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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Heilslehre. In der Mitte stand ein Andreaskreuz aus blutdurchtränkten Holzbalken. Hier konnte sich Zaran alleine oder mit seinen verderbten Gefährten dem wollüstigen Irrsinn hingeben, der sich von allem unterschied, was menschlichen Adel ausmachte. Während er die kleinen Köpfe betrachtete, murmelte er: „Ich liebe schöne Dinge. Ich wünschte nur, mein Guido wäre noch im Diesseits.“ Seine dunkle Seele ließ die Schatten um ihn hell erscheinen. Er setzte sich auf eine steinerne Bank und zitierte Judge Holden: „Alles, was in der Schöpfung ohne mein Wissen existiert, existiert ohne mein Einverständnis. Die Erde ist meine Domäne. Und doch gibt es überall noch Schlupfwinkel voll autonomem, ungebundenem Leben. Damit ich es mir untertan machen kann, darf nichts ohne meine direkte Einflussnahme geschehen.“
    Er strich über einen Schädel, während sich Bolt entfernte, um nach den Wachen zu sehen. „Wie frei ich doch bin. Frei von dem ungeheuerlichen Faschisten im Himmel, den sie als Gott verehren. Dabei glauben sie nur an den Gottesgedanken, nicht an Gott selbst. Dieser monströse Wicht hat alle Schlachten auf Erden verloren – und Satan herrscht. In diabolischer Trunkenheit wird mein Dasein verrinnen. Nur Minderwertige predigen das lächerliche System von Gleichheit und Brüderlichkeit. Da sie nie meine Höhe erreichen werden, wollen sie mich zu sich herunterziehen. Wer stark genug ist, Vergeltung nicht fürchten zu müssen, wird begierig Böses tun. Denn es gibt im Menschen keine heftigere Leidenschaft, als auszubeuten, zu unterjochen und zu töten. Die Natur ist böse, will das Böse, schafft das Böse. Ich bin eins mit ihr. Morden heißt, die Formen der Natur zu variieren.“
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    Tank stieg aus, zog den Revolver, öffnete den Kofferraum und holte Gill aus der Limousine. Er stieß ihn vor sich her, die Waffe auf seinen Rücken gerichtet. Nach ein paar Metern sahen sie, dass sich das Tor hinter der kurzen Steinbrücke über dem Abgrund öffnete. Sie betraten einen langen, sich mehr und mehr verjüngenden Gang. Die Wände waren blau gestrichen, mit einer metallischen Farbe, die Funkwellen reflektierte und ausschaltete. Gill überlegte, ob es nicht ein Fehler sei, Tank zu vertrauen. Er verwarf den Gedanken. Jetzt war es sowieso zu spät.
    Sie kamen in einen breiteren Glaskäfig. Vor ihnen war eine verriegelte Tür. Auf der linken Seite befand sich eine stählerne Schublade in Hüfthöhe, wie bei Banken. Die Lade war bereits durchgeschoben und geöffnet. Auf der anderen Seite der Scheibe grinste ein vierschrötiger Mann mit kurzen roten Haaren. „Der alte Tank! Hat er den Kerl doch tatsächlich erwischt.“ Tank legte seinen Revolver in die Lade und dann Gills Glock. Der Mann zog die Lade zurück und betätigte den Scanner.
    „Du hast zwei Magazine in der Tasche.“
    „Die sind von ihm. Von seiner Glock. Willst du sie haben? Ich habe auch noch meine Taschenlampe in der Jacke.“
    Der Rothaarige winkte ab. „Bring ihn rein.“ Er legte die Waf-
    fen auf eine Ablage und wandte sich der Tür zu.
    Tank stieß Gill nach vorne. Die Tür wurde nach innen geöffnet. Rechts konnten sie den Mann sehen, der sie aufschob, und neben ihm einen weiteren. Dahinter der Rothaarige. Gill streckte dem Türöffner die Hände entgegen. „Macht das ab. Meine Hände sind schon taub.“ Bevor der Türöffner lachen konnte, zog Gill am Ende der Fessel. Während sie locker wurde und abfiel, sprang er nach vorne, packte den Mann mit beiden Händen an der Kehle und stürzte mit ihm nach rechts. Krachend landeten sie auf dem Boden. Gleichzeitig zog Tank den Dazzler und schaltete das Blendlicht mit dreihundertsiebenunddreißig Lumen ein. Die Männer zur Linken wurden wie vom Blitz eines Photoapparats geblendet. Nur war der Laserstrahl intensiver, gesundheitsschädlicher und länger anhaltend. Als Gill mit dem Wächter zu Boden knallte, rammte er ihm mit voller Wucht das Knie in den Unterleib. Tank bewegte sich wie ein Krake im Wasser, umfasste mit den Armen die Hälse seiner beiden blinden Gegner und brach ihnen die Genicke. Gill stieß der Wache den Ellenbogen in den Hals und zertrümmerte den Adamsapfel. Dann trieb er ihm mit der Handfläche das Nasenbein ins Hirn. Tank nahm seinen Revolver und legte den Patronenring in die Trommel. In diesem Moment kam Bolt in den Wachraum. Er grunzte, versuchte die Lage zu erfassen, dann stürzte er sich auf Tank. Der hätte schießen können, aber er wollte warten, bis die Stahltür hinter

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