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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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Männer und kam rasch auf sie zu. Lucthen unterdrückte ein Grinsen. Wer hätte gedacht, dass sie bei seinem Anblick je so erleichtert wirken würde? „Du siehst hübsch aus“, meinte er, als sie sie erreicht hatte.
    Dawn warf ihm einen misstrauischen Blick zu, als wollte sie prüfen, ob er es ernst meinte, doch seine Miene verriet wie immer keine Regung. „Ich fühle mich ein bisschen wie Madame Fate“, meinte sie schließlich mit einem dramatischen Seufzen.
    Lucthen hatte keine Ahnung, wer das sein sollte, doch neben ihm lachte Corus laut auf. „Wenn du mir auch noch prophezeist, dass heute Abend gutes Essen und ein vergnügliches Fest auf mich warten, ist die Vorstellung wirklich gelungen.“
    Dawn warf ihm einen bösen Blick zu, was ihn nur dazu brachte noch lauter zu lachen.
    „ Hallo Dawn“, meinte da eine junge Frau, in deren Haare Rabenfedern eingeflochten waren. „Du siehst hübsch aus.“ Dawn verdrehte genervt die Augen und warf Corus einen warnenden Blick zu. „Ich wollte nichts Falsches sagen“, meinte das Mädchen, das von Dawns Reaktion sichtlich verwirrt war.
    „ Schon gut. Es ist ja nicht deine Schuld. Rose, das ist der Magus Lucthen und der unmögliche Kerl hier ist Corus.“
    „ Freut mich. Ich wollte gerade etwas zu essen holen“, meinte Rose und deutete dorthin, wo gebratenes Wild über den Feuern schmorte und verlockend roch.
    „ Gute Idee“, meinte Corus sofort und so folgten sie dem Mädchen.
     

    „ Er wird sicher bald kommen.“ Crystal fragte sich lächelnd wie oft sie diesen Satz heute schon gesagt hatte.
    „ Aber Hawk und Thorn sind schon da, also wo bleiben sie denn?“ Lobelia zupfte ungeduldig an Crystals Rock um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    „ Nun, sie haben deiner Mutter ausrichten lassen, dass sie nachkommen werden und da sie das Fest sicher nicht versäumen wollen, werden sie bestimmt bald da sein.“
    „ Ja, aber das Fest hat doch schon angefangen“, jammerte Lobelia.
    Crystal fand die Kleine wirklich zauberhaft. Ihre kindliche Ungeduld erinnerte sie an Joy und sie merkte wie sehr sie das Kind vermisste. Wie schnell Kinder Freundschaften schlossen, wie schnell sie vertrauten, erstaunte Crystal immer wieder. Früher an diesem Abend hatte Lobelia sie zu sich herabgezogen und gemeint: „Du darfst mich Lia nennen, das dürfen nur meine Freunde.“
    Crystal hatte ernsthaft genickt. „Und du darfst mich Crys nennen.“ Über den verschwörerischen Blick des Kindes hatte sie dann doch lachen müssen. Von da an waren sie Freundinnen gewesen und Crystal hatte staunend den Heldengeschichten gelauscht, die Lia von ihrem großen Bruder erzählte. Im Stillen fragte sie sich, wie viele von den Geschichten wahr waren und wie viel die Kleine in ihrer Heldenverehrung dazugedichtet hatte. Jedenfalls merkte sie, dass sie selbst schon darauf brannte, Thistle kennen zu lernen. Angeblich war er nicht nur der beste Bogenschütze des ganzen Dorfes, er konnte auch besser Pfeifen und Schnitzen als jeder andere. Lia meinte, dass alle Mädchen des Dorfes in ihn verliebt waren, nur Thyme nicht, was vermutlich in Ordnung war, immerhin war sie seine Schwester und würde seinen besten Freund heiraten. Lias Tonfall machte dennoch klar, dass sie in dem Punkt ihre Schwester nicht verstand. Lobelia zauberte aus einer ihrer Taschen einen kleinen Holzvogel hervor und zeigte ihn Crystal, zum Beweis für die Fähigkeiten ihres Bruders. Er war tatsächlich wunderschön. Handtellergroß und mit viel Liebe zum Detail gefertigt, stellte er einen Raben dar. Crystal gab sich beeindruckt. Das war sie auch wirklich. Doch was ihr noch mehr imponierte als die handwerkliche Geschicklichkeit, war die schlichte Tatsache, dass Thistle sich offensichtlich Mühe gegeben hatte, um seiner kleinen Schwester eine Freude zu machen.
    „ Meine Damen, ich möchte nicht stören“, meinte der Druide, als er zu ihnen trat. „Doch es wäre uns allen eine Freude, wenn Ihr für uns spielen würdet.“
    „ Ich bin nicht sicher. Ich fürchte, Ihr wärt von meinen Fähigkeiten ziemlich enttäuscht“, wiegelte Crystal ab. Sie erinnerte sich noch gut daran, was er von der Stimme des Waldes gesagt hatte und sie wollte seine Erwartungen nicht enttäuschen.
    Der Druide lächelte milde. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    Crystal gab sich geschlagen. Gemeinsam mit Lobelia ging sie zum Dorf zurück um die Harfe zu holen und lauschte dabei dem Geplapper des Mädchens, wie schade es wäre, wenn Thistle ihr Spiel versäumen

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