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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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hingekriegt. Natürlich ohne Bezüge von irgendwem. Aber man hatte ihn vom Radar genommen. Er hat sich in Westdeutschland als Sicherheitsberater und als so eine Art Privatdetektiv über Wasser gehalten. In Asien und Afrika hat er als Söldner gearbeitet. Hätte nur ruhig bleiben müssen. Stattdessen muss er richtige Scheiße gebaut haben – und sein Stern erstrahlte auf jedem Satelliten.“
    „Ich habe sofort gesehen, dass er ein Idiot ist.“
    „Er ist zu gleichgültig und hat diesen KGB-Hintergrund. Die hatten damals alle finale Endlösungen im Kiefer. Los, sieh noch mal genau in seinem Mund nach.“
    Gill hörte, wie ein weiterer Mann in die Kabine trat.
    „Sir, kommen Sie bitte ins Cockpit. Langley will Sie sprechen.“
    „Ich kann das auf meinem Satellitenhandy entgegennehmen.“
    „Nicht in meinem Flugzeug. Kommen Sie bitte nach vorne.“
    „Ja, ja. Sonst stürzt euer Flieger ab.“
    „Soll ich ihm wirklich seine Beißer abklopfen?“
    „Warte, bis ich wieder da bin.“
    Er hörte den Agenten aufstehen und weggehen. Das war vielleicht seine letzte Chance, den Zahn mit der Zyankalikapsel zu zerbeißen. Bei einer genaueren Untersuchung würde das Implantat von dem Älteren entdeckt werden. Gills Zunge tastete in seinem Mund herum. Er begann mit dem Kiefer zu mahlen. Das Implantat saß weit hinten, war so hart und positioniert, dass es bei einer Schlägerei nicht zufällig platzen konnte. Gill keuchte vor Anstrengung und hielt inne. Wenn der andere Agent bemerkte, was er vorhatte, wäre seine Chance vertan. Jetzt kam auch noch der andere zurück, durchquerte mit wütenden Schritten die Kabine.
    „Fuck. Das kann ja nicht wahr sein.“
    Gill verrenkte den Kiefer so, dass er mit seinem oberen Eckzahn das Implantat berührte. Jetzt nur noch kräftig zubeißen, und in dreißig Sekunden wäre alles vorbei. Auf ins nächste Leben. Oder ins Licht, in die Dunkelheit, ins Nichts oder was sonst so im Jenseits lauerte. Endlich raus aus diesem Drecksuniversum. Viel schlimmer konnte es kaum werden …
    „Was ist los?“
    „Wir sollen das KGB-Arschloch nach Spanien bringen. Dieser Gill wird erwartet.“
    „Was? Wieso denn das?“
    Gill zog den Zahn zurück, stöhnte und entspannte seinen Kiefer.
    „Wieso? Woher soll ich das wissen? Uns sagt doch niemand was.“
    „Ich verstehe das nicht. Zwei Tage Arbeit, nur um Lufttaxi zu spielen? Erst machen sie so einen Wind darum, ihn aus dem Verkehr zu ziehen …“
    „Es kommt noch besser: Wir sollen ihn gut behandeln und im Premiumzustand abliefern.“
    ***
    Der Learjet überflog das Mittelmeer und erreichte die nordwestliche Landzunge von Pollensa. Bewacht von einem Militärstützpunkt, zogen sich die Luxusgebäude der Festung sa Fortaleza über den Hügel. Die Bastion auf der siebenundachtzigtausend Quadratmeter großen Landzunge war 1628 gebaut worden, um Pollensa vor den Sarazenen zu verteidigen. Die heute teuerste Immobile Spaniens besteht aus dem historischen Schloss, sieben Villen, einem eigenen Wald, mehreren Buchten und Häusern sowie einer neuen Landebahn, die ins Mittelmeer hinausreicht. 1919 hatte der argentinische Maler Roberto Raumagé die Burg gekauft und renoviert. Er modernisierte die Burg und die anderen Gebäuderuinen und legte ein komplexes Netzwerk aus Terrassengärten mit einer riesigen Teichanlage an.
    Die Festung besteht aus drei marmornen Etagen und einem verwirrenden Kellergeschoss mit Geheimgängen und versteckten Kammern. Der Panoramablick vom obersten Stockwerk ist atemberaubend. Die Burg garantiert durch den Militärstützpunkt und eine private Wachmannschaft höchste Sicherheit. Vor dem Kap patrouillierten Schiffe, die Angriffe von See her verhinderten. Diese Sicherheit und der Luxus wurden gerne von Staatsmännern in Anspruch genommen, für offizielle und besonders für inoffizielle Treffen. Die Bilder, die Ikonos – der Aufklärungssatellit aus fast siebenhundert Kilometern Höhe – von der Landzunge machte, wurden in die höchste Sicherheitsstufe kategorisiert und nur einem sehr kleinen Kreis zugänglich gemacht.
    Vor dem strahlend blauen Himmel und über dem tiefblauen Meer begann der Jet zu sinken und setzte zum Landeanflug an. Am Horizont ballten sich schwarze Wolken zu einer Gewitterfront, die sich rasch auf die Balearen zubewegte. Der Pilot legte eine saubere Landung hin und rollte wie übers Meer gleitend ans Ende der Piste und zur angewiesenen Parkposition. Leises Grummeln verriet die kommende Schlechtwetterfront. An der

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