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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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war offenbar nicht das erste Mal, dass Zetoras es mit Agenten zu tun hatte
    „Und wir können uns auch sparen, dass du mir erklärst warum du hier bist. Ich denke, ich habe alle wesentlichen Informationen von Admiral Rodriguez erhalten und alles Weitere was du mir erzählen würdest, wäre eh gelogen. Richtig?“
    Zögerlich nickte sie. Was zur Hölle war hier los?
    „Gut. Dann habe ich auch gleich etwas für dich.“, er öffnete seine Schreibtischschublade und holte ein Messer hervor, das er vor sie auf den Tisch legte, „Das Messer haben wir dem Saboteur abgenommen als wir ihn gestellt haben. Es war in der Lage die Schilde und Körperpanzerung meines Sicherheitsteams mühelos zu durchdringen. Irgendwelche Ideen?“
    Sie nahm das Messer vom Tisch und drehte es in der Hand.
    „Matursi Metalle hat ein Metall entdeckt, dass Personenschilde durchdringen kann. Sie haben kleine Mengen davon mit Husegan Verteidigung geteilt und offenbar hat Husegan daraus dann die Messer gefertigt. Offensichtlich hat Husegan daraufhin den Saboteur damit ausgestattet. Ganz davon abgesehen, dass er bereits zuvor versucht hatte, die
Hagner
zu sabotieren.“
     
     
    Husegan Verteidigung? Verräter?
    Zetoras konnte nicht glauben, was er hörte. Aber es machte Sinn und welchen Grund hätte Ranai ihn diesbezüglich anzulügen. Er traute ihr nicht, aber den größten und noch dazu einzigen militärischen Zulieferer des Rateri Protektorats des Verrats zu bezichtigen brachte ihr keinen Vorteil. Und Roberto vertraute ihr genug, um sie auf die Hagner zu lassen.
    Es gefiel ihm nicht, aber er entschied, dass die Agentin die Wahrheit sagte.
    „Husegan Verteidigung will den Auftrag für die
Hagner
?“, fragte er. Es war die erste Erklärung, die ihm in den Sinn kam, aber sie kam ihm seltsam vor.
    „Das war auch mein erster Gedanke, aber ich habe meine Zweifel. Eine Sabotage würde dabei nicht unbedingt helfen. Das Fehlschlagen des Projekts aufgrund von
Problemen
, ja. Aber eine derart offensichtliche Sabotage wie die Zerstörung eines Reaktors… Nein.“
    „Was ist dann Husegans Plan?“
    „Ich weiß es nicht. Darum bin ich hier. Es gab nichts mehr, was ich von den Computern bei Husegan Verteidigung hätte erfahren können. Was auch immer es ist, falls noch etwas geplant ist, will ich hier sein, um es verhindern zu können.“
    „Und von Karil Husegan selbst? Er wäre doch eine gute Quelle.“
    Für einen Moment antwortete sie nicht. Der Moment war kurz, nicht mehr als ein Wimpernschlag, und ohne sein Training hätte er ihn auch nicht bemerkt, aber er verriet Zetoras alles, was er wissen musste. Was ihn überraschte, war jedoch die Tatsache, dass sie ihm die Wahrheit sagte.
    „Karil Husegan ist tot. Er hat sich meinem Verhör widersetzt und es gab nichts mehr, was ich hätte aus ihm herausholen können.“
    Er schwieg.
    „Wenn es sonst nichts weiter gibt, würde ich mich gerne an die Arbeit machen. Ich habe Tatortspuren zu untersuchen und eine forensische Expertin zu spielen.“
    „Dann will ich dich nicht weiter aufhalten.“
    Sie wollte ihm das Messer zurückgeben, aber Zetoras schüttelte den Kopf.
    „Behalte es. Ich habe noch ein zweites davon und man weiß nie, wofür es gut sein kann.“
    Aus der gleichen Schublade aus der er das Messer geholt hatte holte er eine Messerscheide und reichte sie ihr.
    „Ich würde nicht dazu raten, die Klinge ohne die Scheide in den Gürtel zu stecken.“
    „Danke.“
    Er stand auf und brachte Ranai zur Tür.
    „Viel Erfolg.“
    Als er die Tür hinter ihr schloss machte er sich Gedanken, ob es eine gute Idee gewesen war, der Agentin das Messer zu überlassen. Sein Bauchgefühl hatte ja gesagt, also hatte er es getan. Bislang hatte er sich noch immer auf sein Bauchgefühl verlassen können – und er hoffte, dass das auch diesmal der Fall war.
     
     
    Vor der Tür befestigte Ranai das Messer an ihrem Rücken und ließ dann ihr Oberteil darüber fallen. Zwar würde ihre Tarnung ihr erlauben, eine Waffe zu tragen, aber militärisches Personal neigte dazu, besonders skeptisch zu sein, wenn ziviles Personal in ihrem Bereich mit Waffen herumlief. Die Tatsache, dass sich jemand aus dem Sicherheitsteam möglicherweise daran erinnerte, wo er ein derartiges Messer zuvor schon einmal gesehen hatte, machte die Idee es offen zu tragen damit gleich doppelt schlecht.
    Dass der Kapitän ihr derart viel Vertrauen entgegenbrachte wunderte sie. Was für Befehle auch immer Admiral Rodriguez ihm in Bezug auf sie hatte

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