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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Großen Halle. Dageus und ich haben immer gewetteifert, so lange zu wachsen, bis wir sie überragen.« Als er den Namen Dageus aus- sprach, überschattete Trauer sein Gesicht. Er schwieg einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. »Er hat es nie geschafft. Ihm fehlte so viel.« Er deutete mit Daumen und Zeigefinger etwa zwei Zentimeter an. »Ich bin größer als mein Vater und größer als zwei der Steine in Ban Drochaid.«
    »Ich meinte in Zentimetern oder Fuß«, erläuterte Gwen. Ü ber Belanglosigkeiten zu sprechen beruhigte sie bis zu einem gewissen Grad.
    Er beäugte seine Füße und s chien Berechnungen anzustel len.
    »Vergessen Sie’s. Ich habe selbst so meine Vorstellung.« Sechseinhalb Fuß - knappe zwei Meter, vielleicht sogar mehr. Für eine Frau von einssechzig jedenfalls beängstigend. Sie hob ihren Rucksack auf und legte sich die Riemen um die Schulter. »Lassen Sie uns gehen.«
    »Halt, Mädchen. Ich bin noch nicht bereit für einen Fußmarsch.« Er ging zu einem kleinen Hügel an der Höhlen- wand, den Gwen für einen Steinhaufen gehalten hatte. Sie beobachtete besorgt, wie er seine Habseligkeiten einsammelte und etwas mit seinem Umhang machte. Er schlug die seitlichen Enden über die Schulter und schnallte sich eine Art Beutel um die Taille. Dann gurtete er breite Riemen kreuzförmig vor der Brust und befestigte sie an einem dritten breiten Lederband an der Taille. Ein vierter Gurt umschloss seine Brust.
    Trägt der ein altertümliches Kostüm, dachte Gwen. Etwas Ähnliches hatte sie auf einer Zeichnung von mittelalterlichen Rüstungen gesehen, als sie gestern eine alte Burg besichtigt hatten. Der Führer hatte erklärt, dass die breiten Lederbänder eine Art Rüstung darstellten und an den entscheidenden Körperstellen - über dem Herzen und am Bauch - mit verzierten Eisenscheiben verstärkt waren.
    Der Fremde wickelte sich zusätzlich Lederriemen um die kraftvollen Unterarme. Gwen sah schweigend zu, wie er
    Dutzende von Messern — die erschreckend echt aussahen - unter die Bänder steckte. ]e eines unter die Armbänder, und zwar so, dass die Griffe fast in seiner Handfläche lagen, zehn weitere unter jeden Brustriemen. Als er sich erneut bückte und eine massive Axt mit doppeltem Blatt aufhob, schreckte sie zurück. Tatsächlich, ein Kirschbaumfäller. Definitiv kein Mann, mit dem sich eine Frau einlassen sollte. Er hob den Arm und schob den Griff der Axt unter den Rückengurt sei ner rechten Achsel. Als Letztes band er sich einen Gürtel mit Schwert in einer Scheide um die Taille.
    Gwen war hellauf entsetzt. »Sind das echte Waffen?«
    Er sah sie kühl aus silbrigen Augen an. »ja. Mit etwas anderem kann man nicht töten.«
    »Töten?«, wiederholte sie matt.
    Er zuckte die Achseln, musterte die Öffnung an der Decke und schwieg eine ganze Weile. Als sie bereits dachte, er hätte sie ganz und gar vergessen, sagte er: »Ich könnte dich nach oben werfen.«
    O ja, das konnte er vermutlich. Einhändig. »Nein, danke«, entgegnete sie frostig. Sie mochte zwar klein sein, aber ein Basketball war sie nicht.
    Er grinste wegen ihres gereizten Tonfalls. »Aber ich fürchte, dann würden noch mehr Steine niederprasseln. Komm, wir suchen einen anderen Weg hinaus.«
    Sie schluckte. »Und Sie erinnern sich wirklich nicht, wie Sie hineingekommen sind?«
    »Nein, Mädchen, ich fürchte, ich erinnere mich nicht.« Er taxierte sie einen Augenblick. »Und ich weiß auch nicht mehr, warum ich überhaupt hier bin«, fügte er widerstrebend hinzu.
    Diese Antwort beunruhigte sie. Wie konnte jemand vergessen haben, wie oder warum er in eine Höhle geraten war, wenn er offensichtlich hereingekommen war, dann seine Waffen abgelegt, ordentlich aufgehäuft und sich auf eine Steinplatte gelegt hatte? Litt er unter Amnesie?
    »Komm. Wir müssen uns sputen. Mir behagt dieser Ort nicht. Du musst deine Kleider wieder anziehen.«
    Ihre Nackenhärchen stellten sich auf, und sie konnte dem Drang, wie eine Katze zu fauchen, kaum widerstehen. »Ich habe meine Kleider bereits an.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und zuckte die Schultern. »Wie du wünschst. Wenn es dir nicht unbehaglich ist, so umherzuwandern, werde ich mich sicherlich nicht beklagen.« Er durchquerte die Felsenkammer, packte Gwen am Handgelenk und zerrte sie hinter sich her.
    Gwen wollte sich das nur für eine Weile gefallen lassen, doch sobald sie die Höhle hinter sich hatten, war alles um sie herum dunkel. Er führte sie, indem er sich mit einer Hand an der

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