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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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untersuchen.“
    „Einverstanden.“
    „Was bringt dich auf die Brücke? Deine Schicht beginnt erst in einer Stunde.“, fragte sie ihn.
    „Ich wollte dich darüber informieren, dass wir soeben einige neue Sicherheitsleute erhalten haben. Insgesamt wurde unser verfügbares Personal um zwanzig Mann aufgestockt. Fünfzehn davon aus unserem Personalpool an Leuten, die nicht Bord waren, als wir das Dock verlassen haben und Fünf Mann, die uns direkt aus Admiral Rodriguzes eigenem Sicherheitsapparat zugeteilt wurden.“
    „Das hört sich gut an.“, trotz dieser Worte konnte er leichte Verärgerung in ihrer Stimme hören, „Aber du solltest mir wirklich eine Liste geben, wann ich neues Personal zu erwarten habe.“
    „Ich würde ja, aber ich habe direkte Befehle von Admiral Rodriguez niemanden einzuweihen und keinerlei Aufzeichnungen über die Planung zu machen.“, entschuldigte er sich.
    Sie seufzte.
    „Na gut, aber gefallen tut mir das trotzdem nicht. Ist noch mehr gekommen, außer dem Personal?“
    „Bauteile für den Sprungantrieb. Ich habe bereits ein Team an Technikern abgestellt, sich der Bauteile anzunehmen und die fünf Mann aus Rodriguzes Stab mit den Sicherheitsvorkehrungen des Antriebs betraut. Sobald du die Brücke verlässt, würde ich dich bitten, das neue Personal in den Dienstplan zu integrieren.“
    „Ich kann mir bereits vorstellen, wie Misuka sich über die Umstellung freuen wird.“, sie rieb sich die Schläfe, „Der Mann bringt mich heute Morgen um den letzten Nerv.“
    „Ja, das habe ich gesehen. Willst du ihn selbst zurechtweisen oder soll ich das machen?“
    Sie überlegte kurz.
    „Ich mache es besser selber, bevor ich ihm den neuen Dienstplan übergebe. Es würde mich Respekt kosten, wenn ich dich meine Kämpfe austragen lasse.“
    „Dann sehen wir uns in einer Stunde.“, er salutierte und setzte mit lauter Stimme fort, „Lieutenant Saros!“
    Liora salutierte ebenfalls und sprach in gleicher Lautstärke.
    „Kapitän Kasrer!“
    Wie auf Kommando drehten sie sich beide gleichzeitig um 180 Grad und Zetoras verließ die Brücke.
     
     
    Ranai verbrachte die Zeit damit, ihrer Rolle als forensische Expertin gerecht zu werden und sammelte Spuren im Waschraum. Seit dem Tod des Saboteurs war der Raum abgesperrt gewesen. Lieutenant Saros hatte nur noch Personal zur Spurensicherung hineingelassen.
    Theoretisch war ihre Arbeit also schon gemacht worden, aber sie hatte ihrem Team gegenüber darauf bestanden, dass sie das viel besser machen könne als die „Amateure“ der
Hagner
. Vermutlich war das nicht mal gelogen gewesen, sie hatte schließlich genug Wissen in ihre Implantate geladen, um als Expertin zu gelten, aber in Wahrheit hatte sie nur Zeit für sich haben wollen. Die Chance, dass ihr jemand in einen mit Blut durchtränkten Raum folgte war eher gering.
    Sie befand sich zwar auf einem Kriegsschiff, aber das Militär des Rateri Protektorats war im Grunde eine Friedensarmee, nur die wenigsten seiner Mitglieder hatten in ihrem Leben echte Kampfhandlungen gesehen. Sie war sich ziemlich sicher, dass Zetoras eine der Ausnahmen dieser Regel war, militärische Akten wurden für gewöhnlich nicht geschwärzt, weil jemand Plätzchen gebacken hatte.
    Geistesabwesend kniete sie neben der getrockneten Blutlache nieder, die die Stelle markierte, an der McOren gestorben war. Sie zog einen kleinen Spatel aus der Tasche, die sie mitgebracht hatte, und schabte ein wenig von dem getrockneten Blut ab. Das getrocknete Blut füllte sie dann in einer fingergroßen Glasflasche ab.
    Den Rest der Blutlache sprühte sie mit Usiros ein. Sie wusste bereits, dass McOren große Mengen Aspirin und anderer acetylsalicylsäurehaltigen Medikamenten genommen hatte, was sie interessierte waren andere Drogen. Je nach Konzentration von Fremdmitteln im Blut, sollte sich die mit Usiros besprühte Fläche in einer anderen weißstärke verfärben. Ein dreckiges Weiß stand für geringe Mengen oder schwache Drogen (was sie bei den gefundenen Medikamenten vermuten würde), wohingegen ein strahlendes Weiß einen Junkie markieren würde.
    Das Blut färbte sich blau.
    Was zur Hölle?
    Das sollte nicht sein. Sie durchsuchte die Daten in ihren Implantaten, aber nirgends konnte sie Belege dafür finden, dass Usiros jemals zu einer blauen Verfärbung von Blut geführt hatte. Sie griff eine größere Beweismitteltüte aus ihrer Tasche und schabte das Blut komplett ab und füllte es in die Tüte.
    Was auch immer für die blaue Farbe

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