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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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Geheimdienst.
    Matursi setzte sich auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch und deutete Husegan an sich auf einem der anderen Stühle im Raum niederzulassen.
    „Hatte dein Mann auf der
Hagner
gestern Erfolg?“
    Husegan schaute auf seine Hände, die er in seinem Schoß gefaltet hatte.
    „Ja… und nein. Er konnte das Technikerteam am Hauptwaffensystem erfolgreich eliminieren, aber dann wurde er vom Bauleiter unterbrochen und außer Gefecht gesetzt. Der Waffentest verlief danach erfolgreich.“
    „Du hast mir versprochen, dein Mann könnte jeden Auftrag ausführen. Und dann lässt er sich von einem simplen Bauleiter aufhalten?“
    „Das hat mich auch gewundert. Ich habe daher ein paar Quellen im Militär angezapft und konnte in Erfahrung bringen, dass es sich beim bisherigen Bauleiter um einen Mann namens Zetoras Kasrer handelt. Er hat bis vor zwanzig Jahren im Militär gedient, wurde, nach dem Vorfall auf der
Hagner
, wieder in den Dienst berufen und hat das Kommando über das Schiff übernommen.“
    „Und?“
    „Das ist leider alles. Sämtliche seiner Akten sind als streng geheim eingestuft und keiner meiner Kontakte war in der Lage, mir die unverschlüsselten Akten zukommen zu lassen. Selbst sein Geburtsdatum ist verschlüsselt.“
    Das Gespräch ging noch weiter, aber Ranai pausierte die Aufnahme, um den Schock zu verarbeiten. Der wichtigste Lieferant des Militärs hatte versucht das neue Flaggschiff der Flotte zu sabotieren.
     
     
    Sakeras Wohnung – Rateri I
     
    Langsam schlug Zetoras die Augen auf und sah sich um. Er lag nackt im Bett mit Sakera, die sich an ihn gekuschelt hatte und noch immer schlief. Den letzten Morgen war er zu Hause allein in seinem eigenen Bett aufgewacht, aber diese Nacht war er mit rauf in Sakeras Wohnung gegangen. In der Nacht war das Zimmer dunkel gewesen, daher hatte er es nicht näher studieren können, aber jetzt fiel das Morgenlicht ins Zimmer.
    Es war in einem sanften Gelbton gestrichen und an der Wand hingen Bilder, die er nicht kannte – zugegebenermaßen war Kunst auch nicht seine starke Seite. An der Wand gegenüber vom Bett war ein Holoprojektor angebracht und links stand ein Kleiderschrank, ansonsten war das Zimmer leer. Er konnte weder einen Wecker noch einen Nachttisch sehen, aber er vermutete, dass eine Barbesitzerin es auch nicht nötig hatte früh aufzustehen.
    Er dagegen schon. Vorsichtig löste er sich von Sakera, um sie nicht aufzuwecken und ging zur Tür. An der Tür drehte er sich um und betrachtete für einen Moment ihren makellosen Körper bevor er aus dem Zimmer schlich und eine Uhr suchte. Ihre Kleidung lag über den Flur verteilt. Seine Hose lag nur einen Meter von der Schlafzimmertür entfernt und in ihr sollte, hoffentlich, sein Telefon sein. Er griff nach ihr, zog das Telefon aus der Gesäßtasche und legte seinen Finger auf das Display, um seinen Fingerabdruck und seine DNS scannen zu lassen. Der Bildschirm aktivierte sich und er stellte beruhigt fest, dass es erst acht Uhr war.
    Da sein Dienst erst um zwölf Uhr begann, schlich er wieder ins Schlafzimmer zurück. Sakera saß aufrecht im Bett und musterte ihn.
    „Ich hatte schon befürchtet, du würdest dich, ohne ein Wort, verziehen.“
    Er lächelte: „Nein, keine Chance. Ich habe nur keine Uhr sehen können und musste sehen, wie viel Zeit ich noch habe, bevor ich wieder zur
Hagner
muss.“
    „Und? Wie viel Zeit hast du?“
    „Genug!“
    Damit stürzte er sich auf sie und für die nächsten beiden Stunden war das Paar beschäftigt.
     
    Während Sakera das Frühstück zubereitete saß Zetoras im Wohnzimmer und schaute Nachrichten. Bisher hatte er nichts über die versuchte Sabotage auf der
Hagner
finden können, was ihn beruhigte. Er hatte befürchtet, dass jemand die Geschichte leaken könnte, aber offenbar hatte das militärische Sicherheitspersonal bei den Arbeitern genug Angst vor den Konsequenzen verbreiten können. Die Tatsache, dass es sich unter dem derzeit herrschenden Militärrecht dabei um Hochverrat gehandelt hätte, der mit dem Erschießungskommando bestraft wurde, tat wohl sein Übriges.
    Auch Sakera hatte er nicht verraten, was vorgefallen war. Dafür vertraute er ihr noch nicht genug und selbst wenn, war er sich nicht sicher, ob er ihr davon erzählt hätte.
    Was sie jedoch wusste war, dass er jetzt wieder im Militär war und das Kommando über die
Hagner
hatte. Und ebenso wusste sie, dass er sich nicht sicher war, ob er das wollte. Aber wirklich etwas für ihn tun, konnte

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