Die Liebe eines Klon
kannte sie sich in Psychologie nicht so gut aus, aber es gab bestimmt eine Erklärung dafür. Einerseits war Lisa zufrieden, dass Garden ihren Wunsch akzeptierte und erfüllen wollte, andererseits was sie enttäuscht, dass es keine Nachricht von Pete war. Sie wäre am liebsten zu Petes Zimmer gelaufen, vielleicht war er ebenso eingeschlossen wie sie, seit heute Morgen? Nein, das würde ihn nicht hindern zu ihr zu kommen, wie er ihr ja bereits gezeigt hatte, allerdings war es jetzt taghell, und er konnte schwerlich für jedermann sichtbar über die Balkone klettern. Als sie auf die Uhr sah, merkte sie, dass ihr Mittagsschlaf fast drei Stunden gedauert haben musste. Dabei hatte sie, noch bevor das Essen kam, keinerlei Müdigkeit verspürt, ganz im Gegenteil. Schnell zog sie sich um. Sie holte ihr schwarzes Baumwollkleid aus dem Schrank. Es war zwar kurzärmlig und eigentlich zu dünn, aber sie fühlte sich selbstsicherer, wenn sie ihre eigene Kleidung trug. Und mit dem Häkeljäckchen fror sie auch nicht mehr so stark. Kurz nachdem sie fertig war, klopfte es erneut. Vor der Tür stand die Schwester, sie begleitete sie durch die Flure. Natürlich, wie konnte sie auch annehmen alleine zu Garden gehen zu dürfen, abgesehen davon, dass sie den Weg in sein Büro ohnehin nicht wiedergefunden hätte. Allerdings führte sie die Schwester nicht zu Gardens Büro. Sie brachte Lisa zu seiner Privatwohnung. Max öffnete ihr die Tür, sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung. Es war sein Gesicht, das sie durch das Fenster der kleinen Kapelle anstarrte. Mit Schaudern dachte sie daran zurück. Doch das war der Tag, an dem sie Pete wiederfand, oder besser gesagt, er fand sie. Garden kam mit großen Schritten auf sie zu und schüttelte ihr kräftig die Hand. „Es freut mich, das wir heute Zeit finden konnten, etwas zu besprechen, was mir schon ein paar Tage auf der Seele lag, und ihnen sicherlich auch?” Seine freundschaftlich, verständnisvollen Blicke störten Lisa ebenso, wie der mit Kuchen und Gebäck überfüllte Esszimmertisch. „Bitte nehmen sie doch Platz!” Er führte sie, man könnte fast sagen, galant zu einem Platz, ihm gegenüber. Lisa hatte sich vorgenommen äußerst vorsichtig zu sein, mit dem was sie sagte. Sie wollte ihn durch Fragen zum Reden ermuntern, um so von ihm zu erfahren, was er vorhatte. Doch das war nicht nötig. „Wie bereits erwähnt, hatte ich schon in den letzten Tagen oft an sie gedacht. Ihre Arbeit bei uns neigt sich nun leider dem Ende zu. Sie haben uns sehr bei Adams letzten schwierigen Experimenten geholfen, nein, mehr noch. Wir haben es ihnen zu verdanken, dass er nun endlich der ist, der er sein sollte. Ich möchte mich, auch im Namen meiner Mitarbeiter, und Mitarbeiterinnen, ganz herzlich für ihre Mithilfe bedanken!” Er verharrte mit einem breiten Grinsen, über sein leicht gerötetes Gesicht. Als wollte er Lisa Gelegenheit geben nachzudenken, oder die Fragen zu stellen, die er von ihr erwartete. Lisa zuckte je zusammen, als er seinen Namen nannte. Doch danach rührte sie sich nicht. Es brauste in ihrem Kopf. Was redete er da? Regine wollte doch dafür sorgen, dass Garden ihr Treffen mit Pete beobachten würde. Er wusste sicherlich von ihrem Ausbruch letzte Nacht. Er wusste des Adam nicht Adam war, die ganzen letzten Monate nicht mehr existierte. Worauf wollte er hinaus? Garden räusperte sich, als von Lisas Seite keine Reaktion kam. „Ich hatte heute früh bereits ein ausgiebiges Gespräch mit Adam!” „Sie hatten heute, ein Gespräch?” Vorsichtig vermied sie seinen Namen. „Ja, und wir sind nach einer recht produktiven Diskussion zu einem Ergebnis gelangt. Adam hat sich bereiterklärt, sich für unbestimmte Zeit weiterhin zur Verfügung zu halten und uns bei unserer Forschungsarbeit zu unterstützen.” „Aber das ist nicht möglich, das kann er nicht tun! Sie wissen dass Adam tot ist und Pete lebt! Er gehört nicht hier her, er muss nach Hause, er hat ein Leben außerhalb dieser Mauern, was er weiterleben muss!” Lisa war auf ihrem Stuhl ganz nach vorne gerutscht. „Da muss ich ihnen leider widersprechen, sein Leben, „Außerhalb dieser Mauern”, wie sie es nennen, gibt es schon lange nicht mehr. Und daran wird sich auch nichts ändern!” Er gab es also zu, dass sie über Pete sprachen, und, jetzt war es raus, er wollte Pete nicht gehen lassen, sie hatten es geahnt. Warum hatte sich Pete überhaupt auf ein Gespräch eingelassen, er wollte sie doch retten, er wollte ihre
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