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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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Handkannte in die Kehle gerammt und brachte ihn damit zum Verstummen. Mit einer flüssigen Bewegung stützte sie den stürzenden Wachmann, drehte sich dabei um ihn herum und rammte ihre andere Hand in den Hals der zweiten Wache.
    Mit je einer Hand auf dem Brustkorb einer der Wachen, ließ sie die beiden Männer langsam zu Boden gleiten, um Lärm zu vermeiden, dann griff sie ihre Messer und stach beiden Männern zeitgleich ins Herz.
    Blut begann durch die Anzüge der Männer zu sickern und sie bemerkte, dass der erste, den sie mit ihrem Körper gestützt hatte, aus der Nase blutete. Erschrocken tastete sie ihre Schulter ab und musste zu ihrem Unmut feststellen, dass an ihrem Tarnanzug Blut klebte. Sie konnte nur froh sein, dass sie sich nirgends mehr anschleichen musste, da der Anzug Blutflecken oder Flecken jedweder Art, die sich auf seiner Oberfläche befanden, nicht verbergen konnte.
    Vor dem Schatten hätte sie den Tarnanzug entsorgt, weil es nahezu unmöglich war, Flecken jemals zu einhundert Prozent zu beseitigen. Die Tarnfähigkeit wäre an ihren Stellen für immer beeinträchtigt, aber die Produktion der Anzüge erfolgte nicht im Rateri-System und ihre Lagerbestände waren mehr als begrenzt. Sie würde sich also Mühe geben müssen, weitere Verunreinigungen oder sogar Schäden zu vermeiden. Daher wartete sie, dass die Herzen der beiden Männer vor ihr aufhörten Blut zu pumpen, bevor sie ihnen die Messer aus der Brust zog und ihren Bestand mit denen, die die beiden am Gürtel trugen, auf vier erhöhte. Die Energiepacks für die Laserpistolen der beiden wanderten auch noch in ihre Taschen.
    Langsam aber sicher fühlte sie sich ausreichend bewaffnet. Davon abhängig zu sein, Waffen im Laufe einer Mission von toten Gegnern aufzusammeln war nie ein gutes Gefühl, aber sie hatte keine echte Wahl gehabt. Den dünnen Tarnanzug in den Mantel einzunähen war eine Sache, aber Waffen fielen auf, wenn man jemanden abtastete.
    Hätte ich vorher gewusst, wie inkompetent Matursis Wachleute sind, hätte ich mir ein ganzes Waffenarsenal in den Mantel nähen können.
    Dass die Wachmänner sie nicht abgetastet hatten, hatte sie mehr als überrascht. Normalerweise tastete man eine Person ab, bevor man sie auf ein Gelände begleitete – und das galt besonders für Leute, die versuchten einen zu erpressen – die Tatsache, dass ihre Kleidung unter dem Mantel mehr gezeigt als verhüllt hatte, hätte eigentlich sicher dazu führen müssen, dass selbst der inkompetenteste Wachmann sie gründlich abtastete. Der Sicherheit wegen…
    Aber es war müßig, darüber nachzudenken. Sie hatte genug funktionsfähige Waffen aufsammeln können und ihre Zeit war begrenzt, solange die zwei toten Männer derart auffällig im Gang saßen.
    Sie schaltete auf den Herzschlagsensor um. Zwar konnte sie jetzt Leute sehen, die sich hinter Wänden oder um Ecken befanden, aber ihr restlicher Blick wurde verschwommen und unwirklich – sie hasste es.
    Von der Höhe und Position der Herzschläge ausgehend nahm sie an, dass einer der beiden hinter Matursis Schreibtisch saß und der Andere vor einem der Wandregale stand. Das brachte sie auf eine Idee.
    Sie stellte Verbindung mit dem Wurm auf Matursis Computer her und suchte nach… ja, gefunden.
    Nach einem kurzen Moment erhöhte sich der Herzschlag des Sitzenden und die plötzliche Bewegung des Stehenden hin zum Sitzenden sagte ihr, dass ihr Plan aufgegangen war.
    Sie nahm eine der Pistolen in die linke Hand und öffnete mit einer schnellen Bewegung mit der anderen Hand die Tür. Zwei Schüsse und die beiden Männer brachen tot zusammen.
    Sie schaltete den Herzschlagsensor wieder ab und atmete erleichtert aus. Es war so viel besser, wieder normal sehen zu können.
    Ranai drehte sich um und zog erst einen, dann den anderen Toten vor der Tür in den Raum und schloss sie hinter sich. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass die Blutspritzer nicht zu auffällig waren und dass niemand Matursis Büro betrat. Bislang hatte sie Glück gehabt, aber sie konnte sich nicht ewig darauf verlassen.
    Das Stöhnen, dass aus dem Computerlautsprecher drang, ging ihr auf die Nerven und sie beendete den Porno, den sie zur Ablenkung aufgerufen hatte. Dann gab sie den Code ein, der die Geheimtür zu Matursis Versteck öffnete und betrat den Raum.
    „Hallo Harald. Zeit für ein Gespräch.“

Kapitel 5
    01. März 2270
     
    Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri I
     
    Mühsam öffnete Zetoras seine Augen, das helle Licht

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