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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bestehende Pläne zu forcieren und vielleicht auch etwas schneller in die Tat umzusetzen, als dies ansonsten geschehen wäre.
    Für mich war das ein weiterer Grund, mich nicht in die Spitzenposition drängen zu lassen.
    Die brauchen in Wahrheit niemanden, der sie führt. Die wollen jemanden, der sie repräsentiert! , erkannte ich. Aber in der Rolle eines Frühstücksdirektors sah ich mich einfach nicht.
     
     
    Die Beratungen verloren sich in der Erörterung unendlich vieler Detailfragen. Details, von denen allerdings das Gelingen der Operation abhängen konnte.
    Ich hörte mir an, was im Wesentlichen von Greg Sung vorgetragen wurde und hielt mich zunächst mit einem Kommentar zurück.
    Aber schließlich kam ich nicht um ein Urteil als Militär herum.
    Insbesondere *** erwartete dies von mir, während diejenigen, die offenbar schon zuvor eingeweiht gewesen waren, diese Angelegenheit längst geistig abgehakt hatten. Sie zweifelten nicht mehr, sie hinterfragten nichts mehr. Und das ist meistens der Anfang vom Scheitern.
    »Was ist ihre Meinung, Admiral?«, fragte *** mich also ausdrücklich.
    Es war das Summen des Interkoms, das mich davor bewahrte, eine Antwort geben zu müssen.
    »Ihr letzter Gast hat gerade mit seinem Raumfahrzeug an die CAPESIDE angedockt«, sagte eine weibliche Stimme.
    Nur wenige Augenblicke später glitt eine Schiebetür zur Seite. Das Licht spiegelte sich in den glänzenden Schuppen. Zwei Zungen schnellten hervor und wischten über die Abschlussmembran eines lippenlosen Mauls. Vertraute Echsenaugen musterten mich. Vertraute Schuppenstrukturen fegten den letzten Zweifel hinweg.
    »Daramsharr!« stieß ich hervor.
    Umgekehrt schien es den Botschafter der Starr auf der Erde keineswegs zu überraschen, mich zu sehen.
    »Man hat mir gesagt, dass Sie bei diesem Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen werden, Admiral Rudenko«, eröffnete er mit einer Reihe von Schnalz- und Zischlauten, die von seinem Translator in gepflegte menschliche Sprache übersetzt wurden.
    »Vielleicht ist diese Rolle nicht ganz so herausragend, wie mancher gehofft hat«, erwiderte ich.
    »Ich hoffe, ich komme nicht zu spät, um Sie diesen Punkt betreffend vielleicht noch überzeugen zu können, Admiral.«
    Ich hob die Augenbrauen. »Das glaube ich ehrlich gesagt kaum.«
    »Aber ich habe Sie immer als einen Mann geschätzt, der sich durch gute Argumente überzeugen lässt, ganz gleich, von wem diese Argumente kommen. Ehrlich, Ihre Art, ohne Scheuklappen an die Dinge heranzugehen, hat mir immer imponiert und …«
    Rendor Johnson beobachtete uns und ich konnte ihm ansehen, dass ihm absolut nicht gefiel, was er da sah. Er schien sich an den Gedanken bereits gewöhnt zu haben, dass er die Nummer Eins dieses Putsches war.
    »Ich denke, für diese Überlegungen ist es jetzt zu spät«, sagte ich Daramsharr unverblümt.
    Der Echsenkopf wandte sich an *** und mein geheimer Gönner zuckte mit den Schultern. Ich kannte *** inzwischen gut genug, um zu wissen, dass so ein Schulterzucken sehr vieles bedeuten konnte. Zum Beispiel auch, dass es am besten war, eine Frage erst einmal zu vertagen. Vielleicht war es tatsächlich am klügsten, die Macht erst einmal zu übernehmen, bevor man sie verteilte.
    Er bedachte mich mit einem Blick, den ich erst viel später richtig zu deuten vermochte.
    »Die operative Planung ist jedenfalls gut«, sagte ich. »Sie hat nur einen Schönheitsfehler.«
    »Und der wäre?«, fragte Greg Sung.
    »So, wie die militärische Lage im Moment aussieht, stehen unsere Abwehrfronten an der Venus und bei New Hope vor dem Zusammenbruch … Ich weiß, dass intensive diplomatische Kontakte laufen, um die Xabong dazu zu bewegen, uns bei New Hope zu helfen …«
    »… was sie den Solaren Welten eigentlich auch schuldig wären!«, mischte sich Greg Sung ein. »Schließlich haben wir ihnen Dambanor I überlassen, nachdem sie ihre alte Heimat im Triple Sun-System verloren haben!«
    »Mit Schulden von Verbündeten ist das so eine Sache«, murmelte ***.
    »Aber hier im Sol-System hilft uns das nicht im Geringsten«, stellte ich klar.
    Daramsharr verzog sein Echsenmaul. Ein Zischlaut entrang sich seiner Kehle, der nicht übersetzt wurde und daher vermutlich irgendeine non-verbale Botschaft enthielt, die vom Translator nicht erfasst werden konnte.
    »Sie wurden bisher noch nicht informiert?«, fragte er ehrlich erstaunt. »Auch dafür haben wir eine Lösung …«
    Ich muss in diesem Augenblick ziemlich baff ausgesehen

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