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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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möglich?
    „Überprüf, wer sich acetylsalicylsäurehaltige Medikamente hat verschreiben lassen. Eigentlich sollte die Ausgabe bereits überwacht werden, aber wenn du wirklich denkst, dass wir einen zweiten Verräter haben, der mit den Ermittlungen zu tun hat…“, er beendete den Satz nicht.
    „Darauf wollte ich so oder so zu sprechen kommen. In Anbetracht der Entwicklungen des Falls brauche ich erweiterte Zugriffsrechte.“
    „Wird erledigt.“
    „Und ich muss wissen, in wie weit ich das restliche Ermittlerteam über meine Funde in Kenntnis setzen soll.“
    Zetoras überlegte einen Moment.
    „Vollständig. Außer über die Zugriffsrechte, die ich dir gleich noch gewähren werde. Die Sonderbehandlung könnte sonst Verdacht erregen. Admiral Rodriguez hat das Team aus guten Gründen zusammengestellt, wir sollten uns ihrer Fähigkeiten bedienen.“
     
     
    Vollständig teilen? Das war etwas, was sie nicht gewohnt war. In ihrem Job war es für gewöhnlich gut, ein paar Informationen für sich zu behalten, um sich einen Vorteil zu besorgen, aber sie verstand, warum Zetoras das so wollte. Und er hatte Recht, ob es ihr nun gefiel oder nicht.
    „Einverstanden.“, sagte sie also widerwillig.
    „Gibt es sonst noch etwas?“
    „Nein, das war alles, was ich wollte.“
    Sie stand auf und ging zur Tür. Zetoras folgte ihr und verabschiedete sie.
    Ein Mann mit Manieren. Die treffe ich bei meiner Arbeit viel zu selten.
    Bevor er ihr die Tür öffnete und sie das Büro verließ fiel sie wieder in die Rolle der forensischen Expertin zurück. Ihre Schultern sackten ab, ihr Gesicht nahm einen enttäuschten Ausdruck an und ihre gesamte Körperhaltung zeigte nicht mehr die Kraft und Energie, mit der sie im Büro des Kapitäns aufgetreten war. Für einen außenstehenden Beobachter war, was auch immer sie gewollt hatte, vom Kapitän abgelehnt worden.
     
     
    Aus ihrem Versteck hinter einer losen Wandplatte beobachtete die Saboteurin, wie Mika Müller das Büro des Kapitäns verließ. Was auch immer die Ermittlerin gewollt hatte, sie hatte es ganz eindeutig nicht bekommen. Ihre ganze Körperhaltung strahlte eine bittere Niederlage aus.
    Gut.
    Umso mehr die Arbeiten der Ermittler ins Leere liefen, umso besser für sie. Aber was hatte Müller entdeckt? War es wirklich Nichts, oder war sie ihr auf der Fährte und der Kapitän hatte ihr nur nicht geglaubt? Sie musste mehr herausfinden.
     
     
    „Admiral.“
    „Kapit… Kasrer. W… steht es auf d… iff?“
    Es hatte deutlich länger als zuletzt gedauert, die Verbindung mit dem Admiral herzustellen und sie war mit Unterbrechungen und einem konstanten Rauschen durchsetzt. Aber das Problem lag nicht an seinem Ende, dessen war Zetoras sich sicher (seine Instrumente zeigten ihm ein klares Signal an). Was war auf Rateri I los?
    „Admiral, die Verbindung ist gestört.“
    „Unruhen. Ein paar Aufständ… gesprengt.“
    Zetoras konnte es kaum glauben. Aufständische hatten etwas gesprengt? Was hatten sie gesprengt?
    „Was wurde gesprengt?“
    „Sendestationen.“
    Wie viele Sendestationen mussten gesprengt worden sein, damit die Verbindung derart brüchig wurde? Er wusste es nicht, aber mit ein oder zwei war es sicher nicht getan.
    „Ich habe Neuigkeiten zu McOren. Frau Müller“, er benutzte bewusst ihren Decknamen, „hat sein Blut mit Usiros besprüht. Es hat sich blau verfärbt.“
    „Blau? Sind… sicher?
    Ob er sich sicher war?
    „Ja, natürlich bin ich mir sicher.“
    „So… Gespräch… Sinn… Ich… Wir werd… Ort kommen.“, erwiderte der Admiral in einem Tonfall der selbst mit der gestörten Verbindung eindeutig als schockiert wahrnehmbar war.
    Schockiert ihn die blaue Verfärbung, oder fehlt mir ein Teil des Gesprächs?
    Er wollte nachfragen, aber die Verbindung war abgebrochen.

Kapitel 9
    05. März 2270
     
    Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri IV
     
    Als Müller und das restliche Ermittlerteam unterwegs waren, hatte sich die Saboteurin in ihr Quartier geschlichen und wollte sich die Unterlagen ansehen, aber die Computer der Ermittler waren verschlüsselt. Dennoch sprangen ihr die Blutuntersuchungen ins Auge. Blaues Blut und die Tatsache, dass sich noch immer etwas davon im Analysator befand war kaum zu übersehen. Das Ergebnis des Analysators musste sie sich nicht ansehen, sie wusste, wie es aussehen würde.
    Dass sie eine verändernde Wirkung auf menschliches Blut hatte, war für sie keine Neuigkeit, aber dass es sich durch sie blau verfärbte, war

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