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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Dortmund leider nicht ab.“ Gill trank seinen Gespritzten und war höchst amüsiert.
    „Die Kripo ist ein Jahr lang bei denen im Lokal gesessen und hat observiert, außerdem haben sie sein Telefon abgehört. Damit war wohl jeder verdächtig, der dort angerufen hat. Mich haben sie trotzdem in Ruhe gelassen, weil sie offenbar bei der Observation festgestellt haben, dass ich wirklich ahnungslos bin – hatte ja damals nichts mit härteren Drogen zu tun … Aber einen mittlerweile verstorbenen Freund von mir haben sie befragt, weil seine Tochter mit der Vietnamesentochter in die Schule ging und naturgemäß oft mit der telefonierte. Und von ihm habe ich dann auch gehört, wie es weiterging: alle auf einen Schlag verhaftet, Kinder zur Fürsorge. Aber vorher durften sie noch wen anrufen. Na ja, prompt telefonieren die mit meinem Freund, ob sie zu ihm und seiner Familie kommen dürfen, weil man sie sonst ins Heim steckt. Der sagt ja, die Tochter darf sich vorher von daheim noch ein paar Sachen abholen, taucht dann bei ihm auf und drückt ihm eine Schatulle mit ein paar hunderttausend Schilling in die Hand. Die hat sie hinter einer Badezimmerfliese in der elterlichen Wohnung hervorgeholt und wollte das schöne Drogengeld im Auftrag der Familie verschwinden lassen. Und mein alter Haberer sollte darauf aufpassen. Der hat aber dann gleich die Polizei gerufen, weil er nicht wollte, dass die asiatische Drogenmafia plötzlich vor seiner Tür steht.
    Jedenfalls kam heraus, dass diese Eltern auch ihren kleinen Buben, vier oder fünf, das Gift ausliefern geschickt haben, ganz allein; und die Mädchen durften zum Verwandtenbesuch nach Tschechien fahren, von wo sie mehrere Kilos importiert haben. Der Drogenpapa dürfte nix ausgeplaudert haben, und die Frau auch nicht. Nach einem Jahr war sie wieder frei, nach zwei oder drei auch er und einer der ,Cousins‘, die es erwischt hat. Und alle gingen wieder fröhlich in der Gegend spazieren…“
    „Bei uns wäre das eine ,Bild‘-Schlagzeile: VIETNAMESEN-KINDER ÜBERSCHWEMMEN DROGENMARKT.“
    „Die übliche miese Korruption, eh klar. Die Beamten ermitteln und verhaften, und die Gerichte geben den Tätern dann ein Zwickerbussi. Bei uns läuft das halt alles noch auf diese typisch gemütliche Art ab. Kennst dich aus?“
    „Momentan möchte ich jeglicher Administration aus dem Wege gehen. Danke. Ich muss los.“
    „Hast was vor?“
    „Ich geh’ einkaufen.“
    „Ich will gar nicht wissen, was.“
    73
    Gill verbrachte ein paar Stunden in der U-Bahn und kaufte beim Hin- und Herfahren ein. Für die Dealer war es ein Festtag. Ihr Umsatz an Eitsch und anderem Dreck stieg um zehn Prozent. Aus einem Abfalleimer kramte Gill mehrere verdreckte Spritzen, die er vorsichtig einwickelte. Bei einem Italiener aß er eine höllisch scharfe Pizza, die er mit drei Ottakringer löschen musste. Dann ging er zurück zum Penthouse. In der Hand hielt er eine Plastiktüte mit Drogen und dreckigen Spritzen. Er sah aus wie ein Mann, der ein bisschen was eingekauft hatte.
    Wie würde er mit dem umgehen, was er nun vorhatte? Wie konnte er es verkraften? Würde der klägliche Rest seiner Seele daran verfaulen? Er hatte in seinem Leben mehrmals Grenzen überschritten, die seine Persönlichkeit verändert hatten. All diese Schritte waren schwierig zu überstehen gewesen, aber er war sich immer sicher gewesen, sie auszuhalten, sie zu ertragen. Dieser war anders. Er hatte keine Ahnung, ob er daran zerbrechen würde. Oder das, was noch von ihm übrig war. Doch er wusste, dass er ihn gehen würde.
    Der Tod war nicht genug für den Kanonikus Docre.
    Gill betrat die Zelle. Zaran brüllte: „Ich muss zur Toilette!“
    „Du hast einen Eimer unterm Bett. Du bist nur mit einer Hand gefesselt. Wenn du dich nicht komplett dämlich anstellst, kriegst du das hin.“
    Zaran brüllte wütend und riss an der Handschelle.
    „Du kannst mich töten, aber nicht vernichten.“
    „Oh, die satanistische Version von Hemingway.“
    „In deiner dämlichen Begrenztheit kannst du meine ungeheure Existenz nicht begreifen. Ich setze alles in Wirklichkeit um, was die Phantasie an kühnen, fremdartigen und diabolischen Dingen jenseits des Möglichen erdenken kann. Ich habe alle Ungeheuerlichkeiten Sardanapals begangen und mehr. Sein Palast war ein Stall neben dem vergoldeten Haus, das ich mir errichtet habe.“
    „Ich will dich deiner Klasse nicht entfremden und werde deinen Realitätsverlust unterstützen.“
    Er trat näher an Zaran, der

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