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Die Liebenden von Leningrad

Die Liebenden von Leningrad

Titel: Die Liebenden von Leningrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paullina Simons
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blöden Nähkränzchen gehen. Das ist schrecklich.«
    »Ich bin ja in ein paar Stunden schon wieder da.« »Dann bin ich wieder froh.«
    »Ich finde, du bist auch dazu verpflichtet, froh zu sein.« »Ich bin hier in Lazarewo nur zu einem verpflichtet«, sagte Alexander und nahm sie in den Arm. »Nämlich, meine Frau zu lieben.«
    »Wie ist mein Englisch?«, fragte Tatiana Alexander auf Englisch.
    »Sehr gut«, erwiderte Alexander ebenfalls auf Englisch. Es war später Vormittag, und sie gingen mit zwei Eimern voller Blaubeeren am Fluss entlang. Alexander riss ein paar Pilze aus. »Tania, können wir die essen?«
    Sie nahm sie ihm aus der Hand und warf sie fort. »Ja, aber nur einmal«, erwiderte sie.
    Als Alexander lachte, sagte sie: »Ich werde dir beibringen, wie man Pilze sammelt, Shura. Du kannst sie nicht einfach ausreißen.«
    »Und ich muss dir noch mehr Englisch beibringen, Tania.« Auf Englisch fuhr Tatiana fort: »Das ist mein Ehemann, Alexander Barrington.«
    Ebenfalls auf Englisch erwiderte Alexander lächelnd: » Und das ist meine junge Frau, Tatiana Metanowa.« Er küsste sie auf den Scheitel und sagte auf Russisch: »Tatiana, und jetzt nenn mir die anderen Wörter, die ich dir beigebracht habe.«
    Sie wurde tiefrot. »Nein«, erwiderte sie auf Englisch, »ich werde sie nicht aussprechen.« »Bitte.«
    »Nein. Such Blaubeeren.«
    »Später vielleicht? Sagst du sie später?«, fragte er drängend. » Weder jetzt noch später«, erklärte sie und schlug die Augen nieder.
    Alexander zog sie an sich. »Aber ich bestehe darauf, dass du deine Englisch sprechende Zunge im Bett bei mir anwendest.« Tatiana erwiderte streng: »Es ist gut, dass ich nicht verstehe, was du sagst.«
    »Ich werde dir zeigen, was ich meine«, sagte Alexander und stellte seinen Eimer ab.
    »Später, später«, beschwichtigte sie ihn. » Und jetzt nimm deinen Eimer und sammle Blaubeeren.«
    »Na gut«, erwiderte er, ohne sie loszulassen. »Komm schon, Tania«, fuhr er auf Russisch fort. »Sag die anderen Wörter. Deine Schüchternheit erregt mich. Sag sie.« Atemlos entgegnete Tatiana: »Na gut. Nimm deinen Eimer und lass uns nach Hause gehen. Ich will Liebe mit dir üben.« Alexander lachte.
    »Liebe mit dir machen, Tania. Liebe machen.«

    Am nächsten Morgen standen sie früh auf, gingen schwimmen und fingen eine Forelle. Anschließend hockte sie sich vor den Ofen, um Alexander zu zeigen, wie er den Pfannkuchenteig machen musste. Er passte jedoch nicht auf. »Shura! Ich möchte dir nicht jeden Tag aufs Neue zeigen müssen, wie man Pfannkuchen macht! Willst du es denn nicht lernen?« »Ich bin ein Mann. Ich bin physisch nicht in der Lage, für mich selbst kochen zu lernen«, erwiderte er grinsend. »Aber du hast doch Eiscreme gemacht!«
    »Die war ja auch für dich. Ich sagte, für mich selbst zu kochen.«
    »Shura!«
    »Was ist?«
    »Du musst auf den Teig achten und nicht mich ansehen.« »Ich kann aber meine Augen nicht von dir abwenden«, sagte er leise, »weil ich es so erregend finde, wenn du für mich kochst. Und ich muss dich immerzu ansehen, weil ich gar keinen Hunger mehr auf Pfannkuchen habe.«
    »Dann sieh mich einfach nicht mehr an«, erwiderte Tatiana. »Was willst du denn machen, wenn du allein im Wald bist und Hunger bekommst?«
    »Dafür muss ich doch nicht lernen, Pfannkuchen zu backen! Im Wald kann ich Rinde, Beeren und Pilze essen.« »Bitte keine Pilze«, sagte Tatiana. »Passt du jetzt bitte auf?« Er blickte in die Schüssel. »Milch, Mehl, Zucker? Ist das alles? Darf ich dich jetzt wieder ansehen?«
    Mittags nahm Alexander die Forelle aus. Tatiana stand mit einer Schüssel voller Wasser neben ihm, um den geputzten Fisch entgegenzunehmen. Sie wollte Fischsuppe mit Kartoffeln kochen. Bewundernd sah sie Alexander zu, wie geschickt er mit seinem Armeemesser umging. »Solange du deinen Fang nicht selbst zubereiten musst, kannst du gar nicht verhungern, Shura«, stellte sie fest.
    »Wenn ich den Fisch selbst zubereiten müsste, würde ich ihn über einem Feuer braten.« »Alexander, du fischst, du errichtest Feuerstellen, du kämpfst, du hackst Holz. Gibt es eigentlich irgendetwas, was du nicht kannst?« Noch während Tatiana die Worte aussprach, errötete sie.
    »Das musst du mich gerade fragen.« Alexander gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. »Du bist einfach hinreißend«, flüsterte er. Sie räusperte sich und murmelte: »Ich sollte langsam aufhören, ständig rot zu werden.«
    »Bitte nicht. Übrigens: Es gibt

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