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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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wechselnde Patrouillenrouten und mehr Personal zur Überwachung der Sicherheitskameras. All das hatte Zetoras schon lange umsetzen wollen, aber ein Mangel an Personal hatte ihn daran gehindert.
    Woran sie nicht von sich aus gedacht hatten, war die Abriegelung des Sprungraums. Das Störfeld wurde gemeinhin als undurchdringlich angesehen und die Sicherheitssysteme, die genutzt wurden um das Feld um den Sprungraum herum kurzfristig zu deaktivieren, galten als nicht knackbar.
    Aber Zetoras wusste es aus eigener Erfahrung, besser. Sobald sich ein Empfangstor in einem Störfeld befand, konnte das Störfeld durchdrungen werden. Es war nicht einfach, aber es war möglich. Da diese Information als streng geheim galt, konnte er das natürlich nicht verraten, stattdessen hatte er etwas von gestohlenen Codes oder bestochenem Personal erzählt. Das hatte funktioniert.
    Im Sprungraum befanden sich von jetzt an zwei schwer bewaffnete Männer und die Tür war versiegelt, bis einer der beiden sowie die Wache an der Überwachungsmonitoren ihren jeweiligen Sicherheitscode eingegeben hatten.
    Und statt laut die Anwesenheit des Kapitäns in einen leeren Raum hineinzubrüllen, wurde seine und auch jede andere Ankunft, jetzt nur noch über eine Computereingabe bestätigt und automatisch in das Protokoll aufgenommen.
    Sein Schädel würde nicht platzen.
    Nachdem er all das in einem ordentlichen Bericht niedergeschrieben hatte, machte er sich auf den Weg, die Bautrupps zu begutachten.
     
    Wie er bei Betreten des Schiffs bereits bemerkt hatte, hatten sie ganze Arbeit geleistet. Aufgaben, für die seine alte Crew Tage benötigt hätte, waren erledigt. Wenn sie in der Geschwindigkeit weiterarbeiten würden, dann wäre das Schiff spätestens übermorgen einsatzbereit. Wenn er die Arbeitspläne leicht modifizierte, konnte der nächste Testflug sogar schon am nächsten Tag stattfinden.
     
     
    Hasenburg – Rateri II
     
    Der Name der Stadt würde für Ranai nie Sinn machen. Warum nannte man die Hauptstadt eines Planeten freiwillig Hasenburg? Irgendjemand hatte ihr mal erklärt, dass bei der Gründung der Kolonie auf Rateri II eine Wette zwischen den beiden Entdeckern des Systems gelaufen war und einer der beiden als Wetteinsatz den Namen der Hauptstadt gesetzt hatte. Sie hatte jedoch ihre Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte. Sie konnte sich jedoch auch keinen intelligenteren Grund denken, einer Stadt einen derartigen Namen zu geben.
    Sie lag auf dem Dach eines dreihundert Meter hohen Hochhauses und beobachtete Karil Husegan mithilfe der Zoomfunktion ihrer Implantate dabei, wie er mit seinen Kindern im Garten spielte. Wenn sie den Mann richtig einschätzte, würde er schnell das Interesse an dem Spiel verlieren. Sie hoffte nur, dass die Kinder dann ins Haus verschwinden würden und nicht er. Ihr ganzer Plan fußte darauf, dass sie ihn allein zu fassen bekam.
    Nach zehn Minuten, die sich anfühlten wie Stunden, setzte Husegan sich erschöpft ins Gras und schickte seine Kinder ins Haus. Der Zeitpunkt war gekommen, ihren Plan in die Tat umzusetzen, wer weiß, wie lange sie hatte, bevor ihr Ziel aufstand und seinen Kindern ins Haus folgte. Mit einem Knopfdruck erhob sich eine Drohne aus ihrem Versteck nahe der Villa und schwebte hinein. Gleichzeitig sendete sie einen massiven elektromagnetischen Puls, der hoffentlich die Kameras lahmlegen würde.
    Von Husegan unbemerkt senkte sich die Drohne nur einen Meter hinter ihm ins Gras. Lautlos schoben sich einzelne Teile aus ihr, die sich selbst zu einem Ring formten.
    Ranai stand auf und trat durch das von ihr mitgebrachte Sprungtor auf dem Dach. Der Sprung war anders als üblicherweise, statt eines Gefühls von Einheit mit dem Universum, fühlte es sich an, als würde sie innerlich entzwei gerissen, als würden ihre Eingeweide sich erst verknoten und dann versuchen sich durch ihren Oberkörper Bahn zu brechen. Ihr Verstand kam zum Stillstand und für einen Moment war sie nicht mehr sie selbst, sondern eine leere, schmerzerfüllte Hülle.
    Als sie aus dem Sprungtor hinter Husegan trat stöhnte sie vor Schmerz und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten.
    Aufgeschreckt von ihrem Stöhnen drehte Husegan seinen Kopf herum. Seine Augen füllten sich mit Panik als er die Agentin sah. Er öffnete in einem Versuch um Hilfe zu schreien den Mund, aber bevor er ein Wort herausbrachte hatte Ranai ihm eine Spritze mit einem Betäubungsmittel in den Hals gerammt.
    Immer noch unter Schmerzen schmiss sie

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