Die Liebe eines Klon
Pete. Nach all den Jahren, die er hier verbracht hatte, war heute der erste Tag, an dem er sich ernsthaft überlegte von hier fortzugehen. Suchend sah er sich im Zimmer um. Es gab nichts, aber auch gar nichts Persönliches von Adam. Selbst die Bücher waren aus der Klinikbücherei, ebenso die CDs. Er ging ins Bad. Als er sein Gesicht im Spiegel betrachtete sah er die Tränen, und er sah einen Mann, den er nicht kannte. Es wurde Zeit sein Leben zu ändern. Erschöpft ließ er sich auf einem Badhocker nieder, der gefährlich unter seiner Last knarrte. Beide Hände vors Gesicht geschlagen, die Ellenbogen auf die Knie gestützt versank er in Trauer und Hoffnungslosigkeit. Er hatte so gehofft, Adam würde eines Tages ein eigenständiges Leben führen können. Dann, wenn diese Testreihe endlich beendet sein würde. Es sollte doch gar nicht mehr lange dauern. Wieso konnte er nicht mehr warten? Es nicht mehr aushalten? Warum waren sie sich nicht näher gekommen? Warum hatte er kein Vertrauen zu ihm aufbauen können? Max kannte die Antworten, er war nur der Aufpasser! Und selbst seinem Freund Pete hatte er nichts von seinem Plan erzählt, er wollte nicht gerettet werden! Doch auch diese Erkenntnis konnte ihn nicht trösten.
Kapitel 50: Pete und Lisa
Als sie eine Weile schweigend im Zimmer standen, holte Pete tief Luft und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Lisa tat es ihm gleich. „Wie kann Max Adams Vater sein? Er hatte deine Gene?” Verunsichert schüttelte Pete seinen Kopf. Ich hätte nie gedacht, dass Garden so skrupellos sein könnte. Er hätte Samen eines Unbekannten nehmen können. Schließlich wurden die Erbanlagen komplett ausgetauscht. Nichts von Max ist in Adam vorhanden. Aber er musste persönliche Bindungen schaffen. Wer weiß wozu er sie später nutzen konnte. Ein gerissener Hund. Niemand anderes wäre ein Leben lang hiergeblieben, um auf Adam aufzupassen, nur sein eigener Vater nahm all das auf sich.” Pete fuhr sich mit beiden Händen durch seine Haare. „Und Adam hat nun nie wieder die Möglichkeit es zu erfahren. Ich glaube er hätte sich gefreut. Vielleicht wäre genau das der Halt gewesen, den er gebraucht hätte um es nicht zu tun!” Langsam kam Lisa zu ihm herüber und setzte sich auf seinen Schoß. Er legte seinen Kopf gegen ihre Brust und sie hielten einander fest, als würde es unausweichlich sein, das dies nicht der letzte Sturm war, der über ihre Köpfe hinweg ziehen würde. Sie konnten nur hoffen, dass sie stark genug sein würden, ihn zu überstehen.
„Wie soll es nun weitergehen? Ich habe den ganzen Tag auf dich gewartet. Wir wollten doch weg von hier!?” Als sie seine traurigen Augen sah wusste sie, dass etwas passiert sein musste, was nicht in seiner Hand lag. „Es ist anders gekommen, als wir geplant hatten. Ich werde hierbleiben, aber du darfst nach Hause fahren!” Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er sie an. „Ist das nicht wundervoll, du wirst endlich all dem hier entkommen. Du wirst wieder frei sein!” „Ich verlasse dich nicht, ich bleibe bei dir, Niemand wird uns trennen, niemals wieder!” Tränen rannen über ihr Gesicht. Die starke Anspannung des Tages brach über ihr zusammen. „Was redest du da? Du musst gehen, du musst diesen Ort verlassen, für immer, das ist alles was ich will!” Pete nahm ihr Gesicht in beide Hände und hielt es vor seins. „Ich liebe dich, ich habe dich immer geliebt und werde es immer tun, aber ich bitte dich geh von hier fort!” Pete meinte es ernst, das spürte sie, doch sie konnte ihm seinen Wunsch nicht erfüllen. „Ich möchte dass du Garden alles unterschreibst was er verlangt, und dass du dich an deine Schweigepflicht hältst, so kannst du mir am meisten helfen. Und ich verspreche dir, dass wir uns wiedersehen werden, vielleicht schon in ein paar Monaten.” Das war gelogen, doch er musste ihr Hoffnung geben. Es war genau das eingetreten, wovor er Angst hatte. Er hatte es gewusst, aber er konnte es nicht abwenden. Garden hatte ihn in der Hand, und wenn er ihn nicht mit Lisa erpressen würde, dann vielleicht mit seiner Mutter, ihm war alles zuzutrauen. „Wieso kannst du nicht mit mir kommen, was hat Garden dir angedroht, wieso können wir nicht fliehen?” „Das ist unwichtig, ich habe keine andere Wahl, es ist hoffnungslos!” Er drückte sie fest an sich, damit sie seine Tränen nicht sah. Max sah sie, er stand schon eine Weile in dem Türrahmen und wusste nicht was er tun sollte. Als er die Beiden so dasitzen sah, wie zwei
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