Die Liebe eines Klon
du Lisa im Glauben lassen, du seiest Adam?” Pete ließ sich auf den Stuhl sinken. Seine Locken fielen ihm ins Gesicht, er sah auf die blankpolierte Mahagoniplatte, in der sich sein Gesicht spiegelte. „Adam!”, er vermisste seinen Freund. Als er noch lebte, hatte Pete die Rolle des großen Bruders übernommen, sich ihm immer überlegen gefühlt, doch ihn gleichzeitig auch beschützen wollen. Er hatte versagt und fühlte sich alles andere als stark. Adam hatte Mut bewiesen sich das Leben zu nehmen. Er hatte eine Entscheidung getroffen. Wollte nicht mehr benutzt werden. Kein Probestück in einer vielleicht endlosen Reihe von nachfolgenden Klonen sein. Und vielleicht wollte er auch Pete helfen von der Klinik, von Garden los zu kommen, wieder ein freies Leben zu führen und nicht sich ewig verantwortlich zu fühlen, für einen Menschen, den es eigentlich nicht gab und nie geben durfte. Er war stark genug sich für andere aufzugeben. Sein Verhalten war mehr als nur freundschaftlich, es war selbstlos, dafür bewunderte Pete ihn. „Ich wünschte ich wäre Adam!”- Er sagte dies ganz leise, doch Garden hatte es vernommen. „Du bist Pete, aber du bist auch Adam! Warum wolltet ihr mir nicht glauben. Ihr besitzt identische Gene. Alles was er ist, was er kann, das kannst auch du! Ihr lebtet in unterschiedlichen Lebensverhältnissen, Umgebungen. Ihr habt unterschiedliche Entscheidungen getroffen, treffen müssen. Aber ihr seid immer noch gleich. Du bist Adam, entscheide dich dafür so zu sein, wie er war, und du wirst so sein, das verspreche ich dir!- Es geht um Lisa, nicht wahr? Du hast Lisa einmal verlassen, ihr das Herz gebrochen, wie man so sagt, du hast Angst es könnte dir erneut passieren? Aber wieso dachtest du es wäre anders, wenn sie glauben würde du wärest Adam?” „Als Adam könnte sie mir Vertrauen entgegenbringen, was sie Pete vielleicht nie wieder entgegenbringen kann. - Doch es ist zu spät, sie weiß wer ich wirklich bin, ihr Auftritt letzte Nacht war keineswegs gespielt!” „Sie weiß Garnichts!” Garden erhob sich, und ging zu Pete hinüber. Er setzte sich seitlich auf die edle Tischplatte, wie auf eine Steinmauer im Garten. „Siehe mich an Pete!” Er wartete bis Pete den Kopf hob. „Wir kennen uns jetzt so lange. Ich habe dir dein Leben zurückgegeben und du hast mir dafür Adam geschenkt. Wir sind quitt. Mit Adams Entscheidung konnte niemand rechnen. Doch ich werde nicht aufgeben. Ich werde Klone erzeugen und verkaufen, das ist wahr. Und niemand wird mich daran hindern, weil es niemand erfahren wird, dafür werde ich sorgen! Du weißt, dass ich es ernst meine! Wenn du dein Spiel für mich und vor meine Patienten weiterspielst verspreche ich dir, werde ich Lisa kein Haar krümmen. Sie wird vor mir sicher sein, solange sie kein Wort über mein Klon-Projekt verliert. Sollte sie es dennoch tun, wird sie den kommenden Tag nicht erleben!” Pete biss sich auf die Unterlippe. Seine Hände ballten sich unter dem Tisch zu Fäusten. Was konnte er tun? Garden hatte ebenfalls seine Karten offen dargelegt. Zwei Männer sahen einander in die Augen und wussten was sie voneinander zu erwarten hatten. Pete war in der schwächeren Position, wie er glaubte. Doch Garden war sich darüber im Klaren, dass er seine Kunden überzeugen musste. Und dies konnte er zurzeit nur mit Adam und Pete. Er hatte sämtliche Unterlagen, Beweise zu Verfügung, die gesamten ärztlichen Aufzeichnungen, von Jahren. Erst wenn er einen Nachfolger soweit vorbereitet hatte, das er Pete ersetzen konnte, würde er sich von Pete trennen, endgültig. „Was sagst du? Ist das ein Deal? Du wirst weiterhin Adam spielen, der sich zu Pete entwickelt hat, du wirst nichts entbehren müssen, es wird dir wie gehabt, gut gehen. Ich denke das ist eine aussichtsreiche Zukunftsperspektive! Ganz im Gegenteil zu dem, was du außerhalb unserer Klinik zu erwarten hast, und du wirst lernen so zu sein, wie du es sein möchtest.” „Sie werden Lisa in Ruhe lassen, ihr wird nichts geschehen?” „Du hast mein Wort, ich verspreche es, in Adams Gedenken.” Pete wollte ihm glauben, musste ihm glauben, er hatte keine Wahl. „Aber ich muss etwas tun, sonst werde ich hier verrückt. Was kann ich tun, jedenfalls kann ich nicht, wie Adam, Peters bei seiner Arbeit unterstützen.” „Du denkst immer noch nicht weit genug. Natürlich könntest du das, wenn du willst! Allerdings kannst du auch ganz offen das tun, was du immer getan hast. Adam ist Pete, deine
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