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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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stieß Zaran die Glock hart in den Rücken. „Sie kennen den Weg.“ Der Jäger und seine Beute, Sieger und Verlierer.
    Sie erreichten den Parkplatz. „Wenn ich fahren soll, müssen Sie mir die Fessel abnehmen. Sie werden ja nicht selber fahren wollen.“
    Gill öffnete den Kofferraum. Er winkte mit der Glock.
    „Wir könnten uns unterhalten. Nach Wien fahren wir eine Weile.“
    „Steigen Sie ein.“
    Zaran kroch in den Kofferraum. Gill schlug den Deckel zu, setzte sich hinters Steuer und fuhr los.
    71
    Gill holte bei Dr. Trash einen Wohnungsschlüssel und die nötigen Informationen ab. Dann fuhr er in die Innere Stadt. Vor einem luxuriös sanierten Haus hielt er an, bis er die Einfahrt zur Tiefgarage sah. Früher hatten hier Gewerkschaftsbonzen gehaust, jetzt lebten gelegentlich ebenso reiche wie primitive Russen in den teuren Eigentumswohnungen. Gill sah auf die Uhr: fast vier Uhr morgens. Er stellte den Mercedes in die zur Wohnung gehörende Parkbucht. Er stieg aus, ging zum Lift und holte ihn. Dann befreite er Zaran aus seinem ersten Gefängnis und zerrte ihn zum Fahrstuhl. Der Satanist war vom langen Aufenthalt im wenig luftdurchlässigen Kofferraum noch benommen. In der Eingangshalle schlug Gill ihn bewusstlos. Im Lift legte er sich Zarans Arm um die Schulter. Im zweiten Stock wurde der Lift angehalten. Die Tür öffnete sich, und ein teuer und geschmacklos gekleideter Russe stand davor.
    „Wir haben es gleich geschafft, Alter“, sagte Gill und tätschelte Zarans Arm. Zarans Kopf hing über seine Brust.
    „Nach oben?“ stammelte der Russe, dem Alkoholleichen vertrauter waren als Sergej Eisenstein.
    „Genau. Ich bringe meinen Freund nach Hause“, sagte Gill in fließendem Russisch.
    „Ich warte. Ich muss in die Garage.“
    Die Fahrstuhltür glitt zu, der Lift setzte sich wieder in Bewegung. Ohne Unterbrechung fuhren sie bis zum Penthouse. Gill legte Zaran im Flur ab, dann verschloss er die Tür und sah sich um. Ein riesiger luxuriöser Wohnraum mit einer Glasfront zur Terrasse, zwei Schlafzimmer, eine Bibliothek mit Billardtisch. Gill ging auf die Knie und taste die Beine des Tisches ab. Am zweiten fand er den Mechanismus. Ein Bücherregal glitt zur Seite; dahinter war eine Stahltür. Gill öffnete sie und suchte nach dem Lichtschalter. Blendende Helligkeit beleuchtete den Raum. Ein Bett mit Handschellen, weitere Handschellen an der Wand. Ein kleiner Tisch, auf dem ein Elektroschockgerät stand. Ein größerer Tisch mit Stuhl davor. Der Raum diente gleichzeitig als Gefängniszelle und Verhörraum. Gill zerrte Zaran herein und warf ihn aufs Bett. Nachdem er die Schellen überprüft hatte, kettete er ihn an. Dann schloss er die Tür, drehte den Schlüssel und ließ die Regalwand vorgleiten. Er ging in den Wohnraum, durchsuchte die MP3-Bibliothek der Multimediaanlage und fand die Rolling Stones. Sofort erklang „Bridges To Babylon“ in einer atemberaubenden Klangqualität. Gill nahm eine Flasche fünfzig Jahre alten Mortlach Highland Malt aus der Bar. Ohne mit der Wimper zu zucken, erbrach er das Siegel und goss ein Glas mit dem zweitausend Euro teuren Whisky voll. Er ließ die Terrassentüre aufgleiten, trat hinaus, nahm einen tiefen Schluck und sah auf die Stadt. Am Himmel zeigten sich erste Fetzen des Tagesanbruchs. Ein Flugzeug glitt mitten durch die Sterne. Gill genehmigte sich einen weiteren Drink und legte sich auf ein Sofa. Er nippte an seinem Whisky und genoss die Stones. Bei „Thief In The Night“ schlief er ein, die Glock in der Hand. Man hatte ihm bei seiner Ausbildung beigebracht, mit einer Waffe in der Hand zu schlafen. Wenn sich die Hand geöffnet hatte und die Waffe herausgefallen war, hatte ihn damals ein Stromschlag geweckt.
    Er erwachte um elf Uhr und fühlte sich ausgeschlafen und fit. Er ging ins Badezimmer, das ebenfalls überdimensionale Ausmaße hatte. Der Doc hatte ihm erzählt, dass das Penthouse dem Geheimdienstchef eines arabischen Emirats gehörte. Der Folterknecht hatte gerade Probleme in seiner Heimat und würde wohl nie wieder das schöne Wien besuchen. Es würde Monate dauern, bis man seine Liegenschaften aufgelistet hatte und neu verteilte. Die Despoten vom Golf waren einfach zu reich, um sich für jede Schrebergartenhütte zu interessieren. Gill hatte schon immer Sympathien für Hausbesetzer gehabt. Er duschte ausgiebig und machte sich in der modernen Küche etwas aus den Beständen der Kühltruhe zum Frühstück. Kaffee war in großer Menge vorhanden. Als er seinen

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