Die Liebe eines Klon
sie einfach vor die Tür. Pete war für ihn nicht mehr von Nutzen und sicher nicht so dumm sein Leben zu riskieren und irgendjemandem von all dem hier zu erzählen. Ja, da war sie wieder die optimistische Lisa, allerdings kam sie seit ihrer Ankunft hier nur sehr selten zum Vorschein. Denn die Pessimistin Lisa war sofort wieder zur Stelle. Garden würde sie nicht so einfach gehen lassen. Sein Risiko war zu groß. Und was wollte Pete der Welt da draußen sagen, woher er kam! Er war doch tot. Und seiner Mutter? Die Pessimistin siegte. Sie stand am Fenster und sah in den Park hinunter, der sich immer mehr mit Patienten füllte. Es war ein herrlicher Herbstmorgen. Nachdem der Wind den Nebel weggepustet hatte, schien die Sonne ungehindert auf die verschieden farbigen Blätter des Waldes Einfach wundervoll. Normalerweise würde sie sich im Moment nichts sehnlicher wünschen, als dort unten durch den Wald zu spazieren. Aber heute war Alles anders. Und wenn sie sagte Alles, so meinte sie auch Alles. Selbst ihre Gefühle Pete gegenüber waren anders. Jetzt wo sie begriff wer die ganze Zeit um sie war, das es Pete war, der so war, wie sie nie geahnt hatte, das er hätte sein können. So rücksichtsvoll, so verantwortungsvoll. Sicher, es war seine Schuld, dass sie hier war. Aber es war auch seine beste Entscheidung seit Jahren, wie sie heute fand. Langsam durchschritt sie ihr Zimmer. Was konnte sie nur tun? War es möglich, dass Pete nicht zu ihr kommen konnte? Was, wenn Garden ihn ebenfalls eingesperrt hatte, oder schlimmeres? Pete sprach immer von Gefahr, doch er wollte sie Beide rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wo war er? Die Stunden vergingen in endloser Grübelei. Eine fremde Schwester brachte ihr das Mittagessen auf ihr Zimmer. Sie war ebenfalls recht jung und hübsch, doch mit Regine konnte sie nicht konkurrieren. Aufgeregt stürmte Lisa auf sie zu. „Können sie mir sagen wo Schwester Regine ist, oder Pete, - nein ich meine Adam?” Die Schwester stellte das Tablett auf den kleinen Tisch am Fenster. „Nein, das tut mir sehr leid, ich habe nur meine Anweisung mich heute um sie zu kümmern.” Als sie sich zum Gehen umwand, hielt Lisa sie am Arm zurück. „Ich möchte mit Prof. Dr. Garden sprechen, noch heute, würden sie ihm das bitte ausrichten?” „Selbstverständlich!” Etwas verunsichert sah sie auf Lisas Hand, die noch immer ihren Arm festhielt, hinab. Lisa ließ sie sogleich los. Sofort verschwand die Schwester leise durch die Tür. Jetzt fühlte sie sich schon etwas besser. Sie hatte etwas unternommen. Welchen Plan Pete und Regine auch für ihre Flucht im Auge hatten. Er musste gescheitert sein, sonst wäre er längst bei ihr. Nach dem Mittagessen, was sie bis auf einen Kräutertee, unberührt stehen ließ, fiel sie in einen tiefen Schlaf. Sie hatte einen wirren Traum, von Gräbern, Gesichtern auf den Marmorsteinen, die ihr zulächelten, sie erkannte Gardens, Regines, dann Pete, nein Adam, oder doch Pete? Er lächelte nicht. Dann sah sie eine endlose Reihe von Steinen. Nein es waren Regale, mit Aktenordnern. Ein seltsames orange schimmerndes Licht hüllte sie ein. Ein Ordner fiel und fiel, bis er geöffnet auf dem Boden landete. Ein Foto mit einem weiteren Gesicht wurde sichtbar. Es war ihr Eigenes, es weinte.
Kapitel 47: Garden und Lisa
Wie aus weiter Ferne, drang ein Klopfen zu ihr vor, was immer lauter wurde. Bis sie richtig wach war und begriffen hatte, dass es an ihrer Tür klopfte, mussten einige Minuten vergangen sein. „Hallo, sind sie wach? Ich habe eine Nachricht für sie!” Das Klopfen war nun fast ein Donnern. Lisa rieb sich die Schläfen und rappelte sich hoch. Als sich die Tür öffnete, sah sie die Schwester verdutzt an. „Sie haben aber einen festen Schlaf, ich versuchte es schon einmal, vor einer halben Stunde, sie zu wecken. Ich hatte schon Angst es könnte ihnen etwas passiert sein!” Wie sie nur darauf kam? Es war ihr etwas passiert. Dieser Schlaf war unnatürlich tief gewesen und Lisa fühlte sich, als hätte sie einen Kater. „Sie sagten etwas von einer Nachricht?” Lisa nahm einen kleinen Briefumschlag in Empfang. Sauber und ordentlich geschrieben, stand ihr Namen darauf. Die Schwester verabschiedete sich und Lisa setzte sich an den Tisch um den Brief zu öffnen. Kein Absender! „Hiermit möchte ich Sie für heute Nachmittag, 16.00Uhr, zu mir zum Tee einladen” Mit freundlichen Grüßen, Prof. Dr. Garden. Er hatte keine persönliche Anrede geführt. Warum nicht? Leider
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