Die letzten Tage
anstellen.“
„Betriebsgeheimnis.“, er lächelte amüsiert als er das sagte, „Aber zurück zum Grund Ihres Hierseins. Sicher nicht, damit ich endlich von Angesicht zu Angesicht mit Ihnen reden kann.“
„Nein. Ich wollte Sie darum bitten, mich auf der
Hagner
einzuschleusen.“
Für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie Überraschung auf seinem Gesicht sehen, aber sie war sofort wieder verschwunden und von einer Maske der Gleichgültigkeit überdeckt.
„Eine interessante Bitte. Was sollte mich dazu veranlassen, sie Ihnen zu gewähren?“
Sie legte ihm eine Disc auf den Tisch.
„Fünf Gründe: Erstens, Husegan Verteidigung hat das Protektorat verraten.“
„Zweitens, mein guter Wille, den ich mit der Übergabe sämtlicher ausgewerteten Daten von Husegan Verteidigung beweise.“
„Drittens, die Tatsache, dass es mindestens einen erfolglosen und einen erfolgreichen Sabotageversuch auf der
Hagner
gegeben hat. Mindestens der erste fehlgeschlagene Versuch ging von Husegan Verteidigung aus, ich vermute der zweite auch.“
„Viertens, Sie haben niemanden mit meinen Fähigkeiten auf der Hagner – und ich denke wir wissen beide, dass Ihnen nichts Besseres passieren kann als so jemanden zu bekommen.“
„Und, zu guter Letzt, Sie wissen, wen sie auf das Schiff eingeschleust haben, Sie können ein Auge auf mich haben.“
Während sie die Gründe aufzählte, hatte Rodriguez sich zurückgelehnt und betrachtete sie interessiert.
„Einverstanden, Sie haben zwanzig Minuten Zeit, bevor ich ein Team auf die Hagner schicke. Wie schnell können Sie sich auf eine Rolle als forensische Expertin vorbereiten. Und wie gut können sie die Rolle dann erfüllen?“
Sie schaute nach unten, lud die benötigten Daten mithilfe ihrer Implantate von einem Geheimdienstserver, und sah zehn Sekunden später wieder auf.
„Fertig.“
„Faszinierend. Auf der
Hagner
werden Sie keinen Kontakt mit Ihren Vorgesetzten aufnehmen können, da das Schiff sämtliche Langestreckenkommunikation durch ein Störfeld blockiert. Sie werden direkt Kapitän Kasrer unterstehen und ihm Bericht über sämtliche Ihrer Aktivitäten erstatten.“
„Wie bitte?“
Seine Stimme wurde eisern: „Keine Widerrede. Das ist die Bedingung, unter der ich Sie auf die
Hagner
lasse. Akzeptieren Sie es, oder lassen Sie es bleiben.“
Widerwillig akzeptierte sie.
Zehn Minuten später wartete Ranai alleine in einem abgeschotteten Raum darauf, zum Sprungtor gelassen zu werden, um auf die Hagner zu kommen. Admiral Rodriguez hatte das Personal das er auf das Schiff sandte voneinander abgeschirmt und sie würden sich erst vor dem Tor kennenlernen. Dieses Vorgehen erhöhte die Sicherheit und hatte es außerdem ausgesprochen einfach gemacht, den ursprünglich eingeteilten forensischen Experten auszutauschen.
Im Gegensatz zu den anderen drei Mitgliedern „ihres Teams“ hatte der Admiral ihr bereits jetzt Zugriff auf sämtliche Personalakten gewährt, etwas was den Anderen erst an Bord des Schiffes gegeben werden würde.
Ihr Alias hieß Mika Müller, war neunundzwanzig Jahre alt, auf Rateri II geboren und hatte ihre forensische Ausbildung an der Rubilaska Universität auf Orion III im Alter von zwölf Jahren erworben, kurz bevor das System gefallen war. Ihr restlicher Lebenslauf war noch sehr viel länger, aber das waren die wichtigsten Daten, die sie sich merken musste. Da von der
Hagner
aus kein Zugriff auf die Zentralrechner des Rateri Protektorats bestehen würde, war ihr Alias schnell und einfach zu fälschen gewesen, aber Rodriguez hatte ihr versprochen, dass noch vor Ablauf des Tages ein passender Datensatz im System auftauchen würde.
Für einen kurzen Moment hatte sie überlegt, ob sie dem Kapitän ihre wahre Identität vorenthalten sollte, aber Admiral Rodriguez stand offenbar in Kontakt mit dem Schiff, oder zumindest dem Kapitän. Ihre Lüge würde also auffliegen und das konnte sie sich nicht erlauben. Nein, sie musste dem Kapitän die Wahrheit sagen, zumindest teilweise.
Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri IV
Zetoras stand im Sprungraum und wartete, dass das Sprungtor das kriminalistische Team lieferte, das Roberto ihm versprochen hatte. Als die vier Kriminalisten und ihre Ausrüstung durch das Tor hindurch waren gab er einen Befehl in seinen Computer ein und reaktivierte das Störfeld. Dann griff er die Akten von dem Hovertransporter, auf dem sich die Ausrüstung befand.
Für einen Zeitraum von zwei Minuten war
Weitere Kostenlose Bücher