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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hinaus spezielle Symbole für Raumforts. Sowohl im Orbit von Merkur als auch in der Umlaufbahn der Venus gab es solche Forts. Auf Grund ihrer relativen Unbeweglichkeit waren sie im Vergleich zu Kampfraumschiffen nicht besonders effektiv. Aber in der Vergangenheit hatten sich die Verantwortlichen gerne durch die hohe Zahl von Geschützen blenden und ein Gefühl der Sicherheit vorgaukeln lassen, das in keiner Weise gerechtfertigt war. Die Einführung von schwenkbaren Geschützen auf den Forts aus neuerer Fertigung hatte deren Effektivität zwar etwas erhöht, sie war aber nach wie vor nicht mit der von Kampfschiffen vergleichbar.
    Bei der Produktion von Kampfeinheiten waren die Gauss-Geschütze nicht der größte Kostenfaktor. Teuer wurden Raumschiffe durch die Triebwerke und die Infrastruktur für deren Instandhaltung in Form von Docks. Für die Stabilisierung von Raumforts waren lediglich ein paar preiswerte Antigravaggregate notwendig. Darüber hinaus konnte man bei der Auswahl der Panzermaterialien auch weitaus weniger wählerisch sein, während ein Raumschiffkonstrukteur immer bedenken musste, dass die verwendete Masse letztlich auch mit enormem Energieaufwand beschleunigt werden musste – und zwar auf Werte von mindestens vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit, um die Eintrittsgeschwindigkeit in den Bergstromraum zu erreichen.
    Von dem Gedanken, eine planetare Verteidigung in erster Linie auf der Basis von orbitalen Raumforts organisieren zu können, war man inzwischen glücklicherweise abgekommen. Ein kollektives Aufatmen war daraufhin durch das Star Corps gegangen.
    Mercury Castle – das Raumfort des Merkur – war äußerst stark umkämpft worden. Ein paar Raumboote waren in einen Orbit aufgestiegen, um der Station zu helfen, aber die Übermacht der Angreifer war zu groß gewesen. Der Kontakt zu Mercury Castle war zeitweilig abgebrochen. Selbst das ID-Signal wies Unterbrechungen auf. Ein automatischer Notruf war abgesetzt worden. Inzwischen schien es auch wieder Kämpfe zu geben.
    Das Raumfort der Venus – Venus Guardian genannt – glich einem Igel. Es hatte im Gegensatz zu Mercury Castle starre Geschütze, dafür aber so viele, dass die Feuerkraft der doppelten Feuerkraft eines Dreadnought entsprach. Die Mündungsrohre zeigten gleichmäßig in alle Richtungen und je nachdem von wo sich ein Ziel näherte, wurden die Geschütze aktiviert, die rechnerisch eine Treffermöglichkeit hatten. Ein paar der Diskusschiffe hatten ihre Annäherung an den Venus Guardian bereits mit ihrer Zerstörung bezahlen müssen – aber auch das Raumfort war schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Drittel der Geschütze war ausgeschaltet worden. Ein ganzer Sektor konnte nicht mehr feuern. Man versuchte, dass Raumfort zu drehen, sodass dieser inoperable Sektor auf die Venus ausgerichtet war.
    Außerdem war in den letzten Stunden alles von der Venusoberfläche an Raumbooten aufgestiegen, was irgendwie für Kampfeinsätze verwendbar war. In den oberen Schichten der sehr dichten Venusatmosphäre patrouillierten Kampfgleiter, die zwar grundsätzlich auch raumtauglich waren, aber deren Reichweite zu begrenzt war, sodass sie allenfalls für den Einsatz im Orbitalbereich zu verwenden waren. Die Grenze ihrer Operationsreichweite war in dieser Hinsicht ungefähr der Abstand Erde-Mond.
    Die Schiebetür des Konferenzraums öffnete sich.
    Lieutenant Commander Soldo trat ein.
    »Sir?«
    Commander Leslie nickte Soldo zu und deutete auf einen der Schalensitze.
    »Setzen Sie sich, I.O. Ich verbringe die Zeit, die uns bis zum Eintreffen der nächsten Staffel bleibt gerade damit, mir die taktische Gesamtübersicht zu Gemüte zu führen.«
    Soldo atmete tief durch. Der flachsblonde Erste Offizier der STERNENFAUST setzte sich und strich sich mit der Hand über das Kinn. Eine Geste, die er immer dann vollführte, wenn er ratlos war, wie Leslie inzwischen festgestellt hatte.
    »Wenn wir das alles überstehen sollten, werde ich mir einen Bart wachsen lassen«, meinte er.
    »Tun Sie das. Er dürfte Ihnen stehen«, erwiderte Leslie. Er wirkte erstaunlich gelassen. Erstaunlich vor allem für Leslie selbst, denn noch vor kurzem hatte er das Gefühl gehabt, unter der zentnerschweren Last der Verantwortung zu zerbrechen, die er nicht nur für das Schicksal seiner Mannschaft hatte, sondern vielleicht auch für den Ausgang dieser Schlacht und das Schicksal der Menschheit des Sol-Systems. Aber nichts davon spürte Richard Leslie im Moment. Er fühlte eine

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