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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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kurzem Zögern schien ihm ihre Erklärung einzuleuchten. »Wenn du nicht hier bist, um meine Aufmerksamkeit zu wecken, wieso bist du dann so schamlos gekleidet?«, fragte er tonlos.
    »Vielleicht weil es draußen heiß ist?«, gab sie zurück und zupfte verlegen am Saum ihrer Khaki-Shorts. So kurz war sie nun auch wieder nicht. »Sie haben ja auch nicht gerade viel an.«
    »Für einen Mann ist das ganz natürlich. Aber für eine Frau ist es nicht natürlich, das Unterkleid in der Taille abzuschneiden und das Gewand abzulegen. Jeder Mann würde das Gleiche vermuten wie ich. Du bist spärlich bekleidet und hast in sehr eindeutiger Weise auf meinen Lenden gesessen. Wenn ein Mann erwacht, dauert es einige Augenblicke, bis er klar denken kann.«
    »Und in Ihrem Fall hat es etliche Jahre, vielleicht ein Leben lang gedauert, bis sich durchschnittliche Intelligenz Bahn brechen konnte«, sagte sie schneidend. Unterkleid ? Gewand ?
    Er schnaubte und schüttelte wieder den Kopf - heftig genug, damit sie vom bloßen Anblick Kopfschmerzen bekam. »Wo bin ich?«, wollte er wissen.
    »In einer Höhle«, brummte sie unmutig. Zuerst hatte er versucht, sie zum Sex zu verführen, dann machte er ihre Klamotten schlecht, und jetzt unterstellte er ihr, sie hätte ihm etwas angetan. »Und Sie sollten sich bei mir entschuldigen.«
    Er zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Dafür, dass ich, als eine halb angezogene Frau auf mir lag, dachte, sie will mir zu Gefallen sein? Wohl kaum. Und ich bin nicht so töricht«, schalt er sie. »Ich sehe selbst, dass ich in einer Höhle bin. In welchem Teil von Schottland befindet sich diese Höhle?«
    »In der Nähe vom Loch Ness. Bei Inverness«, sagte sie und wich ein paar Schritte von ihm zurück.
    Er atmete erleichtert auf. »Bei Amergin, das ist kein allzu großer Umstand. Ich bin nur ein paar Tagesmärsche, ein paar Leagues von zu Hause fort.«
    Amergin ? Tagesmärsche ? Leagues? Wer hatte diesem Mann Englisch beigebracht? Sein Akzent war so ausgeprägt, dass Gwen sehr genau zuhören musste, um ihn zu verstehen, und selbst dann ergab nicht alles Sinn. War dieser Prachtkerl in einem abgelegenen Highland-Dorf aufgewachsen, in dem die Zeit still stand, zwanzig Jahre alte Autos benutzt und die alten Bräuche und die von den Ahnen überlieferte Sprache noch gepflegt wurden?
    Er schwieg lange Zeit, und Gwen fragte sich, ob er verletzt war und sich in der Höhle ausgeruht hatte. Vielleicht hatte er sich den Kopf angeschlagen; diesen Körperteil hatte sie nicht untersucht. So gut wie der einzige Teil, den du außer Acht gelassen hast, dachte sie. Ihre Miene verdüsterte sich. Sie fühlte sich bedroht, so ganz allein in dieser Höhle mit dem finsteren, sexuell aufreizenden Mann, der so viel Platz für sich beanspruchte und mehr als nur die gerechte Hälfte
    Sauerstoff verbrauchte. Seine geistige Verwirrung steigerte ihr Unbehagen noch.
    »Warum zeigen Sie mir nicht den Weg hinaus? Dann könnten wir uns im Freien weiter unterhalten«, schlug sie vor. Vielleicht war er im hellen Tageslicht weniger attraktiv. Möglicherweise erschien er ihr nur in dieser Enge und Düsternis so groß und Schwindel erregend männlich.
    »Schwörst du, dass du nichts davon weißt, wie ich hierher gekommen bin? Dass du nichts damit zu tun hast?«
    Sie hob die Hände, um mit dieser Geste zu sagen: Sehen Sie mich kleine Person an, und dann schauen Sie sich selbst an.
    »Ja, das ist unwahrscheinlich«, stimmte er ihrem wortlosen Einwand zu. »Viel ist an dir nicht dran.«
    Sie würdigte diese Bemerkung keiner Antwort. Als er sich von der Steinplatte erhob, merkte sie, dass er nicht, wie sie ursprünglich angenommen hatte, unmodisch lange karierte Shorts wie einige ihrer betagten Reisegenossen trug, sondern eine Art großes Tuch um sich drapiert hatte, das in der Taille gegürtet war. Es reichte ihm bis zu den Knien, und die Füße und Waden steckten in weichen Stiefeln. Sie legte den Kopf in den Nacken, um zu ihm aufzusehen. Erschrocken, weil er sie so weit überragte, platzte sie heraus: »Wie groß sind Sie?« Sie hätte sich selbst in den Hintern treten mögen, weil diese Frage so ehrfürchtig geklungen hatte. Neben ihm würden fast alle Menschen wie Winzlinge wirken. Es war unmöglich, von seiner kraftvollen Statur unbeeindruckt zu bleiben.
    Er zuckte die Achseln. »Größer als die Feuerstelle.«
    »Die ... Feuerstelle?«
    Bisher hatte er seine Umgebung eingehend betrachtet, jetzt sah er Gwen an. »Die Feuerstelle in der

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