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Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Titel: Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elspeth Cooper
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rücklings zu Boden.
    »Gut gemacht«, sagte Sorchal und wischte sich mit dem Arm über die schwitzende Stirn.
    Gair schüttelte den Kopf. »Noch immer zu langsam.« Es verging zu viel Zeit zwischen Schlag und Gegenschlag – Zeit, in der sich alles ändern konnte. Ein Herzschlag war eine Ewigkeit zwischen zwei Schwerthieben. Er musste schneller sein. »Noch ein letztes Mal?«
    Sorchal seufzte. »Ein letztes Mal.«
    Keuchend rollte sich Arlin auf den Ellbogen und setzte sich auf. Sein schweißnasses weißes Hemd war über und über mit Staub bedeckt. Gair bot ihm eine Hand an. Der Tylaner sah sie düster an und verzog die Lippen.
    »Warum machst du das?« Er spuckte Staub aus und verfehlte Gairs nackte Füße nur knapp. »Warum bittest du mich jeden Tag hierher?«
    »Du bist der beste Schwertkämpfer im Kapitelhaus«, sagte Gair, der noch immer den Arm ausgestreckt hielt. Schließlich ergriff Arlin ihn, und Gair zog ihn auf die Beine. Er hob sein Schwert auf und wischte sich die Klinge an seinem weißen Hosenbein ab.
    »Du weißt, dass ich dich nicht mag, Leahner.«
    »Du musst mich nicht mögen. Du musst nur gegen mich kämpfen. Bereit?«
    »Immer«, knurrte Arlin.
    »Gütige Göttin, ich werde allmählich zu alt, um mit jemandem wie ihm die Klinge zu kreuzen.« Haral wischte sich mit dem Handtuch, das über seiner Schulter gelegen hatte, durch das Gesicht und sackte neben Alderan auf die Bank.
    Alderan grunzte, löste den Blick aber nicht vom Hof unter ihnen. Dort drangen drei Schwertkämpfer aufeinander ein, wirbelten herum, trennten sich, griffen erneut an. Sonnenlicht spiegelte sich in ihren Klingen, während in der stillen Luft Stahl auf Stahl prallte.
    »Wie lange heute?«, fragte er.
    »Ungefähr dreieinhalb Stunden. Etwa genauso lange wie gestern.«
    Und wie am Tag davor und am Tag davor – wie jeden Tag seit der Verbrennung der Toten. Sorgen nagten an Alderans Herz.
    »Bei ihm sieht es wie ein Tanz aus.«
    »Allerdings. Er ist zwar nicht der Beste, den ich je gesehen habe, aber er kommt dem sehr nahe. Wir sind keine Gegner für ihn.«
    »Er braucht Ruhe. Zeit zum Trauern.«
    »Vielleicht ist das seine Art von Trauerbewältigung.«
    »Vielleicht.« Ich wünschte, er würde weinen, heulen oder sich bewusstlos trinken. Etwas Menschliches tun, irgendetwas anderes, als sich so gnadenlos abzuschuften .
    Haral klopfte ihm auf die Schulter. »Wir alle finden unseren eigenen Weg, wenn wir einen großen Verlust erlitten haben, Alderan«, sagte er verdrießlich. »Du hattest deinen, und ich hatte meinen, als ich an der Reihe war. Und Gair hat seinen.«
    Er stand auf, und Alderan schaute zu dem stämmigen Syfrier empor.
    »Du weißt, was er da macht, nicht wahr?« Er macht sich selbst zu einer Waffe, er vervollkommnet sich, er schärft sich wie Stahl an Stein. Er macht sich zu einer Waffe mit nur einem einzigen Ziel .
    »Ja, ich weiß.«
    »Das ist gefährlich.«
    »Er ist jung, Alderan. Jung und verletzt.«
    »Das gefällt mir nicht.«
    »Er wird überleben.« Haral schirmte die Augen mit der Hand vor der Sonne ab, beobachtete den Leahner zwischen seinen Gegnern und murmelte: »Aber ich bedauere jeden, der von diesem Schwert getroffen wird.«
    »Er ist noch nicht vollständig geheilt. Savin wird ihn umbringen, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Das weißt du nicht mit Sicherheit. Du hast mir erzählt, was Gair mit dem Schild gemacht hat und wie er dem Feind entgegengetreten ist. Mach dir keine Sorgen, er ist diesem Bastard gewachsen.«
    Ich mache mir aber Sorgen, und zwar mehr, als ich mir nach der Geistplünderung um ihn gemacht habe .
    Als Haral wegging, wandte sich Alderan wieder dem Kampf in dem Hof unter ihm zu und gab sich seinen Sorgen hin.
    Der Kutscher half Tanith auf die gepflasterte Kaistraße und errötete unter seinem zerknitterten Fellhut wie ein Sonnenuntergang, als sie ihn auf die Wangen küsste. Er trieb seine Maulesel an und fuhr unter lautem Geklapper zurück nach Pencruik, während er ihr noch einmal über die Schulter zuwinkte. Sie winkte zurück, bis er außer Sichtweite war.
    Nun war es also vorbei. Ihr letzter Kontakt mit dem Kapitelhaus verschwand im geschäftigen Treiben des Hafens, und sie konnte ihre Abreise nicht länger hinausschieben. Sie hatte so lange wie möglich gewartet, doch die Morgenstern musste mit der Flut auslaufen, und dann musste Tanith an Bord sein. Schauerleute hasteten an ihr vorbei und trugen Ballen oder rollten Fässer zum Versorgungsschiff, das etwas weiter hinten am

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