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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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die
Hagner
verwundbar gewesen. Aber niemand außer ihm und den beiden Wachen im Sprungraum hatten gewusst, dass das Feld deaktiviert war und auch diese hatten erst davon erfahren, als das Personal durch das Tor getreten war. Sie hatten die Gefahr für das Schiff bestmöglich reduziert.
    „Willkommen auf der
RPF Hagner
.“, begrüßte er das Team.
    RPF stand für „Rateri Protektoratsflotte“ und war vor dem Namen jedes der Schiffe der Flotte zu finden. Normalerweise verzichtete er darauf, die Abkürzung zu benutzen, kaum jemand im Militär nutzte sie, aber er dachte, dass es einen größeren Eindruck auf die Neuankömmlinge ausüben würde und hatte sich daher dafür entschieden, sie dieses Mal zu nutzen.
    „Ich nehme an, Admiral Rodriguez hat Sie grob über Ihre Aufgabe auf dem Schiff informiert?“
    Alle vier antworteten bejahend.
    „Sehr schön. Dann darf ich Sie zu Ihrem Quartier führen. Stellen Sie sich bitte darauf ein, dass wir Ihnen keine getrennten Schlafräume für Männer und Frauen zur Verfügung stellen können, ich habe Ihnen jedoch einen Vorhang im Quartier befestigt, den Sie bei Bedarf wenigstens als Sichtschutz nutzen können.“
    „Danke sehr, Kapitän.“, antwortete ihm die einzige Frau im Team.
    Sie hatte schulterlange braune Haare und war knapp einen Meter Siebzig groß. Er schätzte sie auf Mitte oder Ende Zwanzig, würde das aber erst sicher wissen, wenn er die Personalakten durchsehen würde, die Roberto mitgeschickt hatte.
    Zetoras überflog kurz die Akten. Die Frau hieß Mika Müller, oder zumindest stand das so in der Akte. In den Ecken der Seite waren kleine Tintenspritzer zu sehen. Normalerweise wenig bemerkenswert, aber er kannte das Muster der Spritzer noch von seiner Zeit auf der
Lupardus
. Wenn er das Blatt in Salzwasser tauchen würde, würde der Text auf ihm verschwinden und durch einen neuen ersetzt werden.
    Aus welchen Gründen auch immer, Roberto hatte ihm eine Frau geschickt, die nicht war, was sie zu sein vorgab. Es musste ein besonderer Grund vorliegen, um von ihrer Absprache abzuweichen. Er war gespannt darauf zu erfahren, was dieser Grund war.
     
     
    Nachdem der Kapitän sie zu ihrem Quartier begleitet hatte, hatte Ranai sich vom Rest ihres Teams verabschiedet, um sich „etwas im Schiff umzusehen.“ Das war natürlich gelogen gewesen. Sie hatte einen kompletten Bauplan des Schiffes auf Husegans Computern gefunden und hatte daher nur wenig Bedarf, sich wirklich umzusehen. Stattdessen ging sie zum Büro des Kapitäns, in der Hoffnung ihn dort zu finden.
    Sie klopfte an die Tür und war erleichtert als er „Herein“ rief. Ihn in der Öffentlichkeit der Brücke oder irgendwo anders anzusprechen, um ihn um ein Gespräch unter vier Augen zu bitten, hätte möglicherweise zu Fragen geführt. Sie war noch nicht lange genug auf dem Schiff, um irgendwelche Erkenntnisse zu haben, die sie mit ihm hätte teilen können.
    „Ah, Frau Müller. Was kann ich für sie tun?“
    „Ich bin hier, um Sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass mein Name nicht Müller ist. Ich bin Agentin Ranai vom Geheimdienst und habe eine Absprache mit Admiral Rodriguez getroffen, um an Bord kommen zu dürfen.“
    Er wirkte kein Bisschen überrascht. Hatte der Admiral bereits einen Weg gefunden, den Kapitän zu informieren?
    „Freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen, Agentin Ranai. Aber meine Frage bleibt bestehen: Was kann ich für Sie tun?“
    „Es scheint Admiral Rodriguez hat Sie bereits informiert?“
    Jetzt lachte er.
    „Bin ich so durchschaubar? Zugegeben, ich habe mir auch keine Mühe gegeben, es zu verbergen. Ja, der Admiral hat mich informiert. Ich muss gestehen, dass ich im ersten Moment wenig begeistert war, eine Level Fünf Agentin auf meinem Schiff zu haben, aber in Anbetracht der Situation, könnte ihre Präsenz hilfreich sein.“
    Sie spannte sich an. Wie viel hatte der Admiral ihm erzählt? Ihre nächsten Worte musste sie vorsichtig wählen. Aber bevor sie etwas sagen konnte, sprach der Kapitän schon wieder.
    „Ich denke, wir sollten gleich zum Wesentlichen kommen. Aber zuvor, möchte ich darum bitten, dass wir auf das Siezen verzichten. Ich bin kein Freund dieser Förmlichkeiten.“, er stand auf und reichte ihr die Hand, „Zetoras.“
    Überrascht ergriff sie die ausgestreckte Hand und schüttelte sie.
    „Ranai.“
    „Ich denke, um zu vermeiden, dass uns jemand überrascht oder ich im falschen Moment den falschen Namen ausspreche, bleiben wir bei Mika.“
    Sie nickte. Es

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