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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Wand des Tunnels entlangtastete. Mit der anderen hielt er Gwen fest, und sie fürchtete, sie könnten in eine weitere Spalte stürzen. »Kennen Sie diese Höhle?«, wollte sie wissen. Die Finsternis war so dicht, dass sie glaubte, zu ersticken. Sie brauchte Licht, und zwar sofort.
    »Nein, und wenn du die Wahrheit gesagt hast und durch die Öffnung gefallen bist, kennst du sie auch nicht«, rief er ihr ins Gedächtnis. »Hast du einen anderen Vorschlag?«
    »Ja.« Sie ruckte an seiner Hand. »Wenn Sie einen Moment stehen bleiben, könnte ich helfen.«
    »Hast du Feuer, damit wir den Weg beleuchten können, kleine Engländerin? Denn das hätten wir nötig.«
    Seine Stimme hatte einen belustigten Unterton, der sie ärgerte. Er hatte sie taxiert und für nutzlos befunden, das machte sie erst recht sauer. Und warum nannte er sie eine Engländerin? Waren Amerikaner und Engländer für die Schotten ein und dasselbe? Sie hatte einen Hauch von englischem Akzent, da ihre Mutter in England aufgewachsen und in die Schule gegangen war, aber dieser Akzent war nicht sehr stark. »Ja, habe ich«, gab sie schnippisch zurück.
    Er blieb so abrupt stehen, dass sie gegen ihn prallte und mit der Wange an den Stiel der Axt stieß. Sie konnte zwar nichts sehen, aber sie spürte, dass er sich zu ihr umdrehte - sie roch den männlich-würzigen Duft seiner Haut, und plötzlich lagen seine Hände auf ihren Schultern.
    »Wo hast du Feuer? Hier?« Er fuhr mit den Fingern durch ihr langes Haar. »Oder vielleicht doch hier.« Seine Hand strich ihr über die Lippen, und hätte sie den Mund nicht zu- gepresst, er hätte ihr eine Fingerspitze zwischen die Lippen geschoben. Dieser Kerl war schlichtweg unverschämt - er dachte nur an das eine und war so versessen darauf, sie zu verführen, dass sie um ihre Entschlossenheit fürchten musste. »Ah, hier«, hauchte er, strich über ihr Hinterteil und zog sie an sich. Er war noch immer erregt. Unglaublich, dachte sie benommen. Er lachte heiser und selbstsicher. »Ich zweifle nicht daran, dass du Feuer hast, aber das hilft uns nicht, aus dieser Höhle zu entkommen. Auch wenn es die Umgebung sicherlich weitaus liebenswerter macht.«
    Oh, das ist eindeutig Hohn. Sie befreite sich von seinen Händen, die sich alle Freiheiten herausnahmen. »Sie sind sehr arrogant. Haben die vielen Steroide Ihre Gehirnzellen aufgefressen?«
    Er stutzte, und es machte sie nervös, dass er ihr nicht antwortete. Sie konnte ihn nicht sehen und fragte sich, was wohl in seinem Kopf vorging. Plante er einen neuen Angriff? Schließlich sagte er nachdenklich: »Ich verstehe deine Frage nicht, Mädchen.«
    »Vergessen Sie’s. Lassen Sie einfach die Finger von mir, damit ich etwas aus meinem Rucksack holen kann«, sagte sie hölzern. Sie nahm den Rucksack von den Schultern und drückte ihn an seine Brust. »Halten Sie das mal kurz.« Sie hatte sich zwar bereitwillig von ihren Zigaretten getrennt, aber ein intaktes Feuerzeug wegzuwerfen war ihr wie eine Verschwendung erschienen. Außerdem hatte sie schon mehrmals mit dem Rauchen aufgehört, und wenn sie dann wieder anfing, war sie jedes Mal gezwungen, ein neues Feuerzeug zu kaufen. Sie kramte in den Außentaschen und atmete erleichtert auf, als sie auf das silberne Bic stieß. Sie drückte auf den Kopf. Der Mann brüllte und machte einen Satz rückwärts. Seine Augen, in denen gezügelte Sinnlichkeit glitzerte, wurden weit vor Staunen.
    »Du hast wirklich Feuer ...«
    »Ich habe ein Feuerzeug«, fiel sie ihm ins Wort. »Aber ich rauche nicht«, setzte sie eilends hinzu, weil sie nicht in der Stimmung war, sich von einem Mann, der offensichtlich sportlich veranlagt war, Vorhaltungen machen zu lassen. Sie hatte vor zwei Jahren während ihrer großen Rebellion mit dem Rauchen begonnen - als ihre Eltern sich von ihr abgewandt und kein Wort mehr mit ihr geredet hatten - und war süchtig geworden. Jetzt hatte sie zum dritten Mal damit auf- gehört, und, bei Gott, diesmal würde sie konsequent sein.
    Er nahm das Feuerzeug und schien es von da an als seinen Besitz anzusehen. Sie stand neben ihm, als die Flamme erlosch. Sie hatte das Gefühl, dass er alles andere auch wie selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen würde - für ihn war alles sein Eigentum, sobald er nur die starke, sehnige Hand darauf gelegt hatte.
    Sie war überrascht, dass er einige Zeit an dem Feuerzeug herumfummelte, bevor es ihm gelang, auf den kleinen Kopf zu drücken. Wieso wusste er nicht, wie ein einfaches

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