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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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fast unnatürliche Leichtigkeit. Was ist das? , fragte er sich. Die Euphorie, der das absehbare Ende folgt? Ist das so? Wird einem alles gleichgültig?
    »Dass die Lage schlecht ist, darüber brauchen wir ja wohl kein Wort zu verlieren«, sagte Leslie.
    Soldo nickte. »Ja, aber wirklich Sorgen macht mir etwas anderes.«
    »Was?«
    Soldo streckte den Arm in Richtung des Wandbildschirms aus. »Dieses Riesenraumschiff, das die Form eines Arachnoiden besitzt.«
    »Bisher hat sich das Ding aus dem Schlachtgeschehen weitgehend herausgehalten«, stellte Leslie fest. »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    »Nicht in jeder Schachpartie ist es ratsam, gleich mit der Dame anzugreifen«, gab Soldo zurück. »Aber ich fürchte, so einfach ist das hier nicht. Ich nehme an, dass dieser Riesen-Arachnoide über ganz bestimmte Fähigkeiten verfügt, die jetzt einfach noch nicht gebraucht werden.«
    »Und was bitteschön schwebt Ihnen da so vor?«
    Soldo zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Genauso wie ich keine Ahnung habe, wie viele Diskusschiffe noch im Inneren dieser planetengroßen Kugel sein mögen …«
    »Vulkan«, murmelte Leslie.
     
     
    Ein Summton zeigte an, dass jemand über Interkom den Captain sprechen wollte.
    Commander Leslie aktivierte die Verbindung. Am liebsten würdest du das Gespräch doch gar nicht entgegennehmen. Eigentlich kann es nur eine weitere schlechte Nachricht sein …
    »Hier Leslie, was gibt's?«
    Das Gesicht von Bruder Patrick erschien auf dem Konferenztisch, der sich zu etwa 10 Prozent seiner Fläche in einen Touchscreen verwandelte.
    »Sir, ich bräuchte dringend Zugang zu den Ortungssystemen …«
    »Ich bin gerne bereit, Sie bei allem zu unterstützen, was Sie erforschen wollen, Patrick, aber …«
    »Es ist wirklich dringend! Der L.I. hat mir gerade klargemacht, dass ich derzeit keine Konsole in einem der Kontrollräume besetzen kann, da vorhin ein ganzer Kontrollraum zusammengeschmolzen wurde. Also muss ich von der Brücke aus …«
    »Mit Verlaub, Bruder Patrick, wir befinden uns mitten in einem Gefecht! Ich würde Sie ja liebend gerne als Ortungs- und Kommunikationsoffizier einsetzen, zumal Ihre Fähigkeiten die von Lieutenant Majevsky mit Sicherheit übersteigen! Aber Sie selbst haben es immer abgelehnt, dies während eines Gefechtseinsatzes zu tun. Was ich auch aus Ihrer Sicht gut verstehen kann.«
    »Ja, Sie haben das immer respektiert, Commander Leslie.«
    »Schließlich sind Sie offiziell kein Teil der Star Corps Hierarchie.«
    »Ich falle Ihnen ungern auf die Nerven, Captain, ich glaube aber, dass ich etwas entdeckt habe.«
    »Ist es für den Ausgang dieses Gefechts von irgendeiner Bedeutung?«, hakte Leslie nach.
    Bruder Patrick hob die Augenbrauen. »Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Vielleicht hat es keine Bedeutung für dieses Gefecht, aber möglicherweise für den Ausgang des Krieges, den wir derzeit gegen die Invasoren des Sol-Systems führen!«
    Commander Leslie atmete tief durch. »Kommen Sie in meinen Raum, Bruder Patrick.«
    »Danke, Sir.«
     
     
    Zur gleichen Zeit dümpelte vier Lichtminuten entfernt die SOLAR DEFENDER 11 immer noch dahin.
    Lieutenant Mutawesi hatte inzwischen angeordnet, auch die letzten unnötigen Systeme abzuschalten, damit die Msssarrr auf keinen Fall auf die Idee kommen konnten, dass von dem kleinen, nur mit Unterlichttriebwerken ausgestatteten Raumboot irgendeine Gefahr ausging.
    Eine Explosion leuchtete plötzlich grell auf dem Panorama-Schirm auf. Für einen Moment wurde dadurch auch die Brücke des Raumbootes hell erleuchtet, auf der es schon seit Stunden fast dunkel war.
    »Das ist nun bereits das fünfte Wrack, das diese Bastarde restlos zerstören, damit auch ja keiner von unseren Leuten überlebt!«, meldete sich Crewman Vitranjan zu Wort. Die Waffenkonsole war abgeschaltet, aber es hätte Vitranjan nur so in den Fingern gejuckt, auf das gewaltige, alle menschlichen Maßstäbe sprengende Raumschiff zu schießen.
    Vitranjan atmete tief durch. Er schloss für einen Moment die Augen, als die Explosion auf dem Schirm besonders grell wurde. Der Panorama-Schirm war ebenfalls abgeschaltet. Die Anzeige, die eigentlich auf die großformatige Bildfläche projiziert werden sollte, hatte Mutawesi auf einen kleinen Nebenschirm umgeleitet, in der Hoffnung, dass dadurch geringere elektromagnetische Emissionen entstanden, die dem Feind verraten konnten, dass auf der SOLAR DEFENDER 11 noch jemand existierte.
    Mutawesi saß sehr konzentriert vor

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