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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)
Autoren: Richard Paul Evans
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schmeichelte. »Und du könntest dich › Die menschliche Reset-Taste ‹ nennen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Lass uns einfach bei unseren echten Namen bleiben.«
    »Okay. Davon abgesehen, müssen wir uns nicht hier und jetzt einen Namen ausdenken. Ostin ist ziemlich gut in solchen Sachen. Er hat bestimmt ein paar gute Ideen auf Lager.«
    Einen Moment lang saßen wir nur schweigend da.
    Schließlich stand Taylor auf. »Möchtest du noch Limonade?«
    »Nein, danke.«
    Sie sah auf die Uhr über dem Fernseher und stöhnte. »Meine Mutter wird in der nächsten halben Stunde nach Hause kommen. Du solltest besser gehen. Meine Eltern sind ziemlich streng. Ich darf eigentlich keine Jungs mit nach Hause bringen, wenn sie nicht da sind.«
    Ich stand auf. »Ich muss jetzt sowieso los.«
    Sie begleitete mich zur Tür. »Danke, dass du hier warst.«
    »Gern geschehen. Wann wollen wir uns wieder treffen?«
    Ich versuchte, nicht zu eifrig zu klingen. »Wegen dem Klub, du weißt schon.«
    »Wann geht es bei dir?«
    »Wie wäre es mit morgen Abend?«
    »Morgen kann ich nicht, da ist ein Basketball-Spiel. Gehst du nicht hin?«
    »Stimmt. Hab ich vergessen.« Die Wahrheit war, dass ich noch nie ein Schulspiel gesehen hatte.
    »Wie konntest du das vergessen? Es geht um die Regionalmeisterschaft!«
    »Ach, ich hab in letzter Zeit so viel zu tun.«
    »Wie wäre es mit Samstag?«
    »Samstag ist okay, aber nur tagsüber. Abends wollen meine Mom und ich meinen Geburtstag feiern.«
    »Du hast am Samstag Geburtstag?«
    Ich nickte. »Aber wir wollen erst am Montag richtig feiern, weil meine Mom den ganzen Samstag arbeiten muss.«
    »Ich habe am Sonntag Geburtstag«, sagte Taylor.
    »Wirklich? Das ist ja ein Zufall.«
    Sie runzelte die Stirn. »Vielleicht ist es gar keiner. Denk doch mal drüber nach, wir sind fast am gleichen Tag geboren, und wir haben beide elektrische Kräfte. Vielleicht hat das was mit irgendeiner besonderen Sternenkonstellation zu tun oder so.«
    Es klingt vielleicht seltsam, aber ich dachte weniger an meine elektrischen Kräfte als als an mein Tourette. »Wenn das wirklich der Fall ist, müsste es da draußen Tausende Menschen wie uns geben.«
    Taylor zuckte mit den Achseln. »Vielleicht ist das auch so.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte ich. »Dann hätten wir doch bestimmt schon mal von ihnen gehört. Ich meine, irgendjemand kotzt sich über irgendetwas aus, und kurz darauf landet es im Internet.«
    »Ja, das stimmt wahrscheinlich.« Sie überlegte weiter. »Wurdest du hier geboren?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kam in Pasadena, Kalifornien, zur Welt. Und du?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wurde adoptiert.«
    Jetzt verstand ich, warum Taylor dem Rest ihrer Familie überhaupt nicht ähnlich sah. »Also, treffen wir uns Samstag?«, fragte ich.
    »Klar. Aber ich muss zuerst herausfinden, ob meine Eltern irgendetwas vorhaben. Die hatten mich nämlich in letzter Zeit auf dem Kieker, weil ich zu viel unterwegs war. Ich meld mich bei dir.«
    »Cool.«
    Sie öffnete mir die Tür. »Mach’s gut, Michael.«
    »Bis dann, Taylor. Danke für die Limonade.«
    »Gern geschehen. Wir sehen uns morgen.«
    Nachdem sie die Tür hinter sich verschlossen hatte, rannte ich los. Ich hatte gerade mit Taylor Ridley einen Klub gegründet! Eigentlich brauchte ich gar nicht zu rennen. Ich hätte den ganzen Weg nach Hause einfach schweben können.

8
    Das Multimeter
    I ch rannte die Treppen unseres Wohnhauses hinauf und klingelte bei Ostin. Er öffnete die Tür mit einem skeptischen Gesichtsausdruck. »Und? Wie ist die Cheerleaderin?«, fragte er abfällig.
    »Ich weiß, du bist sauer, weil wir dich ausgeschlossen haben.«
    »Was habt ihr gemacht? Rumgeknutscht?«
    »Halt die Klappe, Ostin. Willst du mit rüberkommen oder nicht?«
    Er brauchte zwei Sekunden, um darüber hinwegzukommen. »Ja, warte kurz.« Er rannte zurück in die Wohnung und kehrte mit einem kleinen gelb-schwarzen Gerät, einem Notizbuch und einem Stift zurück. »Lass uns endlich mit den Tests anfangen.«
    Er wollte gerade die Haustür schließen, da hörten wir seine Mom. »Ostin, wo willst du hin?«
    »Ich geh zu Michael.«
    »Sei vorsichtig«, sagte sie.
    Ostin sah mich an und zuckte mit den Schultern. Seine Mutter war etwas besorgt. Eigentlich mehr als das, überbesorgt trifft es eher. Es wunderte mich, dass er keinen Helm tragen musste, wenn er zum Steppen ging.
    »Es gibt bald Abendessen. Frag Michael, ob er mit uns essen will.«
    Er sah mich an. »Willst du bei uns
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