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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sich abgespielt, wie konnte er dann einen ganzen Monat verlieren?
    Die unnatürliche Erschöpfung, die ihn bei dem Lauf zum Loch übermannt hatte, erschien ihm mit einem Mal nicht mehr so sonderbar. Jemand hatte ihn in seiner eigenen Burg betäubt!
    Und dieser Jemand könnte wieder in diese Höhle kommen und ihn erneut in einen Tiefschlaf versetzen. Er schwor sich im Stillen, dass die Angreifer ihn nicht so leicht finden und gefangen nehmen würden.
    »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich das Mädchen zaghaft.
    Er schüttelte den Kopf, um die grimmigen Gedanken in die Schranken zu verweisen. »Komm«, warnte er sie vor und zog sie hinter sich her.
    Sie war so klein, dass er schneller vorwärts kommen würde, wenn er sie sich über die Schulter warf, aber er ahnte, dass sie sich mit aller Kraft gegen eine solche Behandlung wehren würde, und er hatte keine Lust, Zeit mit einem sinnlosen Streit zu vergeuden. Sie hatte zarte Knochen und war zierlich, aber widerspenstig und entschlossen wie eine hungrige Bärin. Zudem weckten ihre aufreizenden Kurven und die skandalöse Kleidung seine Lust.
    Er warf einen Blick über die Schulter. Wer auch immer sie sein mochte, wo auch immer sie herkam, sie war nicht in Begleitung eines Mannes, und das bedeutete, dass er sie mit zu sich nach Hause nehmen würde. Das Mädchen bereitete ihm Herzklopfen und brachte sein Blut zum Brodeln. Er hatte sofort heftig reagiert, als er die Augen aufgeschlagen und sie auf sich gespürt hatte. Schon nach der ersten Berührung wollte er sie auf keinen Fall wieder loslassen. Als seine Hände über ihre seidenweichen Beine gestrichen hatten, war in ihm die Vorstellung erwacht, dass sie vielleicht ihre gesamte Körperbehaarung entfernt hatte. Das würde er herausfinden, sobald seine Lage es ihm erlaubte.
    In den wilden Highlands von Schottland machte Besitz neun Zehntel der Gesetze aus, und Drustan MacKeltar verkörperte das letzte Zehntel: Drustan war der brehon, der Gesetzgeber. Er konnte den Stammbaum seines Clans bis zu den alten irischen Druiden der Tuatha de Danaan zurückverfolgen - was bereits Stoff für einen Bardengesang war. Niemand stellte seine Autorität infrage. Er war zum Herrschen geboren.
    »Woher kommst du, Engländerin?«
    »Mein Name ist Gwen Cassidy«, sagte sie schroff.
    Er wiederholte ihren Namen. »Ein guter Name; Cassidy ist irisch. Ich bin Drustan MacKeltar. Laird der Keltar. Mein Volk war vor vielen Jahrhunderten in Irland ansässig, bevor wir diese Highlands zu unserer Heimat machten. Weißt du etwas von meinem Clan?«
    Warum hatte man ihn entführt? Und wieso wurde er nicht getötet, als man ihn handlungsunfähig gemacht hatte? Wie hatte der Vater die Nachricht von seinem Verschwinden aufgenommen? Dann kam ihm ein noch schlimmerer Gedanke: War sein Vater noch am Leben und unverletzt?
    Angst um seinen Vater hielt sein Herz umklammert, und er wiederholte ungeduldig seine Frage.
    »Ich habe nie etwas von Ihrem CI... von Ihrer Familie gehört.«
    »Dann bist du erst kürzlich über die Grenze gekommen. Wie bist du hierher gelangt?«
    »Ich bin im Urlaub.«
    »Im was?«
    »Urlaub. Ich besuche dieses Land«, erläuterte sie.
    »Hast du einen Clan in Schottland?«
    »Nein.«
    »Wen besuchst du dann? Wer begleitet dich?« Frauen reisten nicht ohne Eskorte und ohne Begleitung von Verwandten, und ganz gewiss nicht in einer solchen Kleidung. Sie hatte sich zwar einen blauen Stoff um die Taille geknotet, als sie die große Höhle verlassen hatten, aber der verdeckte ihre schockierende Unterwäsche keineswegs. Diese Frau hatte offenbar überhaupt kein Schamgefühl.
    »Niemand. Ich bin schließlich erwachsen und komme sehr gut allein zurecht.«
    Das klang trotzig. »Ist aus deinem Clan niemand mehr am Leben, Mädchen?«, fragte er sanfter. Vielleicht hatte man ihre Familie massakriert, und sie stellte notgedrungen ihren Körper zur Schau, in der Hoffnung, einen Beschützer zu finden. Sie bewies denselben M ut wie ein verwaistes Wolfsjun ges, das wild und hungrig jede Hand biss, auch wenn sie ihm Futter anbot.
    Sie funkelte ihn an. »Meine Eltern sind tot.«
    »O Mädchen, das tut mir Leid.«
    »Sollten Sie sich nicht lieber anstrengen und einen Weg ins Freie suchen?«, wechselte sie rasch das Thema.
    Er fand diese Zähigkeit bei einem so winzigen und offensichtlich hilflosen Geschöpf rührend. Es war kaum zu übersehen, dass es ihr schwer fiel, über den Verlust ihres Clans zu sprechen, und er war weit davon entfernt, auf eine für

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