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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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verantwortlich war, sie würde es herausfinden.
     
     
    Wütend stampfte die Saboteurin durch die Gänge der
Hagner
. Kriminalisten, Sicherheitspersonal, Teile für den Sprungantrieb… und was immer sonst der Kapitän noch heimlich an Bord gebracht hatte.
    Wenigstens hatte sie immer noch einige der Tabletten übrig, die sie sich am Vorabend auf der Krankenstation besorgt hatte. Aber ihre Vorräte schwanden rapide. Die Tabletten waren zu schwach, um sie lange am Laufen zu halten, also nahm sie eine nach der anderen.
    Sie hatte vielleicht noch einen halben Tag, bis sie neue brauchte – und sie wusste immer noch nicht, wie sie an mehr kommen sollte, ohne Verdacht zu erregen. An ihre McOren-Vorräte war nicht zu denken. Der Kapitän hatte sämtliche Beweise erst in einem Safe in seinem Büro gehabt, aber sie hatte gehört, wie die Kriminalisten sich über ihre Arbeit unterhalten hatten. Die Beweismittel befanden sich nun bei ihnen. Wenn etwas fehlen sollte, dann würden sie es sofort merken.
    Und auch, wenn sie nicht glaubte, dass sie auf die Wahrheit kommen würden, würden sie doch zumindest davon ausgehen, dass sich noch jemand an Bord befand, den sie finden mussten. Eine großangelegte Suche konnte sie sich nicht leisten.
     
     
    Unter dem Mikroskop sah das blaugefärbte Blut normal aus, blau, aber normal. Die optische Vergrößerung des antiken Mikroskops war bei weitem nicht so gut, wie es die Teilchenanalyse sein würde, für die sie die Geräte aufwärmte, aber dennoch… sie hatte wenigstens irgendetwas anormales erwartet.
    Die anderen Geräte brauchten noch ein paar Minuten, bis sie bereit waren und die Analyse würde dann zwei Stunden dauern. Sie hatte gehofft, schon früher etwas zu haben, womit sie arbeiten konnte.
    Von dem Blut abgesehen, war der Waschraum uninteressant gewesen. Ihre Suche hatte nichts weiter zu Tage gefördert. Sie war sich jedoch sicher, dass das Blut ihre Zeit mehr als wert gewesen war.
    Was sie entdeckt hatte…
    Was ich… warum war das vorher niemandem aufgefallen? Warum hat niemand das Blut mit Usiros untersucht? Warum hat allgemein niemand das Blut untersucht? Warum…
    Die Fragen in ihrem Kopf wurden mehr und mehr. Waren die Untersuchungen vor ihrem Eintreffen von jemandem geleitet worden, der keinerlei Ahnung von dem hatte, was er tat oder hatte sie jemand absichtlich behindert?
    Wenn ja, dann bedeutete das, dass McOren nicht alleine gearbeitet hatte. Es gab einen zweiten Saboteur an Bord.
    Sollte sie dem Kapitän Bescheid geben oder den Fall alleine untersuchen? Er schien hilfsbereit, aber was, wenn er der zweite Mann war? Wollte er sie in falsche Sicherheit wiegen, damit er sie von der richtigen Spur abbringen konnte oder würde er versuchen, sie zu töten?
    Nein, wenn der Kapitän mit McOren unter einer Decke steckte, bräuchte er nicht irgendwelche Ermittlungen zu behindern. Es würde nicht mal Ermittlungen geben, wenn dem so wäre. Niemand hatte ihn gezwungen das Störfeld zu senken und sie an Bord zu lassen. Sie berührte das Messer hinter ihrem Rücken. Niemand hatte ihn gezwungen, ihr eine solche Waffe zu geben.
    Wenn sie sich einer Sache sicher war, dann dass Zetoras die einzige Person auf der Hagner war, von der sie nicht befürchten musste, dass sie mit McOren kollaboriert hatte. Das beruhigte sie. Alleine arbeiten war eine Sache, aber auf einem Raumschiff dem Kapitän nicht vertrauen zu können war eine noch ganz andere Liga. Es war ein sicherer Weg in den Tod, selbst für sie.
    Dennoch, wenn sie davon ausging, dass es nicht nur Inkompetenz war, dann war ein zweiter Verräter an Bord – und dieser Verräter war entweder direkt an den Ermittlungen der Sicherheitsleute beteiligt oder kontrollierte sie sogar.
    Sollte sie Zetoras über ihren Verdacht informieren oder warten, bis sie sicher war? Wenn sie falsch lag, konnte sein Vertrauen in sie Schaden nehmen, falls sie ihn informiert hatte. Wenn sie richtig lag und sie informierte ihn nicht, konnte das verheerende Konsequenzen haben, wenn etwas schief ging. Wenn sie ihn dagegen informierte, konnte er ihr Zugriff auf Dinge gewähren, die sie sich sonst erst mühsam besorgen müsste.
    Sie packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zum Büro des Kapitäns.
     
     
    Auf der Brücke ging Zetoras die Daten zum Fortschritt des Sprungantriebs durch. Sein Team hatte sofort nach Eintreffen der ersten Teile begonnen den Antrieb zusammenzusetzen und sie machten gute Fortschritte.
    Nachdem er die Brücke am Morgen

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