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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Abwehr kein irdisches Raumschiff ausgelegt war.
    »Glücklicherweise haben wir im Moment nicht vor, einen Bergstromflug anzutreten«, sagte Leslie. Natürlich wusste er nur zu gut, dass sich das im Handumdrehen ändern konnte – je nachdem wie die Schlacht verlief und welche taktischen Optionen plötzlich unumgänglich waren. Einschließlich einer plötzlichen Flucht , ging es dem Captain durch den Kopf. Schließlich stand die Schlacht alles andere als gut für die Einheiten des Star Corps.
    »Wir versuchen unser Bestes«, versprach Black.
    »Was ist mit den Technikern in Kontrollraum E?«, fragte Leslie.
    Black schluckte. »Keine Hoffnung, Sir. Wir werden nicht einmal ihre Leichen bergen können. Da ist alles vollkommen eingeschmolzen.«
    Lieutenant Chip Barus ließ seine Finger immer wieder über die Sensorpunkte seines Touchscreens schnellen. Er fütterte den Bordrechner der STERNENFAUST mit neuen Vorgaben für die Ausrichtung des Schiffes und seiner starren Gauss-Geschütze.
    Zum wiederholten Mal drehte sich der Leichte Kreuzer um die eigene Achse, sodass eine andere Breitseite zu feuern begann. Tausende von Projektilen wurden innerhalb weniger Augenblicke aus den vierzig Mündungen der Gauss-Geschütze ins All geschleudert und auf halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Eines der angreifenden Diskusschiffe, das nach seinem Angriff einen Bogen und in einem Ausweichkurs an der Formation der Star Corps Schiffe vorbei zu fliegen versuchte, wurde von den Geschossen durchschlagen. Die Durchschusskanäle zogen sich an mehreren, offenbar entscheidenden Stellen durch den Diskus-Raumer. Feuerfontänen sprühten aus den Eintrittsöffnungen hervor und im nächsten Moment verwandelte sich das Schiff so schnell in einen Glutball, dass es für die Msssarrr-Besatzung unmöglich war, Rettungskapseln oder Beiboote auszusetzen. Die Trümmerteile flogen auf chaotischen Flugbahnen durch das All. Irgendwann würde sie die nahe Venus vermutlich einfangen und in ihrer dichten Atmosphäre ohne messbare Rückstände verglühen lassen.
    Noch hält unsere Formation! , ging es Commander Leslie durch den Kopf. Aber es ist die Frage, was das wert ist!
    Schließlich waren eine ganze Reihe von Diskusschiffen inzwischen einfach an der STERNENFAUST und ihrem Abwehrverband vorbei Richtung Erde unterwegs.
    »Captain, wir empfangen eine Meldung des Oberkommandos«, meldete Lieutenant Majevsky.
    »Auf den Schirm damit, Lieutenant!«, wies Leslie die für Kommunikation und Ortung zuständige Offizierin an.
    »Es ist keine persönliche Botschaft und sie enthält auch weder Videostream noch eine Audiokomponente. Es ist einfach nur ein im Code des Star Corps verschlüsseltes Textfile.«
    »Mal wieder typisch«, konnte sich Soldo eines Kommentars nicht enthalten. »Wenn es kritisch wird, traut sich keiner vom Oberkommando mehr vor die Kamera.«
    Majevsky fuhr indessen fort: »Die Einheiten, die zu unserer Unterstützung eingetroffen sind, werden ihren Kurs ändern und im Orbit der Erde eine Schutzformation bilden. Diese Maßnahme wird damit begründet, dass bereits zu viele Feindeinheiten auf direktem Erdkurs sind und uns einfach passiert haben.«
    Commander Leslie runzelte die Stirn.
    Das klang nicht gut. Er ließ sich das Textfile auf dem Display seiner Konsole anzeigen und las es stumm.
    Es enthielt keinen ausdrücklichen Rückzugsbefehl, sondern empfahl ein Vorgehen nach Gefechtslage. Das kann alles und nichts heißen! , war Leslie klar. Entweder es herrscht auch im Krisenstab und im Oberkommando bereits das blanke Chaos oder man will uns den Msssarrr als Bauernopfer entgegenstellen, um die Erde vielleicht halten zu können …
    Angesichts der Kräfteverhältnisse war der Erfolg dieser Taktik allerdings mehr als fragwürdig.
    Erneut durchliefen kleine Erschütterungen das Schiff. Ein leichterer Treffer, wie Soldo meldete.
    »Bandit 24 und 25 im direkten Anflug!«, stellte Lieutenant Chip Barus fest, der bereits damit beschäftigt war, die Position der STERNENFAUST so zu justieren, dass die Geschütze auf die Angreifer ausgerichtet waren. Diese griffen auf einem Kurs an, der dreißig Grad gegen die Systemebene geneigt war.
    Commander Leslie ließ sich unterdessen auf seinem Display eine Positionsübersicht in Pseudo-Drei-D-Qualität anzeigen, die ein plastisches Bild des Schlachtgeschehens vermittelte.
    Die Ausrichtung des Dreadnought ALLISON mit Hilfe von mehreren Raumbooten des Typs SOLAR DEFENDER klappte einigermaßen. Aber die mündliche

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