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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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ihm ins Gesicht spuckte.
    „Töte mich oder lass mich gehen.“
    „Den Tod hast du verspielt, als ich Alexa befreit habe. Es geht ihr täglich besser.“
    „Ich bin nicht von dir eingesperrt, du bist mit mir hier eingesperrt. Ich erhebe dich zu meinem Vasallen.“
    Gill schlug ihn mit der Glock bewusstlos, bevor er den Speichel abwischte. Dann kochte er etwas Heroin mit Ascorbinsäure auf und zog die braune Lösung auf eine dreckige Spritze. Er ging zu Zaran, der langsam wieder zu Bewusstsein kam und stöhnte. Gill packte seinen Arm. „Vertrau mir. Ich weiß, was ich tue.“ Er suchte nach einer Vene, drückte die Nadel brutal hinein und langsam ab. „Ich gebe dir eine Wirklichkeit, so fremdartig und diabolisch, wie du sie bisher noch nicht kennengelernt hast. Du hast die Welt zu deiner Kloake gemacht – jetzt leb in ihr.“
    „Warum bin ich denn nicht Gott, wenn ich schon kein Mensch sein kann?“ Zaran öffnete die Augen und sah Gill an.
    „Das Leben ist kurz und beschissen. Da sollte man alles mitnehmen, was man kriegen kann.“
    Gill warf die Tüte in eine Ecke, schloss hinter sich ab und ging in den Wohnraum. Blendender Sonnenschein tauchte ihn in warme Helligkeit. Mit der Fernbedienung ließ er die Rollos halb herunter und regulierte die Klimaanlage. Er trank einen Almdudler und hörte abwechselnd Georg Danzer und Gene Pitney. Dazu zappte er lustlos durch die Fernsehprogramme der stummgeschalteten Cine-Wand. Dann stand er auf und sah sich die Bücher in der Bibliothek an. Er fand eine Erstausgabe von John Steinbecks „Früchte des Zorns“ und fragte sich, was dieser grandiose Roman in der Büchersammlung eines Folterers und Geheimdienstchefs zu suchen hatte. Er nahm eine alte deutsche Ausgabe von Flauberts „Salambo“ zur Hand, setzte sich in einen bequemen Sessel und las eine Weile über Niedertracht im Altertum.
    74
    Gill hatte ein paar Stunden in der heimischen AIDS-Szene recherchiert, bevor man ihn mit John M zusammenbrachte. Nachdem sich der große Südafrikaner mit den harten Augen im genauso harten Gesicht einen weiteren Schuss gesetzt hatte, ging er mit Gill in eine Bar, um sich anzuhören, was er wollte. John M war vor einem Jahr von einer gefühlsduseligen Hilfsorganisation aus einem südafrikanischen Gefängnis freibekommen worden – nach zwanzig Jahren Haft und wegen seiner HIV-Infektion. Seine ursprüngliche Strafe hatte neun Jahre betragen. Aber im Knast hatte er sich zum General einer Numbers-Gang hochgemordet und ordentlich Nachschlag kassiert.
    „Erzähl mal ein bisschen von dir. Ich will wissen, ob du der Richtige für den Job bist. Geht immerhin um fünfhundert Euro plus deine Tagesrationen Heroin für eine Woche Arbeit.“
    „Im Gefängnis war ich bei den Twenty-eighters, den Kings der Knäste. Ich musste sofort jemanden töten, um aufgenommen zu werden. Ist eben ein guter Verein. Sie gaben mir ein Messer. Als der Mann kam, hielten sie ihn fest, und ich stach ihm ins Herz. Zweimal. Dann kam das Blut raus. Ich setzte mich durch und stieg auf.“
    Der Mann war groß und schlank, aber er hatte Muskeln wie Schiffstauknoten. Sein Gesicht glühte unter der schwarzen Haut. Ein völlig gefühlsunfähiger Sadist. Die Stimme war sanft, leise und teilnahmslos.
    „Wenn mir ein Wärter nicht passte, holte ich mir einen Twenty-sevener und gab ihm ein Messer. Ich sagte: Töte ihn oder ich töte dich. Und er sagte: Jawohl, Bruder, kannst zusehen. Und das tat ich auch. Obwohl man mir nichts nachweisen konnte, bekam ich weitere zehn Jahre. Und noch ein Jahr saß ich ohne Verurteilung, bis diese netten Idioten kamen, einen Anwalt bezahlten und mich rausholten.“
    „Ich habe von den Numbers-Gangs gehört.“
    „Wenn ein Neuer in die Zelle kam, fragte ich ihn, warum er hier sei und ob er zu einer Gang gehörte. Wenn er kein Mitglied war, musste er bei mir schlafen, und ich hatte Sex mit ihm. Ich habe oft gewechselt und viele gehabt in zwanzig Jahren. Ich suchte mir jemanden aus und sagte einfach: Du bist meine Frau.“
    „Und wenn jemand nicht wollte?“
    „Habe ich ihn genommen und dann gekillt. Ich halte ihn fest und sehe ihm in die Augen und habe Sex mit ihm. Ich bin nicht schwul. Er ist eine Frau für mich.“
    „Okay. Versuchen wir es. Aber wenn du dich nicht an die Absprache hältst, töte ich dich.“
    John M sah Gill mit seinen toten Augen an. Der Blick kam direkt aus der Hölle. „Ich sterbe sowieso am Virus.“
    „Das kann noch Jahre dauern.“
    „Du glaubst, du kannst mich

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