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Die lieben Patienten!

Die lieben Patienten!

Titel: Die lieben Patienten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Tibber
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sind die üblichen Symptome eines erwachsen werdenden jungen Mannes, die jedoch meistens im Alter von achtzehn bis fünfundzwanzig in Erscheinung treten.«
    »Ich habe schon den ganzen Cecil und Price durchstudiert«, stöhnte Faraday und zeigte auf die beiden bestbekannten medizinischen Lehrbücher, »aber ich habe nichts gefunden, was wirklich passen würde.«
    »Das überrascht mich nicht«, schmunzelte ich. »Du hast ein bei Männern sehr häufiges Leiden, du bist verliebt!«
    »Verliebt?«
    »In Caroline. Es paßt alles ganz genau, das Datum des Beginns...«
    »In Caroline?«
    »Jawohl, Caroline.«
    »Komisch, daß du sie erwähnst.«
    »Warum komisch?«
    »Nun, ich vergaß noch etwas zu berichten, aber immer, wenn ich meine Notizen für die Zeitungen durchlese, die ich beim Treffen in der nächsten Woche vorzeigen soll, kann ich kein Wort sehen. Und weißt du, warum?«-»Nein.«
    »Weil ich auf allen Seiten nichts weiter als Carolines Gesicht sehe, ihre Augen, ihren Mund, ihr Lächeln.«
    »Sind das die Notizen, die sie für dich getippt hat?«
    »Ja, aber...«
    »Mein lieber Freund«, unterbrach ich ihn. »Du kannst von Glück sagen, daß dein Leiden zwar ernst, aber nicht unheilbar ist. Die Behandlung ist sehr einfach. Penny«, fragte ich, »wo ist deine Kusine Caroline?«
    »Weg. Schnipp-schnapp!« schrie sie und warf ihre Zange zu Boden.
    »Sie will ihre Fahrkarte kaufen«, erläuterte Peter.
    »Sie fährt wieder nach Ermerika«, fügte Penny hinzu. »Sie sreibt mir ’ne Postkarte.«
    »So, jetzt bleib einmal still in dem Sessel da«, befahl ich Faraday, »und rühr dich nicht.«
    »Etwa eine kleine Schocktherapie?« vermutete Faraday.
    »Ruhig jetzt, mach dir keine Sorgen. Ich bin gleich zurück.«
    In der Küche sah Caroline, die gerade hereingekommen war, Sylvia beim Teebereiten zu.
    »Ach, Dok«, seufzte sie, als sie mich sah, »es tut mir ja so leid.«
    »Wieso, was?«
    »Die Erbschaft. Keinen Pfennig! Sylvia hat es mir gerade erzählt. Die schöne Baumblüte und das hübsche Haus!«
    »Wir werden’s überleben«, sagte ich. »Übrigens, Caroline?«
    »Ja?«
    Ich blickte wild in der Küche umher, und mein Blick fiel auf zwei Teller mit rosa Pudding, die Sylvia für die Kinder zurechtgestellt hatte. »Sei so lieb und bring die den Zwillingen ins Kaminzimmer!«
    »Aber, mein Lieber!« fuhr Sylvia dazwischen und blickte erstaunt auf Caroline, die dort in ihrem aparten marineblauen Kostüm stand, in jeder Hand einen Puddingteller, »du weißt doch, daß die Kinder das hier in der Küche essen.«
    Ich richtete mich zu meiner ganzen eindrucksvollen Größe auf. »Ich«, sagte ich mit Nachdruck, »bin der Herr im Haus. Caroline, den Pudding!«
    Eine halbe Stunde später schlichen wir uns ins Kaminzimmer.
    Faraday saß in dem Sessel, wo ich ihn verlassen hatte. Caroline saß neben ihm und blickte ihm tief in die Augen, Penny und Peter, die ihr Spiel vergessen hatten, saßen mit gekreuzten Beinen vor ihnen auf dem Boden, gebannt wie vor dem Fernsehapparat. Penny legte einen Finger auf ihre Lippen. »Sch!« flüsterte sie. »Daddy, sieh doch Kusine Caroline!«
    Kusine Caroline strich über Faradays Haar.
    »Nun«, fragte ich Faraday, »wie war meine Diagnose?«
    Er ließ Caroline nicht aus den Augen. »Treffend wie immer. Was empfiehlst du zur Behandlung?«
    »Genau das, was du da neben dir hast.«
    »Ist das eine dauerhafte Kur?«
    »Die einzige, die es, fürchte ich, für dieses Leiden gibt.«
    »Es ist die beste Medizin, die ich je gesehen habe«, bestätigte Faraday, ohne den Blick von Caroline zu wenden.
    »Kusine Caroline«, fragte Penny, »was wird auf der Ansichtskarte stehen?«
    »Hochzeitsglocken?« flüsterte Faraday Caroline mit fragend erhobenen Augenbrauen zu.
    »Darauf kannst du wetten.« Sie atmete tief auf und verbarg ihr Gesicht an seinem.
    Sylvia, einen Zwilling an jeder Hand, schlich sich wieder aus dem Zimmer hinaus. Und da auch ich meine Gegenwart hier für überflüssig hielt, folgte ich ihr in die Küche.
    »Himmel!« sagte Sylvia, als die Zwillinge am Tisch saßen. »Alles in allem - das war schon ein Tag!«
    Ich wußte, daß sie an das Gut dachte.
    »Ich kann nicht sagen, daß ich mich besonders ärgere«, versuchte ich es zu bagatellisieren. »Dann muß ich eben die Zeile in meinem Nachruf streichen: »unendlich betrauert von seinen Hühnern und Schweinern.«
    »Aber die Patienten werden bittere Tränen vergießen«, tröstete mich Sylvia.
    Die lieben Patienten!
    Ich dachte an Miss

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