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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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The Understatement“ von den Last Shadow Puppets. Bei „The Tingler“ von Blondie schenkte er sich ein weiteres Glas Scotch ein, um das fragile Gleichgewicht seiner Stimmung zu erhalten. Er buchte einen Flug nach Köln und rief anschließend Klaus an, um ihm die Ankunftszeit durchzugeben. Nach „Working Man’s Café“ von Ray Davies war es Zeit. Jetzt würde er den Scheiß beenden.
    Gill öffnete die Zelle. John M saß auf einem Stuhl und bereitete den nächsten Schuss vor. Zaran stöhnte im Schmutz. Seine verschorfte Haut schimmerte grünlich. Er hatte nur noch die Hälfte seines früheren Gewichts. Gill ging zu John M und erschoss ihn. Dann öffnete er Zarans Handschelle. Seine Hand war klein und blutig. Zarans Wahnsinn war von der Droge defragmentiert und nur noch auf ein einziges Ziel gerichtet.
    „Du hast deine Vergiftung summa cum laude abgeschlossen.“
    Zaran sah ihn aus glasigen Augen an. „Hier liegt noch etwas Stoff rum. Bedien dich. In der Wohnung findest du genug Krempel, den du versetzen kannst. An deiner Stelle würde ich keine Hilfe von deinen ehemaligen Kumpanen erwarten. Wenn sie dich schwach sehen, werden sie sich für ihre Furcht vor dir rächen. Mach es dir ein bisschen nett in Wien.“
    Dann entfernte er sich aus Zarans Leben.
    76
    Gill verließ das Haus im ersten Bezirk und fuhr mit Tanks Wagen zum Flughafen. Zuvor hatte er die Glock gesäubert und in der Donau versenkt. Er verspürte kein Hochgefühl. Diese Form der Rache war weniger befriedigend, als es die eines Richters und Henkers sein sollte. Aber er wollte, dass diese Kreatur wenigstens einen Hauch der Qualen erlitt, die sie ihren Opfern zugefügt hatte. Das verstand Gill unter Gerechtigkeit. Seinem Karma, falls er denn eines hatte, würde es schaden. Aber Zaran einfach aus dem Diesseits zu blasen, wäre nicht genug gewesen. Er sollte den Rest seines Lebens leidend verbringen. Niemals zuvor hatte Gill etwas ähnliches getan. Es hatte ihn nie etwas ausgemacht, Bedrohungen final abzuwehren oder durch Gewalt seine Interessen zu schützen. Es hatte ihm auch nichts ausgemacht, von Prelatis foltern zu lassen, um schnell an die nötigen Informationen zu kommen. Um Alexas Leben zu retten, heiligte der Zweck jedes Mittel. Damit konnte er leben. Doch diese Form der Bestrafung und Folter ließ kein gutes Gefühl zurück. Befriedigung – vielleicht. Vielleicht auch im Ansatz Genugtuung. Den Opfern würde es nichts mehr nützen, und Gill hatte einen weiteren Teil seiner Seele schwarz gefärbt. War das nicht noch ein letzter Triumph für Zaran?
    Gill war so sehr in seine deprimierenden Gedanken versunken, dass er die beiden Verfolger nicht bemerkte. Sie verhielten sich zwar äußerst geschickt, aber normalerweise hätte Gill sie entdeckt.
    Beim Check-in erwiderte Gill das Lächeln der jungen Frau am Schalter nicht. „Oh, ich sehe gerade, dass Sie aufgefordert sind, sich bei der Information in Raum zehn zu melden, Herr Quiller.“
    „Was gibt es?“
    „Sicher eine dringende Nachricht für Sie. Den Gang ganz durch. Auf der rechten Seite.“
    Nur Klaus wusste von seiner Abreise. Er nahm das Handy und sah, dass er kein Netz hatte. Vielleicht etwas Wichtiges – und er war telefonisch nicht erreichbar. Und das auf einem Flughafen? Gills Instinkte versagten, waren von trüber Stimmung unterdrückt. Er ging den Gang hinunter, sah die Tür mit der Aufschrift zehn, öffnete sie und trat in den dunklen Raum. Sie erwarteten ihn.
    E N D E
    (Gill kommt wieder – in DIE GOMORRA–DEPESCHE .)

Eigentlich sind Katzenkrimis ja etwas zutiefst Hassenswertes – die Art „Cozies“, bei denen selbst Hardboiled-Fans die Lust an literarischen Kriminalfällen vergeht; die über-harmlosen Krimis, mit denen Mimi selbst zwanzig Jahre nach der Pensionierung noch gern ins Bett geht.
    Martin Comparts Held Gill würde nie im Leben einen Katzenkrimi lesen, obwohl er Katzen liebt (so wie sein Autor). Er würde wahrscheinlich auch nie einen Fall annehmen, in dem es um eine verschwundene Katze geht, wäre da nicht dieser weinende kleine Junge, der sein Herz rührt. Es ist ein Herz, dessen Existenz und dessen Regungen Gill selbst ein wenig unheimlich sind, wurde er doch dazu ausgebildet, skrupel- und gefühllos für den real existierenden Kommunismus zu kämpfen. Auch nach dem Ende der Sowjetunion durfte Gill seinen Herzmuskel am wenigstens von allen trainieren – weder als Söldner in den Krisenherden dieser Welt noch als Privatdetektiv, der bei seinen Fällen immer

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