotage sie endlich wachgerüttelt.
     
     
    Neu Berlin – Rateri II
     
    „Was soll das heißen ‚wir können niemanden auf die
Hagner
einschleusen‘?“, Ranai war außer sich vor Wut.
    „Das heißt genau das, was ich gesagt habe. Es geht nicht. Das Militär hat heute Nacht erst Neunundneunzig Prozent des Personals ausgewechselt.“, Phlin stützte seine Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und legte die Finger zusammen, „Wen auch immer wir einschleusen, er würde herausstechen, wie ein bunter Hund.“
    Sie schlug mit der flachen Hand gegen die Wand.
    „Wie sieht es mit Husegan aus?“
    „Husegan stellt niemanden ein und unsere eingeschleusten Agenten waren alle in anderen Systemen, als sie gefallen sind. Wir haben niemanden.“ Seine Stimme klang ruhig und gelassen. Hätte sie ihn nicht so gut gekannt, wie sie ihn kannte, hätte sie Phlin niemals angemerkt, dass er verzweifelt war.
    „Ich meinte nicht die Firma. Ich meinte den Mann selbst.“
    „Ein Attentat? Die Konsequenzen wären…“
    „Keine Sorge, ich habe einen Plan.“
     
     
    Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri I
     
    Die Besprechung mit den Wachschichtleitern hatte seine gute Laune getrübt. Sie waren alles andere als aufgeschlossen gewesen, als er ihnen mitgeteilt hatte, Jahrhunderte alte Protokolle der Seefahrt zu modernisieren. Sie hatten darin keine Modernisierung gesehen, sondern beinahe einen Eingriff in ihre Seele – oder zumindest war es Zetoras so erschienen. Schlussendlich hatte er keine Wahl gehabt als von der Tatsache Gebrauch zu machen, dass er der Kapitän der
Hagner
war. Und auf einem Schiff durfte sich niemand den Befehlen des Kapitäns widersetzen. Er musste zugeben, dass nicht alle alten Protokolle schlecht waren.
    Die meisten der neuen Sicherheitsmaßnahmen, die er umsetzen wollte, hatten sie bereits von sich aus umgesetzt. Doppelkontrollpunkte am Eingang,

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