Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
Vom Netzwerk:
ihrer Reaktion.«
    »Du solltest es ihnen erzählen«, ermunterte ich sie.
    »Ich weiß. Irgendwann tu ich das auch  … «
    Taylor beugte sich ein wenig vor und sagte mit einer weicheren, aufgeregten Stimme: »Es gibt da noch etwas, das ich kann. Willst du es sehen?«
    »Na klar.«
    Sie klopfte auf das Sofakissen neben ihr. »Komm her.«
    Ich rutschte näher, bis unsere Körper sich fast berührten. Ich fing an zu glucksen, hatte es aber zum Glück schnell wieder unter Kontrolle. »Das wird nicht wehtun, oder?«
    »Nein.« Sie lehnte sich weit zu mir rüber, bis wir uns berührten. »Jetzt denk an eine Zahl zwischen eins und einer Million.«
    »Eins und einer Million? Okay.« Ich dachte an die letzten vier Ziffern meiner Telefonnummer.
    »Denk einfach immer weiter an die Zahl.« Sie streckte ihren Arm aus und nahm meine Hand. Plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Du sollst an die Zahl denken, Dummkopf, nicht an mich.«
    »Was? Liest du etwa meine Gedanken?«, fragte ich scherzhaft. Man musste kein Gedankenleser sein, um zu wissen, was ich dachte – das schönste Mädchen der Welt hielt gerade meine Hand. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Zahl.
    »Dreitausendneunhundertneunundachtzig«, sagte sie.
    Ich sah sie erstaunt an. »Wie hast du das gemacht?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es Teil dieser Reset-Sache ist. Ich meine, es dreht sich alles um Elektrizität, oder? Unsere Gedanken sind doch eigentlich nur elektrische Funken, das heißt, wenn ich dich berühre, erscheinen deine Gedanken einfach in meinem Gehirn. Gleicher Projektor, anderer Bildschirm.«
    Ihre Erklärung ergab Sinn. »Also kannst du wirklich Gedanken lesen?«
    »Ja, aber nicht ohne Berühren. Wenn ich meine Stirn an deine lege, könnte ich sogar noch besser sehen.«
    Ich hätte nichts dagegen , dachte ich und hatte völlig vergessen, dass sie noch immer meine Hand hielt. Ein breites Grinsen überzog ihr Gesicht. Ich errötete und ließ ihre Hand los. »Alles was du tun musst, ist jemanden zu berühren?«
    Sie nickte. »Ich habe auch schon die Gedanken von Menschen lesen können, die gerade Metall berührten – in etwa so wie du Cody einen Schlag versetzt hast.« Sie lehnte sich wieder zurück. »So, und was machen wir jetzt?«
    »Zuerst müssen wir uns versprechen, unsere Kräfte nie zu verraten.«
    »Das haben wir schon getan«, stellte sie fest.
    »Richtig. Zweitens bin ich der Meinung, dass wir zusammenhalten müssen.«
    Sie verkniff sich ein Lachen, und ich war froh, dass sie mich in diesem Moment nicht berührte. Nach einer kurzen Pause sagte sie: »Das ist eine gute Idee. Wir sollten einen Klub gründen.«
    »Einen Klub? Zu zweit?«
    »Kennst du etwa noch jemanden, der so tickt wie wir?«
    »Ostin sollte dabei sein. Er könnte nützlich sein.«
    »Wer ist Ostin?«
    »Er ist mein Kumpel. Du hast ihn eben an meinem Spind kennengelernt. Er sitzt in Biologie vor mir.«
    »Der kleine Klugscheißer?«
    Ich nickte. »Er ist mein bester Freund.«
    »Hat er Kräfte wie wir?«
    »Nein. Aber er weiß eine Menge über Wissenschaft und Elektrizität. Er ist wirklich schlau. Du weißt schon, auf die Art › Verrückter Professor ‹ . Seine Mutter hat mir mal erzählt, dass, als er sechs Jahre alt war, ihr DVD -Player kaputtgegangen war. Noch bevor sein Vater ihn wegbringen konnte, hatte Ostin ihn bereits auseinandergenommen und wieder repariert.«
    »Was sein soziales Auftreten angeht, ist er allerdings nicht so schlau.«
    »Das ist eine andere Art von Klugheit.«
    »Aber kann er ein Geheimnis für sich behalten? Denn niemand darf etwas davon erfahren.«
    »Er hat mein Geheimnis vom ersten Tag an für sich behalten.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Fast drei Jahre. Außerdem, wem sollte er es schon erzählen? Ich bin sein einziger Freund.«
    Taylor sah nicht wirklich überzeugt aus, aber sie nickte trotzdem. »Na gut, er darf auch in unseren Klub.«
    »Wir brauchen einen Namen«, sagte ich. »Jeder Klub hat einen.«
    »Du hast recht. Wie wäre es mit  … › Das Power-Team ‹ ?«
    Ich runzelte die Stirn. »Nein, zu langweilig. Vielleicht › Die Zitteraale ‹ ?«
    »Igitt!« Sie verzog das Gesicht. »Hast du die schon mal gesehen? Die sehen aus wie fette Schlangen, die Akne haben. Und davon abgesehen, Leuten Stromschläge zu verpassen, ist dein Ding, du kannst dich also gerne › Aal-Mann ‹ nennen.«
    Mir war der Name ziemlich egal, obwohl ich gestehen muss, dass mir die Bezeichnung Mann

Weitere Kostenlose Bücher