Die Liebesfalle
machen musste. Er wusste, wie die Wiedergutmachung auszusehen hatte; er musste sich dem, was zu tun war, stellen und es tun wie ein Mann.
Während er seinen Entschluss fasste, streichelte Celeste seinen diabolischen Schwanz. Sein Erektion stand so stramm vor Erwartung, als hätte er nicht erst letzte Nacht seinen Samen in sie ergossen wie ein jugendlicher in seine erste Frau.
In seiner Jugend hätte er es nie geschafft, sich so lange zurückzuhalten, denn wie alle jungen Männer war er der Meinung gewesen, dass das, was ihm recht war, ihr nur billig sein konnte. Heutzutage wusste er es besser und letzte Nacht, als er sich seinen elementarsten Bedürfnissen ausgeliefert hatte, war er fest entschlossen gewesen, Celeste alle Lust zu verschaffen, die eine Frau nur finden konnte. Wozu war es letztlich gut, der Versuchung nachzugeben, wenn man sich ihr nicht von ganzem Herzen ergab?
Als sie den Höhepunkt erreicht hatte, hatte sie natürlich versucht, sich dem zu entziehen – und ihm.
Das hatte ihn nicht überrascht. Er hatte sie zuvor im Wintergarten zu einem Höhepunkt gezwungen. Das war eine Lektion für ihn und seine tierische Natur gewesen, und für sie auch. Es fiel ihr schwer, sich damit abzufinden, dass ihr Körper ihren gesunden Menschenverstand verraten hatte. Obendrein hatte er sich ihrer Ekstase nicht angeschlossen, sondern sie gezwungen, sie allein zu erfahren.
Bei aller Offenheit und allen Liebesschwüren, sie war auf der Hut gewesen und war es immer noch. Sie wusste instinktiv, dass Hingabe für sie nicht das Hingeben ihres Körpers bedeutete, sondern das Annehmen der Lust, die Hingabe des Selbst.
Sie erkundete ihn mit einer leichten Berührung, wog seine Hoden in ihren Händen, entdeckte die Formen mit einem lakonischen: »Reizend!«
Heute, im Licht des Tages war sie von Neugier getrieben, aber sie verstand nichts. Sie dachte, die vergangene Nacht sei vielleicht ein Zufallstreffer gewesen oder sie habe nicht wirklich aufgeschrien und sich in seinen Armen gewunden, oder sie könne sich jetzt beherrschen.
Er wusste es besser. Sie würde wieder nachgeben, und mit jedem Mal würde sie erfahren, dass er ihr nicht wehtun, noch sie jemals verraten würde. Er würde sie mit jedem Höhepunkt lehren, ihm zu vertrauen.
Eine schwierige Aufgabe, aber eine, die er willig – nein eifrig – erfüllen würde.
Sie leckte an seiner Brustwarze, einmal, zweimal, dann hörte sie auf. Als er unter seinen Lidern hervor linste, sah er, dass sie mit gekräuselter Nase eines seiner gelockten Brusthaare von der Zunge nahm.
Er musste lachen. Hol sie der Teufel! Er dachte ernsthaft über Wiedergutmachung nach, und sie machte ihn sowohl seine Zurückhaltung als auch das Thema vergessen. Sie brachte ihn zum Lachen.
Als sie aufblickte, ertappte sie ihn dabei, wie er sie beobachtete. Sie fegte das Haar vom Polster und fragte ihn möglichst trocken: »Wie vermeiden Sie das?«
Das Sonnenlicht drang durch die Vorhänge und zeigte ihm eine zerwühlte Celeste: das Haar zerzaust, die Lippen geschwollen, stolz und nackt. Sie setzte sich auf ihre Fersen, ihre Haut leuchtete heller als die goldenen Rosen, die in ihren Töpfen blühten. »Es passiert ständig.«
»Aber nur mir«, sagte sie mürrisch.
Jetzt lachte er. Gott segne ihre Unschuld! »Mir auch.«
»Warum? Ich habe keine Haare auf der Brust.«
»Nein.« Er legte die Hände unter den Kopf. »Auf der Brust nicht.«
»Na gut, aber wo sonst sollten Sie … oh!« Sie schlug die Hände vor den Mund und starrte ihn mit riesigen, erschrockenen Augen an.
Er lächelte sie verrucht an – und das war eine weitere Veränderung, die sie in ihm bewirkt hatte. Er war nie irgendwie verrucht gewesen.
Schlimmer noch, es gefiel ihm.
Auch sie bemerkte, dass es ihm gefiel, denn sie nahm ihre Schultern zurück und faltete spröde die Hände im Schoß. Hochmütig sagte sie: »Sie können nicht ernst bleiben.«
Er setzte sich auf, das langsame Anspannen seiner Muskeln eine Absichtserklärung. Er war größer als sie, stärker als sie, erfahrener als sie.
Sie hatte keine Chance.
Was sie sofort bemerkte. »Nein«, sagte sie.
Er langte nach ihr.
Sie verlor keine Zeit. Sie verdrückte sich.
»Nein.« Sie klang etwas verzweifelter.
Er packte sie an der Taille. Er hob sie hoch – sie war federleicht – und trug sie zum Sofa.
»Nein, nein, nein!«
Aber sie kämpfte nicht wirklich. Sie kämpfte mehr mit einer Mischung aus Schreck und jungfräulicher Scham, die sie darauf beharren ließ
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